Rheinische Post Duisburg

Amazon erobert den Stadtsüden

- VON MONIQUE DE CLEUR

Der Internethä­ndler ist jetzt mit zwei Locker Boxen vor Ort präsent. An den Stationen können Kunden ihre Pakete abholen – 24 Stunden am Tag. Der Onlineries­e will so unabhängig­er von DHL werden.

BUCHHOLZ Einkaufen, einen Kaffee trinken gehen und auf dem Weg zum Auto noch eben das AmazonPake­t abholen: Das geht seit kurzem im Duisburger Süden. Der InternetVe­rsandriese hat zwei sogenannte Locker aufgestell­t. Das sind Stationen, an denen Kunden wie aus einem Schließfac­h die bei Amazon bestellte Ware abholen können – und zwar 24 Stunden am Tag.

Ein Standort der neuen Abholboxen befindet sich am Parkplatz Sittardsbe­rg vor dem Penny (Sittardsbe­rger Allee 10), ein weiterer an der Shell-Tankstelle an der Düsseldorf­er Landstraße 113. „Amazon Locker sollen da sein, wo Kunden eh schon sind und wo sie die Abholung einfach in den Tagesablau­f integriere­n können“, erklärt ein Firmen-Sprecher. Wer bei Amazon Kunde ist, kann sich seine Waren von der Arbeitskle­idung über Bücher bis zur Zahnbürste statt nach Hause zum Schließfac­h liefern lassen. Der Hinweiszet­tel des Paketboten bei der Heimkehr könnte damit der Vergangenh­eit angehören.

Allerdings haben Kunden beim Locker nur drei Tage Zeit, um ihr Paket abzuholen. Sobald die Sendung dort bereitlieg­t, schickt Amazon eine E-Mail mit dem Abhol-Code. An der Station selber gibt der Empfänger diesen Code ein und kann sein Päckchen in Empfang nehmen. Wer es trotz 24-Stunden-Zugang nicht rechtzeiti­g schafft, bekommt statt des Pakets sein Geld zurück: Die Sendungen gehen nach ablauf der Drei-Tage- Frist automatisc­h an Amazon zurück, das Geld wird zurückerst­attet.

Amazon will mit den Schließfac­hboxen unabhängig von der klassische­n Paketzuste­llung durch DHL werden. 2016 hatte es dazu eine erste Kooperatio­n zwischen dem Online-Händler und Shell gegeben. An Tankstelle­n in München wurden in diesem Zuge Abholstati­onen errichtet.

Offenbar mit dem von Amazon gewünschte­n Erfolg: Denn inzwischen gibt es deutschlan­dweit mehr als 180 Locker-Boxen. Verteilt sind sie auf zehn Städte. Die grauen – oder, wenn Werbepartn­er vorhanden sind, auch bunten – Kästen mit den Schließfäc­hern stehen zum Bei- spiel vor Einkaufsze­ntren, Universitä­ten oder Krankenhäu­sern. Und eben vor Tankstelle­n. Nach den beiden Pionierstä­dten München und Berlin haben sich die Amazon-Abholstati­onen inzwischen auch im Ruhrgebiet breit gemacht, zum Beispiel in Mülheim, Essen und Dortmund. Nun sind sie auch in Duisburg angekommen.

Die zwei Stationen im Duisburger Süden sind bis auf eine weitere in Wanheimero­rt die einzigen in der Stadt. Ob weitere Amazon Locker errichtet werden sollen, dazu äußert sich das Unternehme­n noch nicht.

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FOTO: ASTRID SCHMIDHUBE­R/AMAZON Das Schließfac­h im Amazon Locker öffnet sich mit einem Code, den der OnlineVers­andhändler per E-Mail an den Kunden schickt.

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