Rheinische Post Duisburg

50 Jahre „Zum Laternchen“muss gefeiert werden

- VON OLIVER KÜHN

HOCHHEIDE Heute feiert die Wirtin Sabrina Möller, dass für ihre Kneipe „Zum Laternchen“vor 50 Jahren die Gaststätte­nkonzessio­n erteilt wurde. Auf die Jubiläumsf­eier freut sich die 38-Jährige schon sehr. „Wir sind eine eingeschwo­rene Gemeinscha­ft, eine Familie, das ist nicht einfach nur so dahergesag­t.“Denn viele Gäste seien dem Laternchen schon seit Jahrzehnte­n verbunden, obwohl die Pächter mehrfach wechselten. Erst seit zwei Jahren führt die Hochheider­in die Wirtschaft, hat vorher jedoch schon dort gearbeitet. Auch die letzten drei Generation­en der Wirtsleute feiern zusammen die Konzession. Darunter der Hauseigent­ümer Markus Hirtz, der das Laternchen 2014 für zwei Jahre übernahm. Weitere Wirte, die beim Jubiläum dabei sind, sind Walli und Jürgen Luthard, die das Laternchen zehn Jahre betrieben hatten. Inzwischen arbeiten sie für Sabrina Möller hinter der Theke.

„Leer stand die Kneipe noch nie“, sagt Jürgen Luthard stolz. Vor der Eröffnung sei sie ein Friseurlad­en gewesen, und der 66-Jährige schwelgt weiter in Erinnerung­en: „Hier habe ich im zweiten Lehrjahr meinen ersten Rausch gehabt.“Aus ganz Duisburg, aus Moers, Issum und bei Events sogar aus Köln seien früher die Gäste angereist.

Solche Veranstalt­ungen gebe es weiterhin, ergänzt Sabrina Möller und schwärmt: „Wenn die Stimmung gut ist, dann ist Alarm im Hafen. Dann tanzen die Leute auf den Tischen und Bänken“– beim Tanz in den Mai, beim Sommerfest, Oktoberfes­t oder bei Halloween, und „an Karneval ist hier immer Eskalation.“Doch es gehe auch ganz vornehm. So seien die Gäste zu einem GalaAbend mit Travestie alle mit Frack und Fliege oder im schönen Abendkleid erschienen. „Wir stecken hier sehr viel Liebe rein,“sagt die Chefin. Gerade das würden die Gäste hono- rieren. Dass man im Bier- und im Wintergart­en rauchen kann, sei für viele ein zusätzlich­er Pluspunkt, auch dass bei schönem Wetter der Grill angefeuert wird. Hoch im Kurs stehe ebenfalls die Musik: Schlager von Helene Fischer, Beatrice Egli oder den Flippers schmettern aus den Lautsprech­ern, doch an speziellen Abenden auch Hard- und Deutschroc­k. „Das Laternchen ist ganz wichtig für Hochheide, es ist eine Institutio­n“, sagt Möller. Denn gerade das Vereinsleb­en werde unterstütz­t. Eine Mannschaft trainiert dort Darts, zudem kommen ein Skatclub und eine Knobel-Gruppe. Ein Schalke-Fanclub trifft sich ebenso wie eine Altherren-Fußballman­nschaft, aber auch Freundesgr­uppen, die sich Bärenbande, Wodkafraue­n und einfach die Mädels nennen. Manchmal ist der Laden Bühne für eine Laientheat­ergruppe.

Die Konzession für die Kneipe wurde am 20. April 1968 erteilt. Seither hat sie ihren Namen behalten. Sabrina Möller hat die Wirtschaft am 1. Mai 2016 von ihrem früheren Chef und Hausbesitz­er Markus Hirtz gepachtet. Benannt sein soll sie nach einer kleinen Laterne im Schrankrau­m. Gefeiert wird heute ab 18 Uhr. Die Stimmung anheizen wollen der Schlagersä­nger Frank Marin, die Travestiek­ünstlerin Joana und DJ Frank.

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FOTO: O. VOSKRESENS­KYI Sabrina Möller und ihre Gäste vor dem „Laternchen“.

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