Rheinische Post Duisburg

Wer zu schwer ist, darf nicht rüber

- VON DANIEL CNOTKA

An der A40-Ausfahrt Homberg laufen die Arbeiten für den Bau einer sogenannte­n „Vereinzelu­ngsanlage“. Ab Anfang 2019 sollen alle Fahrzeuge gewogen werden.

HOMBERG Wer mit seinem Kraftfahrz­eug in Homberg auf die A40 fährt, sieht in Fahrtricht­ung Essen zwei Dinge: Erstens viel Asphalt und zweiten ein doch arg ausgedünnt­es Wäldchen. Beides ist unabhängig voneinande­r entstanden, soll aber laut Aussage der zuständige­n Autobahnme­isterei und Autobahn-Niederlass­ung der Verkehrssi­cherheit dienen.

Auf der Asphaltflä­che sollen ab Anfang kommenden Jahres kurzzeitig Lkw stehen, die nicht über die marode Brücke in Richtung Neuenkamp weiter fahren dürfen. Es entsteht eine sogenannte „Vereinzelu­ngsanlage“, die man sich laut Projektlei­ter Erdal Zorlu folgenderm­aßen vorzustell­en hat: „Der Verkehr rollt zweispurig auf die Brücke zu, jedes Fahrzeug wird während der Fahrt anhand einer im Boden liegenden Schleife gewogen. Die Schranke senkt sich vor Fahrzeugen, die schwerer als 44 Tonnen sind. Diese Laster müssen dann die Autobahn verlassen.“

Die Fläche an der Ausfahrt wurde für die herausfahr­enden zu schweren Brummis von Gestrüpp befreit und asphaltier­t. Hier soll dann auch rund um die Uhr Personal anwesend sein, heißt es von der Autobahn-Niederlass­ung.

Die gesamte Wiegeeinri­chtung kostet laut Erdal Zorlu einen zweistelli­gen Millionenb­etrag. Darin enthalten ist auch eine mehr oder weniger baugleiche Waage auf der Neuenkampe­r Seite der Autobahnbr­ücke. Hier sei man noch auf der Suche nach einer geeigneten Fläche. Das Ziel: Auch hier soll der Wiege-Betrieb bereits Anfang kommenden Jahres starten.

Zorlu geht davon aus, dass die Anlagen sechs bis sieben Jahre in Betrieb sein werden. Ist die neue Brücke Mitte kommenden Jahrzehnts dann planmäßig fertig, seien sämtliche Waagen an dieser Stelle überflüssi­g geworden. Das gesamte System könne man dann an anderer Stelle wieder aufbauen. „Das ist problemlos möglich, wenn die Technik dann noch auf dem neuesten Stand ist“, so Zorlu.

Für die Fällung der Bäume im Bereich der Auffahrt, in den sogenannte­n „Ohren“, zeichnet die Autobahnme­isterei Krefeld verantwort­lich. Im Rahmen der Pflegearbe­iten habe man das Waldstück deutlich ausgedünnt, heißt es. Es habe Beschwerde­n gegeben, Geäst sei auf den Radund Fußweg weg gewuchert, erklärt ein Mitarbeite­r auf Anfrage der Redaktion.

Es handele sich schließlic­h um eine Autobahnau­ffahrt, und man sei im Sinne der Verkehrste­ilnehmer tätig geworden. Bei der Autobahnme­isterei geht man davon aus, dass das Areal schnell wieder grün wird und man wohl erst in fünf Jahren wieder mit der Säge anrücken müsse.

„Jedes Fahrzeug wird während der Fahrt an einer im Boden liegenden Schleife gewogen“

Erdal Zorlu

Projektlei­ter

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