Wald: „Wir können mit Druck umgehen“
MSV Duisburg: Nach dem 0:2 gegen den SV Sandhausen ist das im Februar noch satte Polster von zehn Punkten auf den Relegationsplatz auf einen einzigen Zähler geschrumpft. Den MSV plagen wieder Abstiegs- und Existenzängste.
Als der MSV Duisburg vor einigen Wochen für den heutigen Montag zur Mitgliederversammlung einlud, sprach vieles für einen entspannten Abend mit Jubelarien und guter Laune. Daraus wird nun nichts. Im Theater am Marientor – dort, wo einst die Elenden auf der Musicalbühne zu Hause waren – wird die Stimmung ab 19 Uhr gedrückt sein. Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den SV Sandhausen plagen den Verein Abstiegs- und Existenzängste.
Geschäftsführer Peter Mohnhaupt wird den Mitgliedern heute Abend einen Einblick in den Folterkeller gewähren. Der Mann der Zahlen wird den Jahresabschluss für die Drittliga-Saison 2016/17 vorlegen. Der MSV dürfte einmal mehr einen siebenstelligen Betrag im Aufstiegsjahr verbrannt haben.
Ob der Verein so etwas künftig noch einmal verkraften kann? „Jeder hier weiß, dass wir in der 2. Liga bleiben müssen“, warnt MSV-Präsi- dent Ingo Wald. Ein erneuter Anlauf in Liga 3? „Wir müssten uns finanziell erheblich strecken“, sagt der 60-Jährige dazu.
Der MSV-Boss traut der sportlichen Leitung allerdings zu, die Wende und damit den Klassenerhalt erreichen zu können. Trainer Ilia Gruev steht für ihn nicht zur Diskussion: „Natürlich vertrauen wir ihm.“Wald erinnert an die vergangene Saison, als der MSV im Aufstiegsrennen vom Kurs abzukommen drohte: „Die sportliche Leitung und die Mannschaft und der Verein haben in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass sie mit Krisensituationen umgehen können. In der letzten Saison hatten eine weitaus schwierigere Situation, damals war der Druck noch größer als jetzt. Das Team kam anschließend eindrucksvoll zurück. Unsere sportliche Leitung kann auch jetzt mit dem Druck umgehen.“