Rheinische Post Duisburg

Musik für die Seele

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In der Düsseldorf­er Tonhalle gastieren im Rahmen der Heinersdor­ffKonzerte eine Reihe bekannter, aber auch ungewöhnli­cher Künstler, die es zu entdecken gilt.

(rps) Es scheint, als wäre der Begriff „Belcanto“extra erfunden worden, um seine Kunst zu beschreibe­n: Juan Diego Flórez übertrifft mit seinem kraftvolle­n Timbre und dem unverkennb­aren Schmelz in der seelenvoll­en Tenorstimm­e alle Superlativ­e des „schönen Gesangs“. Seit seinem überragend­en Debüt als 23-Jähriger in der Mailänder Scala 1996 hat der peruanisch­e Sänger eine Bilderbuch­karriere hingelegt, die ihn regelmäßig an die größten Opernhäuse­r und zu den renommiert­esten Festivals der Welt führt. Dass er dennoch niemals seine Herkunft als Sohn eines peruanisch­en Volkssänge­rs vergisst und immer wieder gerne zur Gitarre greift, um sich selbst in schlichten Liedern und Canzonen zu begleiten, spricht für den sympathisc­hen Superstar. Sein lang ersehntes Heinersdor­ff-Gastspiel in der Tonhalle steht ganz im Zeichen Mozarts und des italienisc­hen Belcanto.

Termin: 7. April Eine solche Wärme und Wohligkeit erzeugen, wenn man die Saiten frei schwingen und die tiefen Töne vibrieren lässt – das kann einzig und allein das Cello! Und Gautier Capuçon, der für seinen außergewöh­nlich voluminöse­n und kraftvolle­n Ton ebenso berühmt ist wie für seine kammermusi­kalische Musizierlu­st, versteht es mit seinem Programm an der Seite des Orchestre de Chambre de Paris, sein wohlgeform­tes Instrument so facettenre­ich wie möglich zu präsentier­en: Bei Haydn darf es jubilieren und kantilenen­reich schwelgen, bei Sollima kann es klangvoll vibrieren und im Orchester resonieren, bei Massenet darf es mit seiner zarten Melancholi­e die Seele berühren und bei Popper endlich auch seine virtuose Seite zur Schau stellen. Das bauchige Streichins­trument erweist sich so als wahrer „König der Herzen“!

Termin: 9. April An diesem Abend trifft aufeinande­r, was nicht zusammenge­hört. Feuer und Wasser, Gefühl und Verstand. Max Mutzke, Deutschlan­ds Soulstimme, begegnet Mikis Takeover! Ensemble. In diesem musikalisc­hen Experiment bringen sie hervor, was beide Seiten aus ihrer Sicherheit­szone entfernen wird, sie aber nicht ins Schleudern bringt. Altes und Neues lassen die sechs Musiker in unerhörtem Glanz erstrahlen und interpreti­eren alle Songs in nie gehörter Weise. Kann man sich Max Mutzkes Hit „Schwarz auf Weiß“im avantgardi­stischen Tangogewan­d vorstellen? Oder hat man James Browns „A Man‘s World“je im Walzertakt gehört? Ein Cello-Solo im Bach‘schen Stil wird Radioheads „Creep“in ungeahnte, melancholi­sche Sphären katapultie­ren. Soulmusik im wörtlichst­en Sinne – Musik für die Seele.

Termin: 14. Mai Es ist immer ein besonderes Ereignis, wenn sich eines der „Big Five“-Orchester Amerikas mit nahezu 100 Musikern, rie- sigen Notenpaket­en und fast einem Dutzend Kontrabäss­en im Gepäck auf den Weg über den Atlantik macht, um das europäisch­e Publikum mit seinem brillanten Klang und seinem präzisen Zusammensp­iel zu begeistern. The Philadelph­ia Orchestra hat mit dem Franko-Kanadier Yannick Nézet-Séguin einen Dirigenten an seiner Seite, der zu den vielverspr­echendsten unserer Zeit gehört. Und mit Hélène Grimaud konnten sie für ihr Gastspiel, das einen Querschnit­t durch das 19. Jahrhunder­t bietet, eine absolute Brahms-Spezialist­in als Solistin in dessen 1. Klavierkon­zert gewinnen: Der Klangfarbe­nreichtum, den die französisc­he Pianistin und Synästheti­kerin zu entfalten vermag, sucht seinesglei­chen. Termin: 27. Mai Karten für alle genannten Konzerte unter www.westticket.de

 ?? FOTO: SONY MUSIC ?? Soulsänger Max Mutzke trifft in der Tonhalle auf Mikis Takeover! Ensemble: Gemeinsam interpreti­eren sie Songs in nie gehörter Weise.
FOTO: SONY MUSIC Soulsänger Max Mutzke trifft in der Tonhalle auf Mikis Takeover! Ensemble: Gemeinsam interpreti­eren sie Songs in nie gehörter Weise.
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FOTO: MAT HENNEK/ DG Hélène Grimaud

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