MSV sagt der Talfahrt den Kampf an
Der Fußball-Zweitligist reist am Sonntag zum FC Erzgebirge Aue. Trainer Ilia Gruev rechnet mit einem leidenschaftlich agierenden Gegner. Zudem wird der Gastgeber erpicht darauf sein, Revanche für die 0:3-Hinspielniederlage zu nehmen.
Die Fahrt ins Erzgebirge kann sehr lange dauern, deshalb geht Trainer Ilia Gruev auf Nummer sicher. Am Vormittag trainiert der FußballZweitligist MSV Duisburg noch einmal in Meiderich, ehe die Spieler dann in den Mannschaftsbus steigen, um in den Osten der Republik zu reisen. Am Sonntag um 13.30 Uhr wollen die Zebras im Auswärtsspiel
„Wir wissen, was uns da erwartet. Aue wird mit viel Leidenschaft
spielen.“
Ilia Gruev
Trainer des MSV
beim FC Erzgebirge Aue ihre Talfahrt beenden. Um das zu erreichen, hat der Trainer in den vergangenen Tagen „viel im psychologischen Bereich gearbeitet“.
Zu diesem Paket gehörte am vorigen Montag auch der Besuch im Theater am Marientor. „Die Mannschaft hat auf der Jahreshauptversammlung gut zugehört“, sagt Gruev. Präsident Ingo Wald und Geschäftsführer Peter Mohnhaupt hatten am Montag eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen eines Abstieges gewarnt.
Ob es beim kickenden Personal tatsächlich angekommen ist? Im vergangenen Jahr standen die Ohren auf Durchzug. Am Tag nach der Jahreshauptversammlung mit ebenfalls eindringlichen und warnenden Worten lieferten die Zebras bei der 0:1-Niederlage in Rostock eine der schlechtesten Saisonleistungen ab. Das muss aus Sicht der Duisburger diesmal besser laufen. Einen besseren Lauf hat derzeit Gastgeber Aue. Das Team aus dem Erzgebirge verlor zwar zuletzt 0:2 in Bielefeld, hatte aber zuvor drei Siege in Folge und acht Partien ohne Niederlage hingelegt. „Wir wissen, was uns da erwartet. Aue wird mit viel Leidenschaft spielen“, sagt Gruev, der genau diese Leidenschaft auch von seinen Spielern einfordert.
Aue kletterte dank der jüngsten Ergebnisse aus dem Tabellenkeller, ist in der engen Liga dennoch weiterhin gefährdet. „Wir können mit Druck umgehen“, sagt Mittelfeldspieler Christian Tiffert, der von 2007 bis 2010 auch beim MSV unter Vertrag stand, selbstbewusst. Sein Trainer Hannes Drews spricht zudem von einer „offenen Rechnung“. Bei der 0:3-Hinspielniederlage sah er eine der schlechtesten Leistungen seines Teams.
Nicht nur Drews wird sich im Vorfeld des Wiedersehens mit der ersten Partie beider Teams in der Hinrunde befasst haben. Cauly Oliveira Souza stellte mit zwei Treffern die Weichen auf Sieg. Dies könnte für den Duisburger Coach ein Grund sein, den Brasilianer erstmals nach dem Winter wieder von Anfang an zu bringen. Ob Christian Gartner ebenfalls ein Mann für die Startformation ist, ließ Gruev noch offen. „Es ist egal, wann er zum Einsatz kommt. Ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann“, sagt der Duisburger Trainer, der Gartner am vergangenen Samstag nach 45 Minuten für Fabian Schnellhardt brachte. Ein Wechsel im Denkzettelformat war das. Gartner, der im Winter zum Kader stieß, weiß, worauf es ankommt. Der Österreicher hofft, dass die Zebras in Aue besser als zuletzt ins Spiel kommen. „Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen werden, wenn wir in Führung gehen“, so der Mittelfeldspieler. Abgesehen vom Ausfall des Langzeitverletzten Tim Albutat fahren die Meidericher ohne personelle Sorgen ins Erzgebirge.