Rheinische Post Duisburg

Wissenscha­ft populär erklärt

- VON OLAF REIFEGERST­E

Am 11. April startet die neue Reihe des Uni-Collegs. Sieben Themen werden von sieben UDE-Dozenten aus den Bereichen der Geistes-, der Natur- und der Ingenieurw­issenschaf­ten erörtert.

Es ist die mittlerwei­le 68. Ausgabe des „Uni-Collegs“der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE), die in der nächsten Woche auf dem Campus Duisburg beginnt. Doch eingebüßt von ihrem Anspruch, Wissenscha­ft und Forschung für Menschen allgemeinv­erständlic­h und anschaulic­h darzustell­en, als auch ihrer Beliebthei­t bei den Bürgern an Rhein und Ruhr, hat sie nicht. Konzipiert und organisier­t wird die Reihe diesmal von den Professore­n Werner Jung, Rolf Möller und Roland Schmechel.

Sieben Themen werden von sieben UDE-Dozenten aus den Bereichen der Geistes-, der Natur- und der Ingenieurw­issenschaf­ten erörtert. Finanziell unterstütz­t wird die Reihe durch die Duisburger Universitä­ts-Gesellscha­ft, während die Sparkasse am Niederrhei­n sie seit langem öffentlich­keitswirks­am begleitet. „Wir sind der Duisburger Universitä­t seit vielen Jahren sehr verbunden und sehen uns beim ‚Uni-Colleg‘ in der Rolle und Lage, der Wissenscha­ft diesseits des Rheins ein ‚Schaufenst­er‘ zu bieten“, sagte Giovanni Malaponti, Sparkassen­chef und Vorstandsm­itglied im Fördervere­in Ingenieurw­issenschaf­ten der UDE.

Zum Auftakt der neuen Semesterre­ihe am 11. April zeigt Dr. Werner Jung, Professor für Germanisti­k, eine PowerPoint-Präsentati­on über den deutschen Literaturn­obelpreist­räger von 1972, Heinrich Böll, unter dem Titel „Ansichten eines Autors“. Ende vergangene­n Jahres würdigte man den 100. Geburtstag des Kölner Schriftste­llers. „Als streitbare­r, engagierte­r Intellektu­eller hat er sich zeit seines Lebens in alle gesellscha­ftspolitis­chen Debatten eingemisch­t“, so Prof. Jung.

Die sogenannte­n Nackt- beziehungs­weise Körperscan­ner am Flughafen haben sie „berühmt“gemacht: die Terahertz-Strahlung. Davon, von der Sicherheit­sanwendung bis zur Materialfo­rschung, handele der Vortag „THz-Strahlung für den Durchblick“, den Dr. Martin Mittendorf, Dozent für Experiment­alphysik, am 9. Mai halten wird. – „Was es bedeutet, gemeinsam einen Text zu schreiben“, lautet der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Michael Beißwenger, den es am 16. Mai zu hören gibt. Dergestalt möchte der neuberufen­e Linguistik­professor beschreibe­n, wie in Zeiten der Digitalisi­erung kollektive­s Schreiben funktionie­rt.

Welche Bedeutung der TerahertzB­ereich für die Ingenieurw­issenschaf­ten hat, darüber wird Prof. Dr. Nils Weizmann in seinem Vortag „Höchstfreq­uenzelektr­onik – Schlüsselb­austein der mobilen Vernetzung sowie der Sensorik für zukünftige autonome Robotik und Fahrzeuge“am 23. Mai referieren. Das kündigte beim Pressegesp­räch Dr. Roland Schmechel, Professor für Nanostrukt­urtechnik, an. Mobile Daten auf dem Smartphone, WiFiVernet­zung in Bussen, Zügen und Flugzeugen, über Bluetooth angebunden­e Kopfhörer, elektronis­ches Abstandsra­dar im Auto – all dies würde durch die Verfügbark­eit leistungsf­ähiger und kostengüns­tiger Hochfreque­nz-Halbleiter­chips ermöglicht, so jedenfalls sähe es der Halbleiter­experte Weizmann.

Von der „Macht der Abbilder“(Jung) erzählt der Vortrag „Wahrheit oder ‚ Fake News‘? – Der Wiener Kongress im Bild“von Geschichts­professor Dr. Markus Bernhardt am 20. Juni. Ausgehend von dem bekannten Kupferstic­h zum Wiener Kongress 1815, stelle Bernhardt manipulati­ve Zusammenhä­nge von Bilderwelt­en damals und heute, wie beim völkerrech­tswidrigen USamerikan­ischen Irakkrieg von 2003, her, erläuterte Professor Jung.

Dass Rohstoffe knapp und alternativ­e Energien schnellstm­öglich benötigt werden, steht im Zentrum des Referates „Anorganisc­he Chemie – Quo Vadis?“von Prof. Dr. Stephan Schulz am 27. Juni. Dazu käme, so Prof. Möller, der die Veranstalt­ung inhaltlich vorstellte, dass manche Rohstoffe aus nicht ganz unproblema­tischen Gebieten der Erde stammen. Welchen Beitrag die Anorganisc­he Chemie zur Problembew­ältigung insgesamt leisten könne, werde Schulz zeigen.

Den Semestersc­hlusspunkt setzt am 4. Juli Prof. Dr. Nicole Krämer mit ihrem Vortrag „Herausford­erungen der digitalen Transforma­tion im Alltagsleb­en. Was kann die Psychologi­e beitragen?“. Damit steht das Thema Digitalisi­erung ein weiteres Mal auf dem Programm des neuen „Uni-Collegs“. Besonders spannend an dieser Veranstalt­ung finde Professor Schmechel das ungewöhnli­che Beziehungs­verhältnis zwischen Sozialpsyc­hologie und Ingenieurw­issenschaf­t. Die Veranstalt­ungen finden immer mittwochs, um 19.30 Uhr, im Hörsaal MD 162, Mülheimer Straße/Ecke Lotharstra­ße statt. Der Eintritt ist frei.

 ?? FOTO: SPARKASSE AM NIEDERRHEI­N ?? Allgemeinv­erständlic­h und anschaulic­h, aber auch unterhalts­am – wie man sieht – soll es auch weiterhin zugehen bei den „Uni-Collegs“der Universitä­t Duisburg-Essen. Im Bild (v.l.): Giovanni Malaponti, Chef der Sparkasse am Niederrhei­n, zusammen mit den...
FOTO: SPARKASSE AM NIEDERRHEI­N Allgemeinv­erständlic­h und anschaulic­h, aber auch unterhalts­am – wie man sieht – soll es auch weiterhin zugehen bei den „Uni-Collegs“der Universitä­t Duisburg-Essen. Im Bild (v.l.): Giovanni Malaponti, Chef der Sparkasse am Niederrhei­n, zusammen mit den...

Newspapers in German

Newspapers from Germany