50 Jahre „Zum Laternchen“muss gefeiert werden
HOCHHEIDE Heute feiert die Wirtin Sabrina Möller, dass für ihre Kneipe „Zum Laternchen“vor 50 Jahren die Gaststättenkonzession erteilt wurde. Auf die Jubiläumsfeier freut sich die 38-Jährige schon sehr. „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft, eine Familie, das ist nicht einfach nur so dahergesagt.“Denn viele Gäste seien dem Laternchen schon seit Jahrzehnten verbunden, obwohl die Pächter mehrfach wechselten. Erst seit zwei Jahren führt die Hochheiderin die Wirtschaft, hat vorher jedoch schon dort gearbeitet. Auch die letzten drei Generationen der Wirtsleute feiern zusammen die Konzession. Darunter der Hauseigentümer Markus Hirtz, der das Laternchen 2014 für zwei Jahre übernahm. Weitere Wirte, die beim Jubiläum dabei sind, sind Walli und Jürgen Luthard, die das Laternchen zehn Jahre betrieben hatten. Inzwischen arbeiten sie für Sabrina Möller hinter der Theke.
„Leer stand die Kneipe noch nie“, sagt Jürgen Luthard stolz. Vor der Eröffnung sei sie ein Friseurladen gewesen, und der 66-Jährige schwelgt weiter in Erinnerungen: „Hier habe ich im zweiten Lehrjahr meinen ersten Rausch gehabt.“Aus ganz Duisburg, aus Moers, Issum und bei Events sogar aus Köln seien früher die Gäste angereist.
Solche Veranstaltungen gebe es weiterhin, ergänzt Sabrina Möller und schwärmt: „Wenn die Stimmung gut ist, dann ist Alarm im Hafen. Dann tanzen die Leute auf den Tischen und Bänken“– beim Tanz in den Mai, beim Sommerfest, Oktoberfest oder bei Halloween, und „an Karneval ist hier immer Eskalation.“Doch es gehe auch ganz vornehm. So seien die Gäste zu einem GalaAbend mit Travestie alle mit Frack und Fliege oder im schönen Abendkleid erschienen. „Wir stecken hier sehr viel Liebe rein,“sagt die Chefin. Gerade das würden die Gäste hono- rieren. Dass man im Bier- und im Wintergarten rauchen kann, sei für viele ein zusätzlicher Pluspunkt, auch dass bei schönem Wetter der Grill angefeuert wird. Hoch im Kurs stehe ebenfalls die Musik: Schlager von Helene Fischer, Beatrice Egli oder den Flippers schmettern aus den Lautsprechern, doch an speziellen Abenden auch Hard- und Deutschrock. „Das Laternchen ist ganz wichtig für Hochheide, es ist eine Institution“, sagt Möller. Denn gerade das Vereinsleben werde unterstützt. Eine Mannschaft trainiert dort Darts, zudem kommen ein Skatclub und eine Knobel-Gruppe. Ein Schalke-Fanclub trifft sich ebenso wie eine Altherren-Fußballmannschaft, aber auch Freundesgruppen, die sich Bärenbande, Wodkafrauen und einfach die Mädels nennen. Manchmal ist der Laden Bühne für eine Laientheatergruppe.
Die Konzession für die Kneipe wurde am 20. April 1968 erteilt. Seither hat sie ihren Namen behalten. Sabrina Möller hat die Wirtschaft am 1. Mai 2016 von ihrem früheren Chef und Hausbesitzer Markus Hirtz gepachtet. Benannt sein soll sie nach einer kleinen Laterne im Schrankraum. Gefeiert wird heute ab 18 Uhr. Die Stimmung anheizen wollen der Schlagersänger Frank Marin, die Travestiekünstlerin Joana und DJ Frank.