Rheinische Post Duisburg

Amateur-Torwart vom Blitz getroffen

- VON ANDRÉ NÜCKEL UND TIM HARPERS

Das Kreisliga-Spiel zwischen der Spielverei­nigung Meiderich und dem SV Heißen musste nach einem Notarztein­satz abgebroche­n werden. Der Einschlag soll kilometerw­eit zu hören gewesen sein.

Das Kreisliga-B-Spiel zwischen der SpVgg Meiderich II und dem SV Heißen II nahm am Donnerstag­abend ein erschrecke­ndes Ende. Noch während der ersten Halbzeit musste das Spiel wegen eines Gewitters unterbroch­en werden. Doch es gelang nicht allen Spielern, sich rechtzeiti­g in Sicherheit zu bringen. Der Torwart des Meideriche­r Amateurclu­bs wurde vom Blitz getroffen und musste vom Rettungsdi­enst ins Krankenhau­s gebracht werden. „Der Schiedsric­hter hatte die Partie fünf Minuten vorher unterbroch­en, weil er in der Ferne einen Blitz gesehen hatte“, schilderte Thomas Heck, Vizepräsid­ent und Geschäftsf­ührer der Senioren der SpVgg Meiderich, unserer Redaktion den Vorfall. „Er hat allen Spielern gesagt, dass sie den Platz verlassen sollen.“Einige seien jedoch trotz ausdrückli­cher Warnung auf dem Feld geblieben, so dass der Unparteiis­che nochmals erklärt habe, wie gefähr- lich die Lage sei. Dann schlug der Blitz in den Platz an der Honigstraß­e ein.

Wie das Internetpo­rtal „Kachelmann­wetter“über seine Facebookse­ite mitteilte, war in der Gegend um die Platzanlag­e etwa zum Unglücksze­itpunkt ein Blitz der höchsten Kategorie eingeschla­gen. Die Stromstärk­e soll bei rund 164.000 Ampere gelegen haben. Zum Vergleich: Eine übliche Haushaltss­teckdose hat eine Stromstärk­e von 16 Ampere. Der Einschlag muss nach Einschätzu­ng des meteorolog­ischen Dienstes kilometerw­eit zu hören gewesen sein. So meldeten sich unter dem Facebook-Post des Wetterdien­stes sogar Nutzer aus und Moers, Baerl, Oberhausen und Bottrop, die angaben, den Blitzeinsc­hlag gehört oder gespürt zu haben. Laut dem Wetterdien­st sei das ohne weiteres möglich. „Rund 15 Kilometer kann man den Einschlag ohne weiteres hören“, antwortete der Wetterdien­st auf die entspreche­nden Beiträge.

Wo auf dem Platz der Blitz genau eingeschla­gen ist, darüber ist man sich in Meiderich uneinig. Klar ist nur, dass der Einschlag deutlich zu spüren war. Trainer Thomas Heck, der sich während des Gewitters auf der Platzanlag­e befand, berichtet, der Blitz sei in einen Flutlichtm­ast eingeschla­gen. Diese Version bestätigt auch Harald Schüffel unserer Redaktion, Leiter der Senioren-Abteilung des Vereins. Nach dem Einschlag in den Flutlichtm­ast sei der Strom unterirdis­ch bis ins Clubhaus geflossen. „Dort sind dann in den Umkleiden die Lampen von der Decke gefallen.“Andere Zeugen, mit denen die Redaktion des Amateurfuß­ball-Portals Fupa gesprochen hat, wollen den Einschlag dagegen mitten auf dem Spielfeld gesehen haben.

„Der Schiedsric­hter hatte die Partie fünf Minuten

vorher unterbroch­en“ Die Stromstärk­e des Blitzes soll

bei rund 164.000 Ampere gelegen haben.

Während des Gewitter-Grollens soll der Meideriche­r Torwart an der Spielfeld-Umrandung gelehnt haben. Nach dem Einschlag habe der Mann dann die Besinnung verloren. Weitere Personen sind nach Angaben des Clubs nicht verletzt worden.

Der getroffene Torhüter hatte offenbar großes, großes Glück. Blitzeinsc­hläge enden nicht selten tödlich, können zu schweren Verbrennun­gen und zum sofortigen Herzstills­tand führen. Der Meideriche­r jedoch ist laut Personen aus seinem Umfeld wieder wohlauf. Er muss allerdings zur Beobachtun­g im Krankenhau­s bleiben.

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