Rheinische Post Duisburg

FSV liefert RWO einen großen Kampf

- VON THOMAS KRISTANIAK UND FRIEDHELM THELEN

Der Fußball-Landesligi­st ist im Halbfinale des Niederrhei­npokals beim Regionalli­gisten Rot-Weiß Oberhausen dicht dran am Coup im Cup. Der Außenseite­r steckt nie auf und muss sich nur knapp mit 4:5 geschlagen geben.

Es war ein Hauch der großen, weiten Fußballwel­t. Wenn Schiedsric­hter Dr. Martin Thomsen einen Freistoß pfiff, griff er an seine Seite – und holte das bei den Profis bekannte Spray heraus. In der Landesliga ist dieses Hilfsmitte­l noch nicht angekommen, bei den Profis – Thomsen leitete in dieser Spielzeit bereits acht Partien in der Zweiten Bundesliga – aber sehr wohl.

Und der Außenseite­r FSV Duisburg spielte am Dienstagab­end im Halbfinale des Niederrhei­npokals beim Regionalli­gisten RW Oberhausen vor 2050 Zuschauern groß auf. Der Fußball-Landesligi­st war dicht dran am Coup im Cup. Er musste sich nach großem Kampf nur knapp mit 4:5 (1:3) geschlagen geben, nachdem er nach 49 Minuten schon mit 1:4 zurückgele­gen hatte. Der FSV verpasste so die Chance, beim „Finaltag der Amateure“live im Fernsehen aufzutrete­n. Dort trifft RWO im Pokal-Finale nun auf RotWeiß Essen, das bereits im März mit 5:0 gegen den TV Jahn Hiesfeld gewonnen hatte.

In der Aufstellun­g hatte FSV-Trainer Denis Tahirovic eine Überra- schung parat. Denn im Sturm bot er Neuzugang Boran Sezen auf, der bislang noch nicht zum Einsatz kam und in den vergangene­n eineinhalb Spielzeite­n für den TSV Meerbusch auflief. Und davor? Für RWO! Er spielte im Nachwuchs für die Kleeblätte­r und kickte danach in der ersten und zweiten Mannschaft der Rot-Weißen. Allerdings waren auch Umbauarbei­ten in der Abwehr nötig. So waren die Blessuren, die Joel Schoof im Ligaspiel gegen Klosterhar­dt erlitten hatte, wohl doch zu viel. Für ihn rückte Daniel Bertram in die Innenverte­idigung.

Der FSV legte los wie die Feuerwehr. Denn nach vier Minuten kam Ibrahim Bulut aus rund zehn Metern zum Kopfball und zwang RWOKeeper Robin Udegbe zu einer Glanzparad­e. Kurz darauf hatte auch Oberhausen die Großchance zur Führung, als Marvin Lorch frei vor Marian Ograjensek zum Abschluss kam, den Ball aber vorbei schoss.

Das machte sein Kollege Tarik Kurt nach einer Viertelstu­nde zielgenaue­r. Nach einem Pass in die Schnittste­lle kam Kurt aus rund zwölf Metern zum Abschluss und ließ Ograjensek ganz überlegt keine Abwehrchan­ce – 1:0 für RWO. Das war spätestens das Fanal für die Kleeblätte­r, den Zwei-Klassen-Unterschie­d deutlich zu machen. Nach einem von Bulut verschulde­ten Freistoß an der Strafraumg­renze schoss Kurt auf das FSV-Gehäuse – und weil weder die Mauer gut stand, noch der sonst so gute Ograjensek ordentlich zupackte, stand es 2:0 für den Gastgeber (24.). Drei Minuten vor der Pause kam der FSV überrasche­nd zum Anschlusst­reffer – ohne in irgendeine­r Form daran beteiligt zu sein. RWO-Verteidige­r Daniel Heber spielte zurück zu seinem Keeper, der Ball versprang und Udegbe schoss ihn beim Klärungsve­rsuch ins eigene Netz. Doch noch vor der Pause stellte abermals Kurt den alten Abstand wieder her (45.).

Nach dem Wechsel war aber plötzlich wieder Spannung im Spiel. Zwar erhöhte Raphael Steinmetz auf 4:1 (49.), doch dann verwandelt­e Bulut erst eine Yildirim-Reingabe zum 2:4 (53.) und später einen Elf- meter zum 3:4 (65.), nachdem RWOVerteid­iger Heber die Notbremse gezogen hatte und die Rote Karte dafür sah. Doch schon fünf Minuten später erhöhte Kurt gegen einen zu weit aufgerückt­en FSV auf 5:3. Das war’s noch nicht. Ibrahim Bayraktar stellte noch einmal den Anschluss her (82.). In der Nachspielz­eit sah auch FSV-Keeper Ograjensek Rot wegen einer Notbremse – den Foulelfmet­er von Maik Odenthal parierte Nottorhüte­r Daniel Bertram.

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FOTOS: JÖRG SCHIMMEL FSV-Akteur Anil Yildirim (rechts) im Zweikampf mit Tarik Kurt, der vier Treffer für RW Oberhausen erzielte.
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Der FSV Duisburg (blaue Trikots) lieferte dem klaren Favoriten aus der Regionalli­ga einen großen Fight im Pokal.

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