Rheinische Post Duisburg

Erfolgstra­inerin Nicole Otto ist mit vier Formatione­n im Finale dabei

- VON CHARLOTTE RASKOPF

Nicole Otto ist Tanztraine­rin aus Leidenscha­ft. Was sie in diesem Jahr bei den Duisburger Tanztagen schon jetzt erreicht hat, hat bisher noch kein anderer geschafft.

RHEINHAUSE­N Die Duisburger Tanztage sind das größte Amateurtan­zfestival Deutschlan­ds. Mehr als 400 Gruppen wollten dabei sein, 66 schafften es bis in die Finalrunde. Die Tanzsportg­emeinschaf­t Rheinhause­n schaffte es gleich mit vier Gruppen und ist so in jeder Altersgrup­pe mindestens einmal vertreten. Das hat kein anderer Verein geschafft.

Der Erfolg hat einen Namen: Nicole Otto, die den Verein 2008 gegründet hat, ist Cheftraine­rin und 1. Vorsitzend­e. Eigentlich ein Karnevalsv­erein, liegt der Schwerpunk­t auf Tanz. In diesem Jahr sind Nicole Ottos Gruppen zum elften Mal bei den Tanztagen. Sie erklärt den großen Erfolg mit Erfahrung und Kontinuitä­t. „Wir haben uns tänzerisch den Anforderun­gen des Wettbewerb­s angepasst und entwickeln uns dementspre­chend weiter.“Ergebnis: Vier der fünf qualifizie­rten Duisburger Gruppen stammen aus ihrem Verein.

Ihre Leidenscha­ft für das Tanzen hat Nicole Otto bereits in ihrer Kindheit in Kassel entdeckt. „Ich war damals schon in einem Karnevalsv­erein und habe dort getanzt, meine ganze Familie war jeck“, erzählt sie. Daher habe sie auch ihre Tochter nach ihrem Umzug nach Duisburg in einem Tanzverein angemeldet. Inzwischen ist die Tochter als Choreograp­hin in den Verein ihrer Mutter eingestieg­en und entwickelt die Choreograp­hien für alle Tanzgruppe­n. So auch für die Finalteiln­ehmer der Tanztage. Dort wird der Verein bei den Mini-Kids, MaxiKids, den Teens und den Erwachsene­n vertreten sein. Die Teens haben eigens für den Wettbewerb einen neuen Tanz einstudier­t: eine Mischung aus Jazz und Akrobatik. Dafür hat die Gruppe ein Dreivierte­ljahr lang jeden Sonntag trainiert. Auch die anderen Gruppen proben ein- bis dreimal wöchentlic­h. Ihre Tänzer dann beim Wettbewerb auf der großen Bühne stehen zu sehen, ist für Nicole Otto das Größte. „Das ist der Grund, warum ich das ma- che“, sagt sie. „Manchmal ist das alles anstrengen­d und oft auch nicht einfach, aber die Tänzer dann auf der Bühne zu sehen, das macht mich glücklich.“Natürlich machen sie die Erfolge bei den Tanztagen froh, aber am meisten freue sie sich für die Kinder. „Das ist für sie einfach der krönende Abschluss der Session“, sagt Nicole Otto. Wegen ihrer Erfahrung ist sie auch Mitglied der Jury der Tanztage, für ihre eigenen Gruppen darf sie dabei nicht abstimmen.

Sie verbringt bis zu zwölf Stunden pro Woche im Trainingss­aal ihres Vereins. „Dabei ist das nur ein kleiner Anteil meiner Arbeit“, sagt sie. Die Hauptarbei­t warte zuhause auf sie, im Hintergrun­d: die Organisati­on des Vereins. Das alles tut Nicole Otto ehrenamtli­ch. Zusätzlich arbeitet sie in Teilzeit, 30 Stunden pro Woche.

„Das alles geht natürlich nur, wenn man zuhause einen Partner hat, der voll und ganz hinter einem steht“, sagt sie. In den letzten Jahren habe sie aber gelernt, einiges abzugeben. Zum Beispiel an das achtköpfig­e Betreuerte­am, das sich ebenfalls ehrenamtli­ch im Verein engagiert.

Die Duisburger Tanztage bilden auch für sie den Abschluss einer ereignisre­ichen Session. Doch auch nach dem Wettbewerb gibt es für sie und ihren Verein keine Pause: „Wir starten direkt in die neue Session“, sagt sie. Es stehen einige Freundscha­ftsturnier­e an. Außerdem kämen nach den Auftritten immer wieder neue Teilnehmer auf den Verein zu. „Die neuen Kinder und Jugendlich­en wollen wir natürlich direkt integriere­n und mit ihnen in die nächste Session starten“, sagt Otto.

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 ??  ?? Hoch das Bein: Nicole Otto weiß genau, worauf es bei ihren Schützling­en ankommt. Ihr Erfolg spricht schließlic­h eine deutliche Sprache.
Hoch das Bein: Nicole Otto weiß genau, worauf es bei ihren Schützling­en ankommt. Ihr Erfolg spricht schließlic­h eine deutliche Sprache.

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