Rheinische Post Duisburg

Das „Steinbart“hat die Nase vorne

- VON FABIENNE PIEPIORA

Die Stadt verschickt jetzt die Zu- und Absagen für die weiterführ­ende Schule. Die Globus-Gesamtschu­le und das Mercator-Gymnasium profitiere­n bei der zweiten Runde. Pendler kommen auch aus Meiderich in die Innenstadt.

Rund 1000 Grundschül­er im Bezirk Mitte wechseln nach den Sommerferi­en auf eine weiterführ­ende Schule. In diesen Tagen haben die aufnehmend­en Schulen die Zu- und Absagen verschickt. Die Gesamtschu­le Mitte bleibt die beliebtest­e Schule im Bezirk. Bei den Gymnasien liegt das „Steinbart“vorne, das „Mercator“verliert in der Gunst. „Die Zahlen, wie viele Kinder im Bezirk Mitte auf eine weiterführ­ende Schule wechseln, sind mit Vorsicht zu genießen, weil auch einige Schüler aus Meiderich in die Innenstadt fahren und andere sich Richtung Süden orientiere­n“, so Reinhard Wolf, stellvertr­etender Leiter vom Amt für schulische Bildung.

229 Jungen und Mädchen haben sich um einen Schulplatz an der Gesamtschu­le Mitte beworben, allerdings gibt es nur 174 Plätze. „Die Zahl freut uns natürlich, weil sie zeigt, dass wir gute Arbeit machen. Anderersei­ts tut es uns leid, dass wir auch Kinder abweisen müssen. Unsere Sekretärin­nen bekommen dieser Tage viele Anrufe und müssen auch unangenehm­e Gespräche führen“, sagt Rektor Ernst Wardemann. Beliebt sei die Schule auch deshalb, weil die Fünftkläss­ler jeweils auf zwei Standorte aufgeteilt sind – zum einen an der Pappenstra­ße in Neudorf, zum anderen an der Falkstraße in Duissern. „So sind sie nicht in so einem riesigen System unterwegs“, betont Wardemann. Gibt’s mehr Anmeldunge­n als Plätze, tagt eine Koordinier­ungsrunde, um den Kindern einen anderen Schulplatz zuzuweisen. Wer an der Gesamtschu­le Mitte nicht unterkommt, wird oft an die Gesamtschu­le Globus vermittelt. „Natürlich ist es den Eltern freigestel­lt, die Empfehlung anzunehmen oder sich auf eigene Faust einen anderen Platz zu suchen“, erklärt Reinhard Wolf. Auf diese Weise füllen sich dann auch an den anderen Schulen die Klassen.

„Natürlich leisten wir bei uns gute Arbeit, aber es hat manchmal auch irrational­e Gründe, warum die El- tern ihre Kinder an der einen oder anderen Schule anmelden“, weiß Erhard Schoppenge­rd, Rektor der Gesamtschu­le Globus am Dellplatz. Einigen gefalle vielleicht nicht, dass die Schule im Einzugsber­eich Hochfelds liege. Vielleicht seien die Fehler auch schon früher gemacht worden, als die Gesamtschu­le an den Start ging. „Anfangs hatten wir von vorneherei­n genügend Anmeldunge­n, aber dann wurde leider entschiede­n, dass die Schule keine Oberstufe bekommen soll. Da sind viele engagierte Kollegen gegangen.“Inzwischen gibt es eine Sek II. Der bauliche Zustand an der Gitschiner Straße, wo die fünften und sechsten Klassen untergebra­cht sind, und dem Dellplatz könnte aber besser sein. Die meisten Kinder fühlten sich an dieser Gesamtschu­le wohl.

Bei den Gymnasien liegt das „Steinbart“mit 137 Platzwünsc­hen vorne. Das hängt vor allem mit dem Sport-Schwerpunk­t zusammen. Es folgen das Landferman­n-Gymnasium mit 132 Anmeldunge­n und abgeschlag­en das Mercator-Gymnasium mit 52. „Die Anmeldezah­len schwanken immer, aber in einem kleineren System fällt es schneller auf“, erklärt Thomas Herden, Leiter des Mercator-Gymnasiums. „Eine kleine Schule hat viele Vorteile für die Jugendlich­en, aber ein Nachteil ist, dass sie den Eltern vielleicht weniger bekannt ist“, vermutet er. In der Oberstufe kooperiere­n die Innenstadt-Gymnasien ohnehin.

Nach einem kurzen Einbruch bei den Anmeldezah­len im vergangene­n Jahr, ist das Interesse an der Gustav-Heinemann-Realschule wieder gestiegen. An der Karl-LehrRealsc­hule sind die Anmeldunge­n hingegen leicht zurückgega­ngen. „Woran das liegt, kann ich nicht sagen. Das wäre Kaffeesatz­leserei“, so Wolf. Die einzige noch verblieben­e Innenstadt-Hauptschul­e nimmt keine Kinder mehr auf.

 ?? FOTO: ULLA EMIG ?? Am Gesamtschu­l-Standort Pappenstra­ße gibt es drei fünfte Klassen, in Duissern drei weitere.
FOTO: ULLA EMIG Am Gesamtschu­l-Standort Pappenstra­ße gibt es drei fünfte Klassen, in Duissern drei weitere.

Newspapers in German

Newspapers from Germany