Königliches Mündelheimer Gemüse
Im Duisburger Süden hat die Spargelsaison begonnen, die Erntearbeiten auf dem Spargelfeld direkt am Ellerhof sind einfach nicht zu übersehen.
Verantwortlich für den Spargelanbau ist seit Ende letzten Jahres der junge Landwirt Sebastian Kress, der auf dem Mündelheimer Bauernhof auch als stellvertretender Betriebsleiter in der Verantwortung steht. Neben dem ein Hektar großen Feld in Duisburg sind auch noch weitere Spargelfelder (insgesamt drei Hektar) in Wittlaer zu bewirtschaften (der Ellerhof gehört seit geraumer Zeit zum Dachunternehmen „Wittlaerer Hof“).
Der 24-jährige Agraringenieur kann bei seiner Tätigkeit auf den Rat von Betriebsleiter Jürgen Schaumlöffel zurückgreifen, der viele Jahre für den Spargelanbau auf dem Ellerhof zuständig war und unter seiner Regie aufgebaut hat.
Im Laufe der Jahre hat sich der „Rheinbogenspargel“zu einer echten Marke entwickelt. Neben Kunden aus Duisburg und dem Düsseldorfer Norden finden auch Liebhaber des „königlichen Gemüses“von der anderen Rheinseite den Weg nach Mündelheim.
In diesem Jahr mussten sie zwei Wochen länger auf den Saisonstart warten. „Es war lange Zeit zu kalt und zu nass“, erklärte Sebastian Kress den verspäteten Beginn der Ernte. Jetzt läuft die allerdings auf Hochtouren. „Die Wärme kam genau zur richtigen Zeit“, freut sich der junge Agrarfachmann über das sommerliche Wetter der letzten Tage. Sieben Erntehelfer sind nun von morgens bis abends damit beschäftigt, den Spargel von den Feldern zu holen. Dazu gehört auch Richard Helinski aus Masuren, der seit 14 Jahren seine Erfahrung einbringt und praktisch zum Inventar gehört.
„Die sandigen Böden am Niederrhein sind schon günstiger für den Anbau“, erläutert Kress. Allerdings sei der lehmige und schwerere Boden im Duisburg Süden dank der Folien-Technik auch geeignet: „Mit den Folien wird die Feuchtigkeit abgehalten und die Wärmeaufnahme reguliert.“Jede Menge Handarbeit und Gefühl für den Spargel ist allerdings immer noch erforderlich. Die Helfer bewegen sich auf den „Spargelspinnen“über die Wälle, wobei die Folie von den fahrbaren Wagen zur Bearbeitung angehoben wird. Mit der Hand werden die Spargeltriebe ertastet und in der geeigneten Länge ausgestochen. „Fünf Tonnen je Hektar werden im Laufe der Saison auf diese Weise geerntet“, so der junge Spargelbauer. Betriebsleiter Schaumlöffel schätzt, dass bei gu-
Sebastian Kress ten Wetterbedingungen ein versierter Erntehelfer „bis zu 120 Kilo pro Tag“schafft.
Angebaut wird nicht nur der weiße Spargel, auch grüne Sorten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die grüne Variante weiß auch Kerstin Schaumlöffel zu schätzen. Ihr „Veggie“-Lieblingsrezept ist relativ einfach: „Den grünen Spargel mit Olivenöl anbraten, dazu ein frisches Baguette und ein gutes Glas Weißwein, am besten passt ein Kerner dazu. Schmeckt wunderbar.“
Jürgen Schaumlöffel hat im Laufe der Jahre viel Lob über den Spargel vom Ellerhof gehört. Darüber freut er sich natürlich sehr: „Experten haben uns bestätigt, dass unser Spargel sich qualitätsmäßig sich nicht hinter dem der traditionellen Anbaugebiete verstecken muss.“Rund 60 Prozent der Ernte wird über den Hofladen - dort wird der Spargel auch täglich gewaschen und sortiert - direkt an die Kunden verkauft. Dazu werden noch der ortsnahe Einzelhandel und Gastronomiebetriebe beliefert. Spätestens Mitte Juni ist dann – für dieses Jahr – endgültig Schluss. Das muss aber auch so sein, wie Sebastian Kress erklärt: „Die Pflanzen müssen sich dann erholen und brauchen zur Regeneration unbedingt ihre Ruhe.“
„Fünf Tonnen je Hektar werden im Laufe der Saison auf diese Weise
geerntet“
Stellvertretender Betriebsleiter