FSV liefert RWO einen großen Kampf
Der Fußball-Landesligist ist im Halbfinale des Niederrheinpokals beim Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen dicht dran am Coup im Cup. Der Außenseiter steckt nie auf und muss sich nur knapp mit 4:5 geschlagen geben.
Es war ein Hauch der großen, weiten Fußballwelt. Wenn Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen einen Freistoß pfiff, griff er an seine Seite – und holte das bei den Profis bekannte Spray heraus. In der Landesliga ist dieses Hilfsmittel noch nicht angekommen, bei den Profis – Thomsen leitete in dieser Spielzeit bereits acht Partien in der Zweiten Bundesliga – aber sehr wohl.
Und der Außenseiter FSV Duisburg spielte am Dienstagabend im Halbfinale des Niederrheinpokals beim Regionalligisten RW Oberhausen vor 2050 Zuschauern groß auf. Der Fußball-Landesligist war dicht dran am Coup im Cup. Er musste sich nach großem Kampf nur knapp mit 4:5 (1:3) geschlagen geben, nachdem er nach 49 Minuten schon mit 1:4 zurückgelegen hatte. Der FSV verpasste so die Chance, beim „Finaltag der Amateure“live im Fernsehen aufzutreten. Dort trifft RWO im Pokal-Finale nun auf RotWeiß Essen, das bereits im März mit 5:0 gegen den TV Jahn Hiesfeld gewonnen hatte.
In der Aufstellung hatte FSV-Trainer Denis Tahirovic eine Überra- schung parat. Denn im Sturm bot er Neuzugang Boran Sezen auf, der bislang noch nicht zum Einsatz kam und in den vergangenen eineinhalb Spielzeiten für den TSV Meerbusch auflief. Und davor? Für RWO! Er spielte im Nachwuchs für die Kleeblätter und kickte danach in der ersten und zweiten Mannschaft der Rot-Weißen. Allerdings waren auch Umbauarbeiten in der Abwehr nötig. So waren die Blessuren, die Joel Schoof im Ligaspiel gegen Klosterhardt erlitten hatte, wohl doch zu viel. Für ihn rückte Daniel Bertram in die Innenverteidigung.
Der FSV legte los wie die Feuerwehr. Denn nach vier Minuten kam Ibrahim Bulut aus rund zehn Metern zum Kopfball und zwang RWOKeeper Robin Udegbe zu einer Glanzparade. Kurz darauf hatte auch Oberhausen die Großchance zur Führung, als Marvin Lorch frei vor Marian Ograjensek zum Abschluss kam, den Ball aber vorbei schoss.
Das machte sein Kollege Tarik Kurt nach einer Viertelstunde zielgenauer. Nach einem Pass in die Schnittstelle kam Kurt aus rund zwölf Metern zum Abschluss und ließ Ograjensek ganz überlegt keine Abwehrchance – 1:0 für RWO. Das war spätestens das Fanal für die Kleeblätter, den Zwei-Klassen-Unterschied deutlich zu machen. Nach einem von Bulut verschuldeten Freistoß an der Strafraumgrenze schoss Kurt auf das FSV-Gehäuse – und weil weder die Mauer gut stand, noch der sonst so gute Ograjensek ordentlich zupackte, stand es 2:0 für den Gastgeber (24.). Drei Minuten vor der Pause kam der FSV überraschend zum Anschlusstreffer – ohne in irgendeiner Form daran beteiligt zu sein. RWO-Verteidiger Daniel Heber spielte zurück zu seinem Keeper, der Ball versprang und Udegbe schoss ihn beim Klärungsversuch ins eigene Netz. Doch noch vor der Pause stellte abermals Kurt den alten Abstand wieder her (45.).
Nach dem Wechsel war aber plötzlich wieder Spannung im Spiel. Zwar erhöhte Raphael Steinmetz auf 4:1 (49.), doch dann verwandelte Bulut erst eine Yildirim-Reingabe zum 2:4 (53.) und später einen Elf- meter zum 3:4 (65.), nachdem RWOVerteidiger Heber die Notbremse gezogen hatte und die Rote Karte dafür sah. Doch schon fünf Minuten später erhöhte Kurt gegen einen zu weit aufgerückten FSV auf 5:3. Das war’s noch nicht. Ibrahim Bayraktar stellte noch einmal den Anschluss her (82.). In der Nachspielzeit sah auch FSV-Keeper Ograjensek Rot wegen einer Notbremse – den Foulelfmeter von Maik Odenthal parierte Nottorhüter Daniel Bertram.