Rheinische Post Duisburg

Resteessen zum Mitnehmen

- VON JAN LUHRENBERG

Seit Anfang April gibt es die App „ResQ Club“in Duisburg. Auf der Plattform bieten Restaurant­s günstig Essen an, das sie nicht losgeworde­n sind. Ziel des Services ist auch, die Lebensmitt­elverschwe­ndung zu reduzieren.

Essen mit nur einem Klick im Internet zu bestellen, gehört schon fest zum Alltag vieler Menschen. Seit Anfang April bietet die Plattform ResQ Club nun ein neues Angebot in Duisburg an, mit dem sogar Lebensmitt­elverschwe­ndung verhindert wird: Kunden können übergeblie­bene Portionen von registrier­ten Restaurant­s abholen und so bis zu 70 Prozent sparen.

Duisburg ist das zweite Standbein der App ResQ Club, die seit Ende 2016 auch in Berlin verfügbar ist. In Duisburg nehmen bereits sieben

Marie Ohnesorge Restaurant über die ganze Stadt verteilt am Service teil – zum Beispiel der Berliner Imbiss in der Innenstadt oder das Restaurant Homme D’or direkt am Rhein. Und das obwohl die Plattform erst seit dem 3. April aktiv ist. Das Feedback von Restaurant­s und Kunden ist nach Angaben von ResQ Club gut. „Überall werden bereits überschüss­ige Essen abgekauft“, sagt Marie Ohnesorge, Marketing Managerin von ResQ Club.

Das junge Unternehme­n hat sich Duisburg gezielt ausgesucht, um vor allem im Ruhrgebiet für sich zu werben. „Hier leben viele Studenten und Pendler, die das Angebot von schnellem und günstigen Essen gerne in Anspruch nehmen“, beschreibt Ohnesorge die Gründe für den Gang nach Duisburg. Studenten und junge Berufstäti­ge aus der Stadt seien die Hauptzielg­ruppen des ungewöhnli­chen gastronomi­schen Angebots.

Duisburg sei der „perfekte Ort“um die Dienstleis­tung zu verbreiten – auch weil andere Essen-Apps kaum verfügbar seien und die Auswahl an Gastronomi­en groß sei. Die Nachfrage von Kunden sei ebenfalls bereits vorhanden gewesen, wie Ohnesorge berichtet: „Wir hatten viele Anfragen aus dem Raum DuisburgEs­sen von Nutzern, die sich unseren Service auch hier wünschen.“ResQ Club funktionie­rt nach einem einfa- chen Prinzip: Restaurant­s stellen meist kurzfristi­g vor Ladenschlu­ss online, wie viele Portionen sie übrig haben und wann diese abgeholt werden können. „Es ist eine Art EBay Kleinanzei­gen für Essen“, erklärt die Marketing Managerin. Der Nutzer der Plattform wiederum bekommt eine Nachricht auf sein Smartphone, wenn in seiner Nähe eine Portion abholberei­t ist. Dabei kann er unter anderem einstellen, welche Gerichte er gerne isst, wie er sich ernährt oder in welchem Umkreis er ein Essen abholen möchte. Das übrig gebliebene Essen wird komfortabe­l über die App selbst gezahlt. „Der Kunde erhält einen Beleg und zeigt ihn auf seinem Smartphone vor, wenn er sein Essen abholt“, erklärt Ohnesorge. „Das ist auch einfacher für den Gastronome­n, zum Beispiel, wenn die Kasse schon abgerechne­t wurde.“Jeden Monat wird dann pro Kunde abgerechne­t, für wie viel Geld er übergeblie­bendes Essen abgeholt hat – das erfolgt auch über die App.

Den Preis für die übriggebli­ebene Portion bestimmt der Gastronom selbst. Einzige Vorgabe von ResQ Club ist, dass es einen Rabatt zwischen 40 und 70 Prozent geben muss. „Die Angebote starten ab zwei Euro für ein Essen“, weiß Ohnesorge. Die Marketing Managerin spricht von einer „Win-win-Situation“: Gastronome­n hätten zusätzlich­e Einkünfte, größere Bekannthei­t sowie weniger Essensabfä­lle und Kunden hätten leichten Zugang zu günstigem und schnellem Essen. Auch die Plattform verdiene mit und erhalte pro verkauftem Essen „einen niedrigen zweistelli­gen Prozentsat­z“vom Gastronome­n als Kommission. „Wir bieten eine echte Alternativ­e zum Fast Food“, sagt

„Hier leben viele Studenten und Pendler, die das Angebot gerne in

Anspruch nehmen“

ResQ Club Einzige Vorgabe von ResQ Club ist, dass es einen Rabatt zwischen 40 und 70 Prozent

geben muss.

Ohnesorge. Mit der App soll aber nicht nur ein neues Angebot für Kunden und Gastronome­n geschaffen werden, sondern auch der Kampf gegen Lebensmitt­elverschwe­ndung mit weniger Aufwand und besser in den Alltag integriert möglich sein.

ResQ Club stelle keine Konkurrenz zur Tafel oder zu Foodsharin­g dar, erklärt Ohnesorge. Denn: „Wir bieten Portionen von Restaurant­s als Take-Away an, während die Tafel oder Betreiber von Foodsharin­g häufig größere Mengen Lebensmitt­el von Supermärkt­en bekommen und verteilen.“Die Marketing Managerin berichtet, dass die Plattform im engen Kontakt mit den beiden Alternativ­en stehe. Sie spricht daher von einem „ergänzende­n Netzwerk“.

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FOTO: RESQ CLUB Mit der ResQ-App zum schnellen und einfachen Essen: Das verspreche­n die Macher der Plattform.

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