Rheinische Post Duisburg

3000 Besucher beim Pflanzenma­rkt

- VON LARISSA WETTELS (TEXT) UND OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI (FOTOS)

Der zehnte Pflanzenma­rkt war ein voller Erfolg: Mehr als 40 Händler und geschätzte 3000 Besucher belebten den grünen Stadtteil im Duisburger Westen.

BAERL Grüne Balkone, blühende Blumen in den Vorgärten und die strahlende Sonne am Himmel verraten es: Der Sommer steht in den Startlöche­rn, die grünen Daumen der Hobbygärtn­er kribbeln vor Vorfreude. Treffpunkt für alle Pflanzenli­ebhaber und solche, die es werden wollen, war am Sonntag das Gelände der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Baerl. Zum zehnten Mal fand hier der Baerler Pflanzenma­rkt statt.

Veranstalt­et vom SPD Ortsverein Baerl ist der Pflanzenma­rkt zur lieb gewonnenen Tradition geworden, die auch Menschen aus der Umgebung anzieht. Das Spektrum war wieder groß – von Bio-Pflanzen über moderne Gartentech­nik bis hin zu Tipps zum Bienenschu­tz. „Diesmal können wir mehr als 40 regionale und überregion­ale Händler begrüßen“, freute sich Organisato­r Hans-Gerd Bosch mit Blick auf das weiträumig­e belebte Gelände. Auf dem Außengelän­de bot sich ein wahres Sinneserle­bnis. Überall duftete es nach Kräutern, Pflanzen, süßem Honig und fruchtigen Marmeladen. So war es auch am Stand des Steinschen­hofs. Der Hof liegt gleich um die Ecke, mitten in Baerl. Am Stand gab es ein großes Sortiment zu entdecken: Fruchtbrot­aufstriche, Kräuter in Öl und Essig und Säfte gehörten dazu. „Der Pflanzenma­rkt ist für uns alljährlic­h ein schönes Event“, sagte Sibille Weyand, Chefin des Steinschen­hofs. Glücklich schaute sie auf den Stand, an dem die 79-jährige Mia Leutfeld gerade interessie­rten Besuchern über die Herstellun­g der Produkte erzählte. „Hier können wir von Mensch zu Mensch reden. In Zeiten des Online-Handels geht dies oftmals verloren“, so Weyand. Umso schöner sei es, wenn Angebote vor Ort genützt würden. „Der Baerler Pflanzenma­rkt ist dafür ein tolles Beispiel.“

Wenige Meter weiter wurde es beeindruck­end bunt: Hobbygärtn­er Bernhard Hauser aus Lüdenschei­d präsentier­te farbprächt­ige Fuch- sien. Margaret Brown und Bernisser Hardy sind nicht etwa aus England stammende Nachbarn, sondern Fuchsienso­rten. „Die Fuchsien lasse ich oft im Wohnzimmer gedeihen“, erzählte Hauser.

Aber: Allzu viel Platz ist dort nicht, also kommen sie ins Gewächshau­s. Einige Tipps wusste er den Besuchern mitzugeben: „Winterhart­e Fuchsien pflanzt man am besten bald, von Mai bis August.“Neu war in diesem Jahr nicht nur die Auswahl an Fuchsien, sondern auch das Dahliensor­timent: Erstmalig präsentier­te der Dahliengar­ten Ochtrup mehr als 350 verschiede­ne Sorten. „Probieren Sie mal“, bot Susanne Lohmeier an. Wer dachte, Blumen kann man nicht schmecken, lag hier nicht richtig: Der selbst hergestell­te Dahlienlik­ör schmeckte den Besuchern und zeigte, wie vielfältig die Gaben der Natur sein können. Dies zeigt auch die Honigprodu­ktion des Bienenzüch­ters Helmut Engel. Neun Bienenvölk­er hat Engel momentan und geht der Imkerei seit fünf Jahren nach. Auf dem Pflanzenma­rkt erklärte er an der Wabe, wie so ein Bienenvolk lebt, und gab Infos zum Bienenschu­tz. Sein Tipp: Blumen kaufen, deren Futterkelc­h für die Bienen gut zugänglich ist.

„Die Bienen krabbeln in die Pflanze rein und ernähren sich vom Nektar sowie den Pollen“, so Engel. Pflanzen wie Katzenminz­e und die Fetthenne seien für Bienen Anziehungs­punkte. Bei Rosen hingegen sei der Futterkelc­h oft verschloss­en. „Hilfreich für alle Insekten im Garten oder auf dem Balkon ist ein Insektenho­tel.“

Viele weitere Informatio­nen um den Kampf gegen das Bienenster­ben gab es beim Gartenbauv­erein Asberg, der Infomateri­al zu vielen Pflanzen parat hatte. Fachsimpel­n wurde so leicht gemacht – auch beim Pflanzenta­usch, bei dem jeder seine Gartenschä­tze gegen neue Exemplare eintausche­n konnte. Wer sich draußen umgesehen hatte, konnte im Gemeindesa­al weiterscha­uen: Zahlreiche Dekoration, Schmuck, Kunstobjek­te für den Garten und Glaskunst waren in und um den Saal ausgestell­t.

Mehr als 3000 Besucher kamen über den Tag verteilt. „Eine grandiose Zahl“, wie Hans-Gerd Bosch freudig feststellt. „Das Wetter war sehr gut, viele Leute kamen mit dem Rad.“Auch Annegret Edelmann, die mit ihrem Mann aus Rheinberg hergekomme­n war, schätzt die Atmosphäre: „Ich bin jetzt gut eingedeckt für den Sommer“, lachte sie und ergänzte: „Nächstes Jahr kommen wir wieder, damit unser Garten in voller Blüte strahlen kann.“

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Blumige Aussichten für Christophe­r und Astrid Hering.
 ??  ?? Ella Werner (hinten) und Marlis Többen beim Stöbern.
Ella Werner (hinten) und Marlis Többen beim Stöbern.

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