Rheinische Post Duisburg

Metastasen in der Leber

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Bei Dickdarmkr­ebs treten häufig Metastasen in der Leber auf. Die Operation ist die beste Therapie. Aber auch Chemo und Bestrahlun­gen helfen.

Unsere Leserin Gertrud H. (68) aus Viersen fragt: „Vor zwei Jahren wurde ich wegen Dickdarmkr­ebs operiert. Ich habe dann Chemothera­pie bekommen. Danach waren die Nachsorgeu­ntersuchun­gen unauffälli­g. Jetzt wurde im Ultraschal­l eine fünf Zentimeter große Tochterges­chwulst (Metastase) in der Leber festgestel­lt. Was kann man jetzt tun?“ Ulrich Kania Bei Dickdarmkr­ebs treten in etwa der Hälfte der Fälle irgendwann Tochterges­chwülste in der Leber auf. Es gibt eine Reihe verschiede­ner Behandlung­smöglichke­iten, die davon abhängen, ob es sich ausschließ­lich um Metastasen in der Leber handelt oder ob auch noch an anderen Orten im Körper Tumoren gefunden werden – und ob der Dickdarm jetzt tumorfrei ist.

Deshalb ist zunächst eine ausgiebige Diagnostik notwendig. Eine Punktion des Herdes (unter Ultraschal­l- oder CT-Steuerung) kann in den meisten Fällen das Vorliegen einer Metastase sichern. Die Bildgebung mit CT oder MRT und auch ein sogenannte­s PET-CT kann mit großer Sicherheit die Frage beantworte­n, ob noch weitere Metastasen im Körper vorhanden sind.

Danach sollten alle Befunde in einer interdiszi­plinären Tumorkonfe­renz besprochen werden, in der vor allem internisti­sche Onkologen (Chemothera­pie), Viszeralch­irurgen (Operation), Radiologen (gezielte Chemothera­pie über die Blutgefäße), Nuklearmed­iziner und Strahlen- therapeute­n (gezielte Bestrahlun­g) anwesend sind. All diese Fachleute gemeinsam sollten den individuel­l besten Weg herausfind­en und empfehlen.

Die operative Entfernung der Lebermetas­tase hat die besten Langzeitau­ssichten. In manchen Fällen kann eine zuerst nicht operable Metastase auch durch entspreche­nde Vorbehandl­ung in einen operablen Zustand versetzt werden. Auch die örtlich begrenzte Zerstörung von Metastasen durch Strahlen, gezielte Chemothera­pie (Chemoembol­isation) oder Hitze kann die Tumorlast senken und

In den letzten fünfzehn Jahren haben sich die Möglichkei­ten der Therapie verbessert

damit die Prognose verbessern.

In den letzten 15 Jahren haben sich die Medikament­e und die Operations­techniken deutlich verbessert und sind sicherer geworden, so dass in sehr vielen Situatione­n eine erfolgvers­prechende Behandlung möglich ist. Sie sollte jedoch immer unter Hinzuziehu­ng der oben genannten Fachexpert­en geplant werden.

In diesem der Viersener Leserin – also beim Vorliegen einer einzelnen Metastase ohne Absiedelun­gen in anderen Organe und ohne ein erneutes Tumorauftr­eten im Darm – wäre die Operation bei entspreche­nden allgemeine­n Voraussetz­ungen lso die Therapie mit den besten Langzeitau­ssichten.

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