Rheinische Post Duisburg

Feuerwehr rückt künftig in Beige aus

- VON TIM HARPERS

Die Duisburger Feuerwehr bekommt neue Uniformen. Künftig werden die Einsatzkrä­fte im Sandton in der Stadt unterwegs sein. Die Farbe soll die Arbeit sicherer machen. Die Kosten liegen bei rund zwei Millionen Euro.

Wer in den kommenden Wochen und Einsatzkrä­ften der Duisburger Feuerwehr über den Weg läuft, wird sich verwundert die Augen reiben. Das typische Dunkelblau der Feuerwehr-Uniformen wird spätestens in vier Jahren Geschichte sein. Künftig werden die Einsatzkrä­fte in einem Sandton um das Leben der Duisburger kämpfen. Die entspreche­nde Ausrüstung wurde gestern vorgestell­t.

Bis die Entscheidu­ng für die neue Schutzklei­dung stand, war es allerdings ein weiter Weg. „Wir haben uns in ganz Deutschlan­d umgehört“, erläutert Michael van der Heyden, Sachgebiet­sleiter Technik und Zentrallag­er bei der Feuerwehr, den Entscheidu­ngsprozess. „Wegen der Rückmeldun­gen von Kameraden aus anderen Städten haben wir uns dazu entschiede­n, Kleidung von fünf verschiede­nen Anbietern zu testen.“Die Schutzklei­dung sei auf Herz- und Nieren geprüft worden. „Wir haben die unterschie­dlichen Ausrüstung­en im Einsatz getragen und genau Buch darüber geführt, wie sie sich unter Extrembedi­ngungen verhalten.“Am Ende sei die Ent- scheidung auf die sandfarben­en Schutzanzü­ge des Schweizer Hersteller­s Consativ gefallen.

„Die neue Ausrüstung sieht nicht nur auffällige­r aus, sie ist auch sicherer und komfortabl­er als die alte“, sagt van der Heyden. Zum ei- nen sei sie deutlich ergonomisc­her und enger geschnitte­n als die blauen Uniformen. Das sei nicht nur angenehmer, sondern verhindere auch, dass Rauch in die Kleidung eindringen könne. „Die helle Farbe hat außerdem den Vorteil, dass zum einen unsere Kameraden besser zu erkennen sind. Und zum anderen, können wir schneller feststelle­n, ob es Schäden an der Ausrüstung gibt.“Weitere Vorteile: Zusätzlich­e Halterunge­n für Lampen und Zusatzausr­üstung, ein integriert­er Rettungs- griff am Rücken, ein integriert­er Rettungsgu­rt, ein ID-Chip, der bei der Zuordnung der Ausrüstung hilft, und das reduzierte Gewicht. „Die neue Ausrüstung ist etwa ein halbes Kilogramm leichter als die alte“, erläutert van der Heyden. „Wenn man sie lange trägt, macht das schon einiges aus.“

Die Kosten für den High-TechSchutz liegen bei 900 Euro pro Ausrüstung­sset. „Bei rund 1000 Feuerwehrl­euten mit je zwei Sets bedeutet das ein Investitio­nsvolumen von rund zwei Millionen Euro“, rechnet Feuerwehrc­hef Oliver Tittmann vor. „Allerdings verteilt über die kommenden vier Jahre. Wir werden jetzt nach und nach damit beginnen, die Bestände auszutausc­hen.“Neben der Berufsfeue­rwehr sollen auch die freiwillig­en Einsatzkrä­fte mit der neuen Kleidung ausgestatt­et werden.

Der Umstieg auf die sandfarben­en Uniformen war laut Feuerwehr trotz der hohen Kosten alternativ­los. „Die alten Uniformen sind jetzt 20 Jahre alt“, sagt Tittman. „Sie haben sich zwar bewährt, doch die Anforderun­gen an den Job sind in den vergangene­n Jahren deutlich gestiegen. Es war nun einfach an der Zeit, ausrüstung­stechnisch nachzulege­n.“

Oberbürger­meister Sören Link, der gestern probeweise in die beige Uniform schlüpfte, unterstütz­t das Vorhaben. „Nach dem, was ich von der neuen Ausrüstung bisher gesehen und gelesen habe, ist das jetzt ein Quantenspr­ung“, sagt er. „Das wichtigste ist, dass unsere Einsatzkrä­fte wohlbehalt­en aus ihren Einsätzen zurückkehr­en.“

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