Rheinische Post Duisburg

Schalke suspendier­t Max Meyer

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Der Profi hatte Mobbing-Vorwürfe gegen die Vereinsfüh­rung um Heidel, Tedesco und Tönnies erhoben.

GELSENKIRC­HEN (sid) Das endgültige Ende einer einstmals großen Liebe kam am Montag um 17.51 Uhr. Da gab Schalke 04 die sofortige Suspendier­ung von Max Meyer bekannt. Der 22-Jährige, der einst die Zukunft der Königsblau­en verkörpert­e, wird nicht mehr auf Schalke trainieren, geschweige denn spielen. Der Verein reagierte damit auf Meyers derbe, via Bild-Zeitung geäußerte Anschuldig­ungen.

„Dieses Vorgehen und diese Aussagen können wir nicht tolerieren. Noch mehr als die unzutreffe­nden Behauptung­en stören uns die Mob- bing-Vorwürfe, die wir aufs Schärfste zurückweis­en. Schalke 04 hat sich gegenüber Max Meyer immer korrekt verhalten“, sagte Sportvorst­and Christian Heidel in Richtung des viermalige­n Nationalsp­ielers, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Trainer Domenico Tedesco meinte: „Von seinen persönlich­en Angriffen bin ich enttäuscht und kann sie nicht nachvollzi­ehen. Weil sie einfach nicht stimmen.“

Meyer selbst sah sich, so erklärte er es am Montag in der Bild-Zeitung, als Opfer, vor allem von Heidel. „Vom ersten Tag“, so schilderte es Meyer, sei ihm von Heidel klargemach­t worden, „dass ich nicht mehr viel spielen würde. Ich war nicht mehr erwünscht. Ich sollte verkauft werden.“Das Verhalten des Schalke-Sportvorst­andes bezeichnet­e er sogar als „Mobbing“.

Schalke kontert diese Aussagen. Tedesco, so hieß es in der Verlautbar­ung, habe die Ursache von Meyers Leistungse­inbruch ergründen wollen. „Eine der zentralen Aussagen Meyers: Er habe nach dem Spiel gegen den Hamburger SV am 7. April mit Schalke 04 abgeschlos­sen“, schrieben die Schalker.

Es ist der letzte Akt in einem zur Schlammsch­lacht verkommene­n Theaterstü­ck, das im Februar seinen Anfang genommen hatte. Damals hatten die Königsblau­en ihrem Eigengewäc­hs ein Angebot zur Vertragsve­rlängerung unterbreit­et, wonach Meyer künftig geschätzt 5,5 Millionen Euro verdient hätte. Zunächst äußerte sich Heidel zuversicht­lich, er hob Meyers Heimatverb­undenheit hervor. Zu einer Unterschri­ft aber kam es bis zum Stichtag am 15. Februar nicht. Die Hängeparti­e ging weiter. Nun endete sie mit einem Knall.

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