50 Jahre – und kein bisschen leise
Die Musikvereinigung Duisburg-West feiert Jubiläum. Ein Streifzug durch fünf Jahrzehnte Musikgeschichte. Sie reicht von Märschen und Volksliedern bis hin zu modernen Pop- und Jazzsongs.
WESTEN In diesem Mai wird die Musikvereinigung Duisburg-West DSB e.V. stolze 50 Jahre alt. Hervorgegangen ist sie aus dem Fanfarencorps Grün-Weiß Rheinhausen 1968, dem Fanfarencorps DSB Rumeln 1973 und dem Verein Schwarz-Weiß Rheinhausen 1963. Während früher die einzelnen Vereine eher Märsche und traditionelles Liedgut auf Schützen- und anderen Volksfesten spielten, hat sich das Repertoire der Musikvereinigung Duisburg-West bei ihren Konzerten in den Pop- und Jazzbereich verlagert. Spielort ist meist die Rheinhausen-Halle.
1989 kam es zur Fusion von GrünWeiß Rheinhausen und dem DSB Rumeln. „Das ist zurückzuführen auf den extremen Mitglieder-
„Es gab unzählig viele
Titel und Meisterschaften, die wir
gewonnen haben“
Thomas Sefzig schwund beider Vereine damals. Der Nachwuchs wanderte ab, weil viele junge Musiker sich mehr ihrem Beruf und dem Studium widmeten“, weiß der musikalische Leiter Thomas Sefzig.
Die Vorsitzenden Karl Meier von Grün-Weiß und Karl-Heinz Ranft von der DSB führten die Fusionsverhandlungen und beschlossen, sich in „Musikvereinigung DuisburgWest DSB e.V.“umzubenennen. „Eben weil beide Vereine aus dem Westen stammen“, weiß Thomas Sefzig, der seit 1974 schon bei GrünWeiß musizierte und jetzt dirigiert. 1992 schloss sich noch SchwarzWeiß an, eben weil der Verein kurz vor der Auflösung stand. Hansi Weinacht und Rudi Hempel führten die Anschlussverhandlungen. Fragt man Thomas Sefzig nach den musi- kalischen Höhepunkten, erinnert sich der 52-Jährige: „Es gab unzählig viele Titel und Landesmeisterschaften, die wir gewonnen haben, dabei Gold- und Silbermedaillen. Der schönste Auftritt ist aber die Deut- sche Meisterschaft in der Orchesterklasse im Jahr 2012 in Erfurt gewesen.“
Das Repertoire wurde auch über die Jahre schwieriger. „Natürlich haben wir noch den Radetzky- Marsch im Portfolio. Dagegen sind aber auch Rockklassiker von Queen mit „Bohemian Rhapsody“in unser Programm aufgenommen worden, was zur höchsten Schwierigkeitsstufe für Orchester zählt“, sagt der musikalische Leiter. Die Konzerte sind meist unter einem programmierten Motto organisiert: 2012 überraschte die Musikvereinigung Duisburg-West mit Melodien unter dem Slogan „made in Germany“, also nur von deutschen Komponisten und Interpreten. 2014 gab es eine „Musikalische Zeitreise“mit Elvis-Titeln wie „My Way“, genauso wie 2015 nur „Film- und Musicalmelodien“in ihrer Veranstaltung vor fast 600 Zuschauern erklangen.
Die Konzerte zum alljährlichen Rheinhauser Volksparkfest sind ein fester Bestandteil der Musikvereinigung, genauso wie die Neujahrskonzerte im Bezirksamt Homberg/ Baerl seit 2014 feste Auftrittstermine der Musiker nach der Auflösung des Baerl-Orchesters geworden sind. „Dort herrscht immer eine angenehme Atmosphäre, und wir werden jedes Jahr mit Begeisterung aufgenommen“, sagt der musikalische Leiter.
Insgesamt 38 aktive Musiker hat die Musikvereinigung DuisburgWest heute - die Palette der Instrumente reicht von der Tuba über Klarinetten bis hin zu Saxophonen, aber auch Gitarre, Bass und Schlagzeug, teilweise werden die Amateure von Profis unterstützt. „Wir haben sehr viele junge Musiker aufgenommen in den letzten Jahren, die auch schon in Musikschulen aus dem Umkreis vorgebildet sind“, erzählt Thomas Sefzig.
Probenwochenenden und Ausflugsfahrten sorgen für eine gute Gemeinschaft.
Dirigent