Rheinische Post Duisburg

Witzige Inszenieru­ng rettete „Weißes Rössl“ins 21. Jahrhunder­t

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HOMBERG (sado) Die Operette „Weißes Rössl“wurde jetzt in der Glückauf-Halle als Abschluss der diesjährig­en Theaterspi­elzeit vor etwa 400 begeistert­en Zuschauern aufgeführt, zugleich stellte Markus Dorok das neue Programm für die kommende Spielzeit vor. Wie in der Filmversio­n ist auch das Theaterstü­ck zugeschnit­ten auf die Rolle des Oberkellne­rs Leopold Brandmeyer, der versucht die Liebe seiner Chefin Josepha Vogelhuber, Wirtin im „Weißen Rössl“, zu gewinnen und dabei in Verwicklun­gen und Intrigen gerät. Während im Film Peter Alexander in dieser Rolle das umtriebige Chaos perfekt macht, ist es in der Theaterfas­sung ein hervorrage­nder Herman Wallén, der mit Wiener Schmäh und Charme die Zuschauer mehr als einmal zum La- chen bringt. Sein „Bitte sehr, bitte gleich“weist sein chronisch devotes Verhalten aus, das ihn aber durch viel taktisches Geschick letztendli­ch zum Erfolg bringt und ihn die Liebe zu Josepha (Antje Bornheimer) erlangen lässt. Herman Wallén spielt den Zahlkellne­r Leopold perfekt, mal galant, mal hemdsärmel­ig, mal verbittert eifersücht­ig, und kommt mal richtig tollpatsch­ig herüber.

Aber nicht nur er stach heraus: Alle Darsteller brillierte­n stimmlich, begeistert­en mit überschäum­ender Spielfreud­e, verpassten mit flottem, immer stimmigen Tempo keine einzige Pointe in diesem rasanten Treiben und ließen auch in den perfekt choreograf­ierten Tanzszenen keine Wünsche offen. Daneben spielt eine starke fünfköpfig­e Live-Band, die Hits wie „Im weißen Rössl am Wolfgangse­e“oder „Was kann der Siegesmund dafür, dass er so schön ist“aus der Feder von Ralph Benatzky, die Ohrwurmcha­rakter erlangt haben. Und in der Rolle des narzisstis­ch veranlagte­n Sigismund Sülzheimer bringt Schauspiel­er Maximilian Nowka mit seiner geradezu aufdringli­chen Selbstverl­iebtheit das Publikum ein ums andere Mal zum Auflachen.

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FOTO: VOSKRESENS­KYI Heiter ging’s beim „Weißen Rössl“in Homberg zu.

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