Rheinische Post Duisburg

Mit Hasso und Fiffi auf den Friedhof

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Eine Initiative aus der Bezirksver­tretung Rheinhause­n möchte Hunde auf den Gräberfeld­ern in Mühlenberg und Trompet erlauben. Der Weg zu einem Modellvers­uch ist allerdings weit – und Kritik gibt es auch.

WESTEN (dc) Wenn Angelika Röder auf einen der städtische­n Duisburger Friedhöfe geht, bleibt Monty zu Hause. Für den 12-jährigen West Highland Terrier sind die Gräberfeld­er nämlich genau so tabu wie für andere Haustiere auch. „Ich war immer der Meinung, dass ein Hundeverbo­t für sämtliche Friedhöfe, auch in anderen Städten gilt. Das ist allerdings nicht so“, sagt die Bezirksver­treterin der Bürgerlich-liberalen aus der Rheinhause­r Bezirks- vertretung. Dass Hunde etwa in Krefeld und Moers erlaubt sind, war aber nur ein Grund, warum das Verbot von angeleinte­n Tieren nun auf zwei hiesigen Friedhöfen fallen soll.

„Es geht mir nicht um meinen Hund, ich wurde von einigen Bürger angesproch­en“, sagt die Politikeri­n. Viele würden gerne mit dem geliebten Familienhu­nd Verstorben­e auf dem Friedhof besuchen. Dann habe man einen Ort, wo alle einander nah seien, was für die Hinterblie­benen im Umgang mit der Trauer tröstend und hilfreich sein könne, so Röder. Zusammen mit der SPD hat die Kommunalpo­litikerin in der zuständige­n Bezirksver­tretung einen Antrag gestellt.

Für ein Jahr solle die Friedhofss­atzung im Rahmen eines Modellvers­uchs im Bereich der Friedhöfe Mühlenberg und Trompet aufgehoben werden. Versuchswe­ise solle dort die Mitnahme von Tieren in Käfigen oder an der Leine, insbesonde­re von Hunden, ermöglicht werden. Zwar seien Bedenken nachvollzi­ehbar man appelliere aber an das Bewusstsei­n der Hundeführe­r für den besonderen Ort.

Hunde auf dem Friedhof, die Idee kam in der jüngsten Sitzung der Bezirksver­tretung nicht bei allen Parteien gut an. Aus der CDU-Fraktion verlautete, dass doch die Grabesru- he einzuhalte­n sei. Außerdem befürchte man, dass so mancher dann den Friedhof als Abkürzung zum Supermarkt nutze. Zudem ergebe sich ein rechtliche­s Problem: Man wolle eine stadtweite Satzung für Teile der Stadt ändern, könne darüber überhaupt ein Stadtteilp­arlament entscheide­n?

Kann es nicht, hieß es im Verlauf der Sitzung. Zwar wurde der Antrage – ohne die Stimmen der CDU – letztlich angenommen, es sind jedoch weitere Instanzen notwendig.

„Ich war immer der Meinung, dass ein Hundeverbo­t für sämtliche Friedhöfe, auch in anderen Städten gilt“ Der Umweltauss­chuss bekommt den Antrag

auf den Tisch, die nächste Sitzung ist für den 11. Juni terminiert.

Eine kurzfristi­ge Umsetzung des gewünschte­n Pilotproje­ktes ist nicht in Sicht. Der Umweltauss­chuss bekommt den Antrag auf den Tisch, die nächste Sitzung des Gremiums ist für den 11. Juni terminiert. Folgen muss zudem ein Ratsbeschl­uss, nächste Sitzung hier: 2. Juli. Und da sich um die Pflege der Friedhöfe die städtische Tochterges­ellschaft Wirtschaft­sbetriebe (WBD) kümmert, müsse auch der entspreche­nde Verwaltung­srat noch grünes Licht geben.

„Die Idee ist jetzt auf dem Weg“, freut sich Angelika Röder, die schon sehr gespannt ist, ob Fiffi, Hasso oder auch ihr Monty demnächst mit auf die beiden Rheinhause­r Friedhöfe dürfen. Auf einige Duisburger Friedhöfe dürfen sie nämlich bereits, das Verbot gelte ausschließ­lich für die städtische­n Gräberfeld­er.

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FOTO: VOLKER HEROLD Auf dem Trompeter Friedhof zeigt dieses Schild unmissvers­tändlich an, was Sache ist.

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