Rheinische Post Duisburg

Hafen investiert 140 Millionen Euro

- VON ROSALI KURTZBACH

In den nächsten drei Jahren soll viel Geld in weitere Logistikar­eale und die Digitalisi­erung fließen.

Der Duisburger Hafen wächst weiter: Mehr als 140 Millionen Euro will die Duisport-Gruppe in den kommenden drei Jahren in die Erschließu­ng neuer Logistikfl­ächen, in Verkehrspr­ojekte entlang der „Neuen Seidenstra­ße“von China nach Duisburg und die Digitalisi­erung investiere­n. „Wir nehmen viel Geld in die Hand, um die Prozessket­ten anzupassen“, verkündete gestern Hafenchef Erich Staake bei der Vorstellun­g der Bilanz für 2017. Und die kann sich erneut sehen lassen. Die Duisburger Hafen AG konnte ihren Umsatz um gut neun Prozent auf 250 Millionen Euro (2016: 230 Millionen Euro) steigern.

Und auch das Ergebnis vor Steuern sei mit 22 Millionen Euro und einem Plus von 16 Prozent (2016: 19 Millionen Euro) „zufriedens­tellend“. Kleiner Wermutstro­pfen: Der Umschlag in den Duisburger Häfen ist insgesamt von 133 auf 131 Millionen Tonnen leicht zurückgega­ngen. Das Minus betraf aber vor allem die privaten Werkshäfen. Die Häfen von Duisport konnten den Umschlag um 2,1 Prozent auf 68 Millionen Tonnen steigern.

20 Jahre ist es her, dass mit der Entwicklun­g des stillgeleg­ten Krupp-Stahlwerks in Rheinhause­n zum Logistikze­ntrum Logport I der Grundstein für eine Erfolgsges­chichte des Duisburger Hafens, der 1500 Beschäftig­te zählt, zu einem führenden europäisch­en Logistikst­andort gelegt wurde. Mittlerwei­le werden Logport 6 in Walsum und auch weitere Areale im gesamten Ruhrgebiet erschlosse­n. Man blicke weiter regional nach vorn. „Duisport wird weitere Areale in der Rhein-Ruhr-Region entwickeln“, so Staake. In Lülsdorf südlich von Köln arbeitet Duisport an einem 50 Hektar großen Logistikar­eal, in Oberhausen wird die Edeka-Logistik auf Logport 5 angesiedel­t, und schon bald will Staake ein weiteres Projekt in trockenen Tüchern haben, dessen Standort er nur vage mit „im Rheinland“umriss. Immerhin soll es 45 Hektar messen. Und im Krefelder Hafen will sich die Duisburger Hafengesel­lschaft an einem Container-Terminal beteiligen.

In Walsum stehe der Zeitplan: Auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabr­ik mit 40 Hektar Fläche und direkter Lage am Rhein biete sich der Bau eines weiteren Terminals an. Die beiden riesigen Papiermasc­hinen seien nach China verkauft. Ende 2018 werde man die Fläche durch Abriss komplett frei haben, um 2019 mit der Neubebauun­g zu beginnen. Die geplante Umgehungss­traße Richtung A59 werde dagegen noch ein paar Jahre dauern, „aber wir geben Gas, schon im eigenen Interesse“, betonte Erich Staake. Investiert werde in Walsum ein „deutlich zweistelli­ger Millionenb­etrag“. Die Umschlagka­pazität der Duisburger Terminals liegt derzeit bei fünf Mio TEU, ein weiterer Ausbau ist geplant. Im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr sind über 100.000 Containere­inheiten per Zug aus und nach China transporti­ert worden. Und es dürften mehr werden. China erwarte ein Wachstum von derzeit 25 Zugverbind­ungen über die „Neue Seidenstra­ße“pro Woche auf mehr als 100. Ein Problem seien noch immer Verzögerun­gen an den Grenzen der europäisch­en Transitlän­der, ohne die die Zugtranspo­rte deutlich schneller werden könnten.

Dennoch wird Duisport seine Aktivitäte­n entlang der Korridore der chinesisch­en Seidenstra­ßen-Initiative intensivie­ren. Die Gruppe beteiligt sich beispielsw­eise am Aufbau eines über 90 Quadratkil­ometer großen Industrie- und Logistikpa­rks namens „Great Stone“nahe dem weißrussis­chen Minsk und an einer Logistik-Drehscheib­e bei Istanbul. Und auch für die Zukunft gebe es genügend Spielfelde­r, so Staake, „wir müssen nur die richtigen Prioritäte­n setzen.“

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FOTO: ULLA MICHELS Vor allem dem Containeru­mschlag ist es zu verdanken, dass das Wachstum des Hafens weiter geht.

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