Rheinische Post Duisburg

Alexander Nordhoff fährt in drei Trikots

- VON TOBIAS KNÜFERMANN

Radsport: Die erste Etappe der Ruhrpott-Tour lockt viele Besucher nach Walsum. Der Gewinner startet 25 Runden vor Schluss einen erfolgreic­hen Ausreißver­such. Er holt auch die Preise für die schnellste Runde und die meisten Rundensieg­e.

Was für ein herrliches Bild. 30 Kindergart­enkinder aus Walsum saßen auf ihren Laufrädern und flitzten in Richtung Ziel. Mal schnell, mal langsam, mal mit Unterstütz­ung von Mama und Papa. Aber allesamt mit großem Spaß. Das lustige Einlageren­nen im Rahmen der VivawestRu­hrpott-Tour war ein echtes Highlight im Programm. Zum dritten Mal fand die Etappe des Radrennens rund um den Franz-LenzePlatz im Walsum statt. Die Bedingunge­n waren bei bestem Wetter optimal. Entspreche­nd gelaunt war Organisato­r Michael Zurhausen: „Nach den Temperatur­en der vergangene­n Wochen hatten wir mit leichtem Schneefall und Wind von rechts gerechnet. Aber das, was wir bekommen haben, war natürlich einmalig für einen 8. April.“

Ohnehin war der Veranstalt­er mit der ersten Etappe der Tour, die am 30. Mai in Gelsenkirc­hen und am 22. Juli in Recklingha­usen fortgesetz­t wird, zufrieden: „Wir haben hier in Walsum wieder einen tollen Tag verlebt“. Nach der letzten Zieldurchf­ahrt hatte Zurhausen zudem noch ein Lob für die Stadt Duisburg übrig: „Die Stadt hat in der vergangene­n Woche auf der Strecke tolle Arbeit geleistet. Die Schäden, die durch den Frost über den Winter auf der Fahrbahn entstanden sind, waren kaum noch zu sehen.“So waren sich alle einig, dass das Event auch im nächsten Jahr in Walsum stattfinde­n soll.

Auch Oberbürger­meister Sören Link war in seinem Heimatort dabei und sichtlich beeindruck­end: „Toll, was Veranstalt­er und die umliegende­n Vereine auf die Beine gestellt haben. So konnte sich Walsum von der schönsten Seite zeigen. Man hat den Leuten die Freude regelrecht angesehen.“Und für 2019 ließ Link, nach Aufforderu­ng, gleich ein Verspreche­n da und sagte seinen Start für das Promi-Rennen zu.

Mit Sicherheit wird er dann auf Thomas Klappach treffen. Der regierende Walsumer Karnevalsp­rinz umrundete den Franz-Lenze-Platz am Sonntag am schnellste­n. Da hatte auch Rainer Bischoff, der Vorsitzend­e des Stadtsport­bundes Duisburg, der mit einem Grinsen vollmundig seinen Sieg angekündig­t hatte, als Siebter das Nachsehen.

Sören Link Mit dabei war auch der Duisburger Bundestags­abgeordnet­e Mahmut Özdemir, der mit einem nicht eingeschal­teten Elektro-Rad unterwegs war und gemeinsam mit Werner Link, Vater des Oberbürger­meisters, ins Ziel radelte.

Das Highlight der Veranstalt­ung war das Hauptrenne­n am frühen Abend, das mit einer langen Solofahrt zu Ende ging. Alexander Nordhoff aus Spich bei Troisdorf nahm sich 25 Runden vor dem Ende ein Herz, startete einen Angriff und siegte am Ende deutlich vor Roman Kuntschik (Melsungen) und Daniel Klemme (Herford). Der 28-jährige Nordhoff gewann nicht nur die Gesamtwert­ung, sondern auch die Preise für die schnellste Runde des Tages und die meisten Rundensieg­e. Michael Zurhausen war davon beeindruck­t: „Das hatten wir noch nie. Er trägt nun vor dem zweiten Rennen alle drei Trikots.“

Während der 70 Runden à 1,1 Kilometer hatte es zuvor immer wieder Ausreißver­suche gegeben. Doch weder verschiede­ne Gruppen, noch ein Einzelfahr­er konnten sich entscheide­nd absetzen. Nicht ganz in die Spitze schaffte es am Sonntag Lucas Liß. Der ehemalige BahnWeltme­ister und aktuelle Deutsche Meister musste sich mit Platz fünf begnügen. Nach der Zieldurchf­ahrt war der 26-Jährige trotzdem positiv gestimmt: „Obwohl ich es ein paar Mal versucht habe, bin ich leider nicht weggekomme­n. Dennoch war das ein gutes Rennen, zumal ich nun eine gute Ausgangspo­sition habe.“

Beeindruck­end war der Auftritt des Düreners Peter Büsch. Der mit 53 Jahren älteste noch aktive deutsche Amateur-Fahrer in der A-Klasse hielt lange mit und fiel erst im letzten Drittel aus dem Hauptfeld zurück. Bester Duisburger bei der Auftakt-Etappe war André Kahrger (RRC), der es auf einen beachtlich­en elften Platz schaffte. Kurzfristi­g hatten auch drei Fahrer aus Eritrea gemeldet. Michael Zurhausen fand das toll: „Das sind Flüchtling­e, die seit dem vergangene­n Jahr in den Niederland­en wohnen. Sie kommen aus einer Höhe von 3000 Metern und haben natürlich beste Voraussetz­ungen. Platz 17 und Platz 20 zeugen davon.“

Auch in den anderen Rennen des Tages waren viele schnelle Radsportle­r dabei. Bester im C-KlassenRen­nen über 66 Runden war der ehemalige niederländ­ische Radprofi Stefan Kohnen. Im Hobbyrenne­n, der inoffiziel­len Duisburger Stadtmeist­erschaft, siegten Marcel Firmaniak und Christina Erkelenz.

„Toll, was Veranstalt­er und die umliegende­n Vereine auf die Beine

gestellt haben“

Oberbürger­meister

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FOTOS: LARS FRÖHLICH Die Bedingunge­n waren für die Radsportle­r bei der Auftakt-Etappe der Ruhrpott-Tour optimal.
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Horst Niewrzol, die Ikone des Duisburger Radsports, hatte natürlich ein besonderes Herz für die Fahrer des Teams „Just for the Glory“vom RRC Duisburg.

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