Die Meisterschaft hat oberste Priorität
Fußball-Landesliga: Der FSV Duisburg zeigt gegen Arminia Klosterhardt zwar nicht gerade eine Gala-Vorstellung, gewinnt aber dennoch verdient mit 1:0. Der Schütze zum Tor des Tages ist Emir Alic.
Jetzt muss der Präsident schon alles selber machen. Erol Ayar schnappte sich beim Spiel von Fußball-Landesligist FSV Duisburg gegen Arminia Klosterhardt nach der Halbzeitpause die große Trommel eines Fans und peitschte seine Mannschaft höchstpersönlich nach vorn. Das Ergebnis war dann am Ende zwar kein Paukenschlag, aber zumindest der erhoffte Dreier: Nach torloser erster Hälfte feierte der Aufstiegskandidat mit einem 1:0 den erhofften Sieg. „Es geht weiter, wir sind voll im Soll“, sagte Trainer Denis Tahirovic mit Blick auf die Ergebnisse der Verfolger aus Scherpenberg, Kray und Sterkrade, die ihre Spiele ebenfalls mit genau diesem Ergebnis gewannen.
Ein Paukenschlag war schon eher, wie sich die Startaufstellung der Gastgeber zusammensetzte. Ibrahim Bayraktar: draußen. Ali Basaran: draußen. Kapitän Bora Karadag: draußen. „Da habe ich auch erst einmal geschluckt“, gestand Erol Ayar ein. Sein Coach setzte um, was er bereits im Vorfeld der Begegnung angekündigt hatte: nicht mehr auf große Namen Rücksicht zu nehmen. Das zeigte bis zum Seitenwechsel zunächst einmal keinen Erfolg, denn da war das Spiel sehr arm an Höhepunkten. Die Klosterhardter agierten erwartungsgemäß gut organisiert, freilich nach vorn auch bei ihnen ohne erwähnenswerte Aktionen.
Die 45 Minuten Anlaufzeit, die unter anderem der nach längerer Verletzungspause zurückgekehrte Rechtsverteidiger Enes Bayram benötigte, zahlten sich aber im zweiten Durchgang mit einem deutlich druckvolleren und dominanteren Auftritt aus. Nur im Abschluss war das alles vorerst weiter nichts. Allison Leite Dos Santos schoss freistehend genau auf Gästekeeper Alexander Kraus (59.), Oguzhan Can verzichtete auf den möglichen Tor- schuss und passte stattdessen auf den noch besser postierten Ibrahim Bulut, der aber den Ball nicht richtig traf (67.).
Eine Minute später erarbeitete sich der FSV dann aber die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung. Ohne den von draußen zuschauenden Bora Karadag übernahm Edin Husic die Verantwortung bei Standards. Der ehemalige bosnische Na- tionalspieler schaufelte einen Freistoß in die Strafraummitte, wo sein Landsmann Emir Alic die Kugel zum 1:0 durch die Beine von Alexander Kraus stocherte. Dabei blieb es trotz nun vergrößerter Offensivbemühungen der Oberhausener – auch, weil der verletzte Abwehrchef Joel Schoof bis zum Ende durchhielt und sich in jeden Schuss der Arminen warf.
Am Dienstag geht es für den FSV nun weiter – im Halbfinale des Niederrheinpokals bei Rot-Weiß Oberhausen. Auch wenn seine Mannschaft nur einen Sieg von einer Fernseh-Liveübertragung entfernt ist, hält Denis Tahirovic aber den Ball flach: „Priorität hat für uns klar die Meisterschaft.“Da geht es am kommenden Sonntag mit dem Derby beim DSV 1900 weiter.