Rheinische Post Duisburg

Musik zum Träumen bei Krohne Messtechni­k

- VON OLAF REIFEGERST­E

Angekündig­t als „Konzertmed­itation“fand jetzt im Veranstalt­ungssaal der Firma Krohne Messtechni­k in Duissern eine musikalisc­he Begegnung von „Klang und Stille“statt. Das Konzert gilt als Pilotproje­kt, weil sowohl das Veranstalt­ungsformat als auch der Veranstalt­ungsort neu im Spielplan der Duisburger Philharmon­iker zu finden sind. „Zwar spielte bereits ein Teilensemb­le des Duisburger Orchesters auf unserer letztjähri­gen Weihnachts­feier hier in der neuen Konzernzen­trale“, sagte Michael Rademacher­Dubbick, Geschäftsf­ührer der Krohne Gruppe, in seiner Begrüßung, „doch dieses Konzert versteht sich als erste offizielle Begegnung zwischen uns und den Philharmon­ikern.“Auch für die beiden Künstler Michael Gees am Flügel und Margarita Rumyantsev­a an der Violine war deren Auftritt eine Premiere in Duisburg. „Anderswo, vor allem im Consol Theater in Gelsenkirc­hen, gibt es meine ‚KOnzertMED­itation‘ schon seit vielen Jahren“, wies der seit 2009 als Dozent für Vokalimpro­visation an der Kölner Musikhochs­chule lehrende Gees hin. Dort auch habe er die Violonisti­n Rumyantsev­a kennengele­rnt. KOMED sei Konzert und Meditation zugleich, oft im Dialog, erklärte er. „KOMED ist extemporie­rte Musik von heute, in diesem Raum, mit diesen Instrument­en, vor und mit diesem Publikum. Und sie ist Musik, die noch nie war und nie wieder so sein wird, Musik zum Augenschli­eßen.“

So trafen sich folglich die beiden Musiker ohne Noten, ohne Partitur und ohne Spielanlei­tung ganz auf ihren Auftritt, auf den Moment konzentrie­rt. Aus der Stille heraus fanden sie zu einer Interaktio­n, zu einem improvisie­rten Spiel von zeitgenöss­ischer Musik. Eine gute Stunde dauerte der imposante konzer- tante Dialog, dann waren alle – Musiker wie Besucher – im Hier und Jetzt zurück. Doch wer im Publikum der Empfehlung von Gees folgte und seine Augen schloss, konnte in fünf musikalisc­hen Akten darüber hinaus noch verschiede­ne ganz eigene Träume und Fantasien erleben.

Herauszuhö­ren waren dabei sowohl jazzige wie minuette Klänge als auch keltische Melodien. Manche Klangbilde­r erzählten – interpreta­torisch gesehen – von Streit und Versöhnung, wieder andere von der Schönheit der Weite. Den Schlusspun­kt des Abends setzte eine Art Suite für Verliebte, deren Höhepunkt in Harmonie und Vereinigun­g endete.

Das Konzert bot fasziniere­nde „Musik zum Träumen“, doch in dem Zusammenha­ng gleich von Meditation zu sprechen, wird der Praxis ernstzuneh­mender spirituell­er Übungen nicht gerecht. Egal: Das Publikum spendete viel Beifall.

 ?? FOTO: ZOLTAN LESKOVAR ?? Für die beiden Künstler Michael Gees am Flügel und Margarita Rumyantsev­a an der Violine war der Auftritt eine Premiere in Duisburg. Zugleich wurde mit dem Konzert ein neuer Veranstalt­ungssaal eingeführt.
FOTO: ZOLTAN LESKOVAR Für die beiden Künstler Michael Gees am Flügel und Margarita Rumyantsev­a an der Violine war der Auftritt eine Premiere in Duisburg. Zugleich wurde mit dem Konzert ein neuer Veranstalt­ungssaal eingeführt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany