Löwen jubeln an der Eckfahne
Fußball-Landesliga: Hamborn 07 schafft nach 1:3 doch noch einen Sieg.
Schon aufgrund seiner Körpergröße darf Daniel Boldt beim SV Hönnepel-Niedermörmter als Mann für die sprichwörtlichen „Big Points“gelten. Der 2,05 Meter große Angreifer war am Sonntagnachmittag gleich mehrmals von der Defensivabteilung des Fußball-Landesligisten Hamborn 07 nicht in den Griff zu bekommen und hatte entscheidenden Anteil an der 3:1-Führung der Gäste im Holtkamp. Doch am Ende war es trotzdem nichts mit dem erhofften großen Wurf für die Kalkarer – den landeten vielmehr die Löwen. Mit einer Topmoral schaffte Hamborn die Wende zum 4:3 (1:2)-Sieg, der gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Gold wert sein dürfte.
Das war umso erstaunlicher, da alle drei Treffer der Linksrheinischen zu den vielzitierten psychologisch ungünstigen Momenten fielen. Schon nach zwei Minuten wurde 07 kalt erwischt, als aus einer Klärungsaktion der Hö/Nie-Defensive ein Konter entstand, bei dem Boldt die Kugel für André Trienenjost vorlegte. Der Torjäger schloss an alter Wirkungsstätte gelassen zum 1:0 ab. „Danach waren wir aber klar feldüberlegen“, fand Trainer Michael Pomp, der sich vier Minuten vor der Pause über den Ausgleich von André Meier nach starker Vorarbeit von Blinort Namoni freute. Das währte aber nur kurz, weil sich Boldt in der 44. Minute bei einer Ecke in unerreichbare Höhen schraubte und wieder Trienenjost den nur kurz abgewehrten Ball über die Linie drückte.
„Das 3:1 war dann eine Kopie des 2:1“, meinte Michael Pomp. Wieder Boldt, wieder Trienenjost, wieder ein vermeintlicher Knackpunkt für die Hamborner nur vier Minuten nach der Pause. Als wenig später dann das vermeintliche Anschlusstor wegen einer Abseitsposition aberkannt wurde, hätte dies der vollständige K. o. sein können. „Aber stattdessen wurde das die Wende. Die Mannschaft hat immer an sich geglaubt“, lobte der Löwen-Coach, der auch bis zur 84. Minute auf Wechsel verzichtete. Seine Spieler schenkten das Vertrauen zurück: erst Daniel Schäfer mit dem 2:3 (66.), dann Blinort Namoni mit dem Ausgleich (78.). Weil das aber noch nicht genug war, drängte 07 weiter und wurde mit dem 4:3 durch Tim Keinert (80.) belohnt. „Da haben wir uns dann an der Eckfahne zum Jubeln getroffen“, so Pomp.