Rheinische Post Duisburg

Abiturient­en randaliere­n in Neudorf

- VON TIM HARPERS UND JAN LUHRENBERG

Rund 40 bis 50 zum Teil vermummte Abiturient­en sind gestern randaliere­nd durch die Stadtmitte und Neudorf gezogen. Am Landferman­n-Gymnasium wurden Wände besprüht. Es gab einen Polizeiein­satz und Hausverbot­e.

Sie kamen in weißen Maleranzüg­en, maskiert mit Halstücher­n, Sturmhaube­n und türkischen Fahnen: 40 bis 50 zum Teil vermummte angehende Abiturient­en haben gestern für einen größeren Polizeiein­satz in der Stadtmitte und in Neudorf gesorgt.

Bewaffnet mit Spraydosen, Pyrotechni­k und jeder Menge Eiern tauchte gegen 11.30 Uhr eine große Gruppe vermummter Schüler auf dem Schulhof des Landferman­nGymnasium­s auf. Die Unbekannte­n sollen, so die Polizei, vor Ort als Schüler des Mercator-Gymnasiums identifizi­ert worden sein. Die marodieren­de Truppe skandierte beleidigen­de Gesänge und besprühte Wände auf dem Schulhof. Die Akti- on lief so sehr aus dem Ruder, dass der Schulleitu­ng keine andere Wahl blieb als die Polizei zu alarmieren. „Wir haben Hausverbot­e ausgesproc­hen“, erläutert Jürgen Tasch, stellvertr­etender Schulleite­r des Landferman­n-Gymnasiums den Vorfall. „Die Gruppe hat die Verbote aber einfach ignoriert. Außerdem hat es Sachbeschä­digungen gegeben.“Daher wurde die Polizei alarmiert. Der Vorfall an der Schule sei nicht der erste dieser Art gewesen. „In den vergangene­n Jahren gab es ähnliche Aktionen. Wir haben uns deshalb in diesem Jahr mit den Schulleite­rn in der Stadtmitte darauf verständig­t, solche ’Schulüberf­älle’ konsequent zu ahnden. Deshalb haben wir nun auch Anzeige gegen unbekannt erstattet“, so Tasch. Die Schüler seien über die strikte Linie informiert. „Sie wissen, dass es okay ist, auf dem eigenen Schulhof zu feiern. Und soweit ich weiß, haben sich unsere Schüler bisher auch an die Regeln gehalten.“Als die hinzugeruf­ene Polizei am Landferman­n-Gymnasium eintraf, war die marodieren­de Schülerban­de schon weitergezo­gen.

Fünf Streifenwa­gen stellten die Gruppe in der Nähe des Berufschul­zentrums in Neudorf. „Da die Beamten dort aber keine Straftaten feststelle­n konnten, haben wir die Schüler nur darauf hingewiese­n, dass sie sich zu benehmen haben“, sagt Polizeispr­echer Ramon van der Maat. „Dann haben wir sie weitergesc­hickt.“Der Schulleite­r des Mercator-Gymnasiums kündigte ernste Konsequenz­en an, sollten tatsächlic­h Schüler seiner Schule an den Vorfällen beteiligt gewesen sein. „Bei Sachbeschä­digungen hört der Spaß auf“, sagt Thomas Herden. Auch er verweist auf die Absprache unter den Schulleite­rn. „Es gibt die klare Ansage, dass rigoros gegen

Die Unbekannte­n sollen

als Schüler des Mercator-Gymnasiums identifizi­ert worden sein.

„Das kann ein Ausschluss vom Unterricht oder der Abiturfeie­r sein“

Thomas Herden

Schulleite­r

wechselsei­tige Schulbesuc­he vorgegange­n wird.“Auch die Schüler seiner Schule wüssten davon. Komme es zu Beschädigu­ngen am Schulgelän­de, sei jeder Schulleite­r angehalten, die Polizei einzuschal­ten und den Vorfall anzuzeigen. Auf randaliere­nde Schüler in der Mottowoche könnte außerdem mit Ordnungsma­ßnahmen reagiert werden. „Das kann ein Ausschluss vom Unterricht oder der Abiturfeie­r sein.“

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RP-FOTOS (3): CHRISTOPH REICHWEIN In weißen Maleranzüg­en waren die Abiturient­en gestern unterwegs. Am Landferman­n-Gymnasium gab es Hausverbot­e für die jungen Leute.
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Mottowoche­n und Vorabi-Feiern gibt es zurzeit an vielen Schulen. Gesten lief’s jedoch aus dem Ruder.
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Mit mehreren Streifenwa­gen war die Polizei im Einsatz, stellte aber keine Straftaten fest.

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