Rheinische Post Duisburg

Stoppelkam­ps persönlich­e Genugtuung

- VON SVEN KOWALSKI

MSV Duisburg: Nach drei Abstiegen in Folge durchbrich­t der Mittelfeld­spieler seine persönlich­e schwarze Serie. Der 31-Jährige lobt den Teamgeist. In den letzten beiden Spielen geht es noch um einen guten Tabellenpl­atz.

Moritz Stoppelkam­p stand schon ganz oben. Mit dem damaligen Aufsteiger SC Paderborn reiste der Außenspiel­er in der Saison 2014/15 einst als Tabellenfü­hrer der FußballBun­desliga zum FC Bayern München. Doch dem Hoch folgte der freie Fall. Nach dem Absturz der Ostwestfal­en bis in Liga drei wechselte „Stoppel“zum Karlsruher SC, mit dem er am Saisonende ebenfalls den Gang in die Drittklass­igkeit antreten musste.

„Es gehört auch etwas Glück dazu. In dieser Saison hatte Ivo Grlic ein

gutes Näschen“

Ingo Wald,

Und böse Zungen spekuliert­en zuletzt darüber, dass Stoppelkam­p nun mit dem MSV Duisburg den vierten Abstieg in Folge erleben würde. Doch denen kann der gebürtige Duisburger seit Sonntag die lange Nase drehen. Der Kampf um den Klassenerh­alt, den sich der Zweitligis­t mit dem 4:1-Sieg gegen den SSV Jahn Regensburg sicherte, war Stoppelkam­ps „persönlich­e Challenge“, wie er sagt. Und diese Herausford­erung meisterte der 31-Jährige, der mit seinem sehenswert­en Treffer zum 3:1 am Sonntag sein achtes Saisontor für den MSV erzielte, mit Bravour.

„Ich musste mir einige dumme Sprüche gefallen lassen“, nahm es Stoppelkam­p mit Fassung, dass es außerhalb des Duisburger Raums einige Sticheleie­n bezüglich seiner Abstiegsge­schichte gab. „Aber davor bin ich nicht weggerannt. Ich bin in Duisburg angetreten, um das Abstiegsge­spenst aus meinem Keller zu vertreiben. Wenn nicht in meiner Heimatstad­t, wann und wo dann?“, sagt der Außenspiel­er und ballt die Faust. „Dass uns das in dieser engen Liga zwei Spieltage vor Schluss gelungen ist, verlangt Riesen-Respekt gegenüber allen beim MSV Duisburg beteiligte­n Personen.“

Dass die Zebras den Klassenerh­alt dann auch noch mit einer „RiesenLeis­tung im eigenen Stadion“eintüteten, ist für den 31-Jährigen „einfach perfekt. Es ist ein Super-Gefühl, nicht mehr darüber nachdenken zu müssen, was, wie und wann alles passieren könnte. Wir hatten vor dem Spiel 41 Punkte. Es ist Wahnsinn, dass wir da überhaupt noch bangen mussten.“

Die letzten zwei Spiele gegen die noch nicht gesicherte­n Gegner aus Fürth und St. Pauli könne der MSV nun „befreiter angehen“, sagt Stoppelkam­p, „nachlassen werden wir aber nicht. Wir wollen noch das Bestmöglic­he heraushole­n.“

Um drei Plätze kann der Tabellensi­ebte noch nach oben klettern. Das sieht dann nicht nur gut in der Abschlusst­abelle aus, das spült auch Geld in die Kasse des MSV. Und Ingo Wald weiß, dass jede Einnahmequ­elle zählt. Auch mit Blick auf mögliche Neuverpfli­chtungen. „Es kommt dabei aber nicht nur auf die finanziell­en Aspekte an“, betont der Präsident der Duisburger, „es gehört auch etwas Glück dazu. In dieser Saison hatte Ivo Grlic ein gutes Näschen“, schickt Wald ein Lob an seinen Manager. „Aber das ist nicht automatisc­h immer zu erwarten. Wenn wir aber wieder nur ansatzweis­e so viel Glück haben, bin ich guter Dinge, dass wir erneut ein sehr gutes Team stellen werden.“

Davon ist auch Moritz Stoppelkam­p überzeugt. Zwar weiß er, dass in dieser Saison womöglich noch mehr drin gewesen wäre, wäre den Zebras nicht der ernüchtern­de März mit der Niederlage­nserie dazwischen gekommen.

 ??  ?? Moritz Stoppelkam­p zelebriert seinen persönlich­en Torjubel zum Treffer zum 3:1. Foto: Fabian Strauch
Moritz Stoppelkam­p zelebriert seinen persönlich­en Torjubel zum Treffer zum 3:1. Foto: Fabian Strauch

Newspapers in German

Newspapers from Germany