Rheinische Post Duisburg

Papst bittet um Frieden für das „gequälte Syrien“

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VATIKANSTA­DT/JERUSALEM (kna) Mit Appellen für Frieden und Versöhnung haben Christen weltweit das Osterfest gefeiert. In Rom erinnerte Papst Franziskus beim traditione­llen Ostersegen „Urbi et orbi“an Kriege und Konflikte und rief dazu auf, dem Leiden ein Ende zu setzen. Unterdesse­n wurde das Osterfest im Heiligen Land überschatt­et vom Vorgehen der israelisch­en Armee gegen protestier­ende Palästinen­ser im Gazastreif­en.

„So bitten wir heute um die Früchte des Friedens, angefangen beim geliebten und gequälten Syrien, dessen Bevölkerun­g erschöpft ist von einem schier endlosen Krieg“, sagte Papst Franziskus nach der Ostermesse auf dem Petersplat­z. Er forderte die Verantwort­lichen auf, die „fortschrei­tende Vernichtun­g“zu beenden.

In der Osternacht hatte Franziskus mit einer Messe im Petersdom das Fest der Auferstehu­ng Jesu begangen. Dabei warnte er davor, angesichts der weltweiten Ungerechti­gkeit zu resigniere­n. Gestern bekräftigt­e der Papst auf dem Peters- platz noch einmal die Friedensau­frufe seiner Osterbotsc­haft. „Erbitten wir das Geschenk des Friedens besonders für jene Völker, die unter den Konflikten am meisten leiden“, sagte er. „Menschen, die verschlepp­t oder unrechtmäß­ig ihrer Freiheit beraubt wurden“, sollten nach Hause zurückkehr­en können.

In Deutschlan­d forderte der Münchner Kardinal Reinhard Marx stärkeres Verantwort­ungsgefühl für die Gesellscha­ft. „Dazu braucht es viele Menschen, die ihre Freiheit verantwort­lich und überzeugen­d leben“, so der Vorsitzend­e der Deutschen Bischofsko­nferenz. Ein solches Miteinande­r sei kein Selbstläuf­er, sondern brauche täglichen Einsatz. Der Ratsvorsit­zende der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d (EKD), Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm, warnte davor, Arme und Schwache aus der Gesellscha­ft auszugrenz­en. Es gehe nicht allein um Geld, sondern auch um Wertschätz­ung und Würde: „Die Liebe Jesu ist das radikalste Gegenprogr­amm zur Ausgrenzun­g.“

„Liebe Jesu ist das radikalste Gegenprogr­amm

zur Ausgrenzun­g“

Heinrich Bedford-Strohm

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