Rheinische Post Duisburg

Als Freiwillig­er Weg ins Studium finden

-

Stefan During ist als „Bufdi“im AWOcura-Seniorenze­ntrum in Duissern tätig. Die Arbeit ist anstrengen­d, hat ihm aber bei der Entscheidu­ng geholfen, was er ab dem Herbst studieren will.

(RP) Stefan During wird in den kommenden Wochen seinen Bundesfrei­willigendi­enst im AWOcura-Seniorenze­ntrum Ernst Ermert in Duissern beenden. Kann er einen solchen Einsatz empfehlen? „Ja, auf jeden Fall. Ich habe gelernt, was es bedeutet, im Arbeitsleb­en zu stehen, und ich konnte mich beruflich orientiere­n“, sagt der junge Mann, der derzeit noch im Sozialen Dienst des AWO-Hauses in Duissern mitarbeite­t.

Im Winterseme­ster wird er ein Studium der Kognitions- und Kommunikat­ionswissen­schaft an der Universitä­t Duisburg-Essen begin-

Stefan During nen. Das hat mit der Betreuung von Pflegebedü­rftigen nichts zu tun. Und doch fand Stefan During den nächsten Ausbildung­sschritt über den Bundesfrei­willigendi­enst. „Die AWO bietet Seminartag­e für die Bufdis an. Dazu gehörte eine Exkursion zur Uni Duisburg-Essen. Ich habe mich in verschiede­ne Vorlesunge­n gesetzt und dabei festgestel­lt: Dieser Studiengan­g ist etwas für mich.“Bei seinem Start im Juli 2017 hatte er sich vorgenomme­n: „Ich will nicht einfach ins kalte Wasser springen. Die Zeit will ich zur Orientieru­ng nutzen. Ich hoffe, dass ich lerne, was mir liegt.“Genau das ist eingetrete­n. Die Entscheidu­ng für die AWOcura und das Seniorenze­ntrum in Duissern fiel ihm leicht. Bereits sein Bruder Torben hatte hier als Bufdi zu seinem Berufswuns­ch Krankenpfl­eger gefunden. Seine Schwester ist im AWO-Haus an der Wintgensst­raße tätig. Er selbst absolviert­e während seiner Schulzeit ein zweiwöchig­es Praktikum im AWOcura-Seniorenze­ntrum Ernst Ermert. „Ich wusste, was mich erwartet. Trotzdem war es schon eine Herausford­erung, Woche für Woche Voll- zeit im Einsatz zu sein. Das war zunächst überwältig­end und anstrengen­d.“Die Erfahrung, solche Herausford­erungen meistern zu können, nehme er mit ins Studium. „Ich fühle mich auch besser vorbereite­t, wenn es einmal ins richtige Berufslebe­n geht“, so Stefan During.

„Der Bundesfrei­willigendi­enst hat sich als Warmlaufen für eine Karriere etabliert“, sagt Evelyn Wallstab, die für die AWO-Duisburg diese Stelle koordinier­t. Der Verband bietet 20 Bufdi-Stellen. Zudem können 15 FSJler (Freiwillig­er Sozialer Dienst) pro Jahr beschäftig­t werden. Mögliche Einsatzgeb­iete sind unter anderem die Tagespfleg­en der AWOcura. Aufgaben gibt es ebenfalls in den AWOcura-Seniorenze­ntren und im pädagogisc­hen Bereich der AWO-Integratio­n. Hat der Bewerber bereits einen Führersche­in, so wäre das gut. Vorausset- zung für eine Einstellun­g ist dies aber keineswegs. Im Bewerbungs­gespräch lässt sich leicht herausfind­en, was gut zu den eigenen Erwartunge­n passt.

Der Dienst überbrückt nicht allein Zeit bis zum Beginn eines Studiums oder einer Ausbildung. „Darüber hinaus macht sich der Nachweis einer Beschäftig­ung im sozialen Bereich gut im Lebenslauf und in der Bewerbungs­mappe“, erklärt Evelyn Wallstab. Sie sagt über weitere „Gegenleist­ungen“, die nach einer zwölfmonat­igen Tätigkeit als Bufdi oder im FSJ als Gewinn verbucht werden können: „Wir bieten Weiterbild­ung ohne Noten und Lernzwang. Wir bringen in Kontakt mit Menschen und ermögliche­n eine persönlich­e Reifung sowie die berufliche persönlich­en Orientieru­ng.“Die Bufdis und FSJler erhalten zudem ein monatliche­s Taschengel­d.

Für Stefan During war freilich das Geld nicht entscheide­nd. Sein Gewinn aus der Zeit bei der AWOcura war, dass er tatsächlic­h die Ausrichtun­g für sein Berufslebe­n gefunden hat und fit für die kommenden Herausford­erungen ist.

„Es war schon eine Herausford­erung, Woche für Woche Vollzeit im Einsatz zu sein“

Bufdi

Bewerbunge­n sind zu richten an: Evelyn Wallstab, Telefon 0203 3095-526, E-Mail: wallstab@serva-duisburg.de

 ?? FOTO: AWO ?? Für Stefan During war das Geld nicht entscheide­nd. Er hat die Ausrichtun­g für sein Berufslebe­n gefunden.
FOTO: AWO Für Stefan During war das Geld nicht entscheide­nd. Er hat die Ausrichtun­g für sein Berufslebe­n gefunden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany