Rheinische Post Duisburg

Lukas Fröde glaubt fest an das Projekt „ Ü40“

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MSV: Der Zweitligis­t kann gegen den SV Sandhausen die 40-Punkte-Marke erreichen. Der 23-Jährige ist optimistis­ch.

(kew) Lukas Fröde sitzt entspannt auf dem Hocker. Beim Pressegesp­räch gestern sagte der Obermechan­iker, werkelnd im Maschinenr­aum des MSV Duisburg, alle stimmigen Sätze. Lauter Worte, die sein Trainer Ilia Gruev sehr gerne hört. Gerade vor einem so wichtigen Heimspiel in der Zweiten FußballBun­desliga wie dem morgen um 13 Uhr gegen den SV Sandhausen klingt es passend, wenn ein Mann mit Erfahrung sagt: „Wir wollen endlich wieder gewinnen.“

Die Voraussetz­ungen für das Projekt Ü40, den Sprung über die 40Punkte-Marke, benennt er auch gleich: „Stabil in der Abwehr stehen, als Einheit auftreten und geschlosse­n verteidige­n.“Die Körperhalt­ung verrät: Wir fürchten uns kein bisschen. Die Erleichter­ung nach dem 0:0 in Berlin atmet Fröde wie sein Trainer mit jedem Satz aus: „Berlin war ein guter Schritt in die richtige Richtung.“Gerade wegen der Geschlosse­nheit beim Frühjahrsp­utz vor der eigenen Abwehr.

In Berlin habe man gesehen, dass diese Tugend die Mannschaft über die gesamte Saison starkgemac­ht habe. „Wir wissen wieder, dass wir zu Null spielen können“, sagt der 23-Jährige.

Nur einmal verliert der 1,92 Meter große Mann an der Schaltstel­le zwischen Abwehr und Angriff für eine Millisekun­de die Gelassenhe­it. Die Frage, ob die Lage beim MSV ihn an die Zeit bei den Würzburger Kickers erinnere, mag er nicht wirklich. Die Würzburger hatten ebenfalls als Aufsteiger nach wuchtiger Hinrunde den Faden verloren und waren ohne einen Sieg im neuen Jahr in die Dritte Liga gerutscht. Fröde war zum Winter ins Frankenlan­d gekommen und hatte mit der Mannschaft kein Spiel gewonnen. „Das kann man nicht vergleiche­n“, sagt er über die Tage damals und die Situation heute. Dann grummelt er in aller Höflichkei­t zum Thema: „Langsam nervt es mich eigentlich.“Er wolle am liebsten über diese Monate bei den Kickers gar nicht mehr sprechen. Das kann man verstehen. Freilich, so leicht lässt sich die Geschichte nicht ausblenden.

Der MSV hat zwar bei Union Berlin einen Punkt geholt und nach vier Niederlage­n die Talfahrt gebremst. Wer aber anders zählt, kommt auf fünf Spiele ohne Sieg. Von Platz 15 trennt die Zebras nur ein Punkt. Da liegt es nahe, Parallelen zu ziehen. Lukas Fröde hat es zum großen Teil selbst in der Hand, das Thema von der Tagesordnu­ng zu nehmen und die nervige Fragerei zu beenden. Ein Sieg morgen gegen den punktglei- chen Konkurrent­en und die Akte ist geschlosse­n. Der Führungssp­ieler bringt dabei alles mit, um als Lukas der Lotse den MSV Duisburg aus den Untiefen zu steuern. Seit mehreren Wochen gehört er zu den Besten. Seine gute Form schwankte wenig. Und er spielt auf einer zentralen Position.

Durchaus fühlt er sich in der Verantwort­ung, die Führungsau­fgabe zu übernehmen: „Das ist schon in der ganzen Saison so.“In der Hinrunde habe der MSV ebenfalls eine Schwächeph­ase durchgemac­ht und der Trainer „hat meine Rolle neu ausgericht­et.“Das habe dazu beigetrage­n, in der Abwehr stabiler zu stehen. Und diese Stabilität soll auch morgen den Grundstein für die Rückkehr in die Erfolgsspu­r legen.

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FOTO: FRÖHLICH Lukas Fröde lieferte zuletzt konstante Leistungen ab.

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