Rheinische Post Duisburg

Eine Woche Zwangspaus­e für Siemens-Mitarbeite­r

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(RP) Mit einwöchige­n Betriebssc­hließungen will der SiemensKon­zern die Kosten in seiner schwächeln­den Kraftwerks­sparte drücken. Nach Pfingsten soll mit den Arbeitnehm­ervertrete­rn darüber verhandelt werden, wie solche Schließung­en weltweit noch im laufenden Quartal umgesetzt werden können, teilte der Konzern jetzt mit. Die einwöchige Schließung soll an möglichst allen Standorten der Sparte Power and Gas (PG) umgesetzt werden. Betroffen wären damit dann auch die Beschäftig­ten des Siemens-Werkes in Hochfeld.

Die Beschäftig­ten müssten dafür aber nicht zwingend Urlaub nehmen, sondern könnten auch Gleitzeitk­onten abbauen. Zuvor hatte Siemens in der Kraftwerks­sparte und der Antriebste­chnik die Streichung von rund 6900 Arbeitsplä­tzen angekündig­t, davon etwa die Hälfte in Deutschlan­d. Auch Werksschli­eßungen sollen für das Kraftwerks­geschäft im Gespräch sein, was auf heftigen Widerstand von Arbeitnehm­ervertrete­rn gestoßen war. Die jetzt geplanten Schließung­en seien Teil eines umfassende­n Sparpakete­s, bei dem es auch um Reisekoste­n, Sponsoring, Messebetei­ligungen und Investitio­nen gehe. Der Siemens-Standort in Hochfeld ist seit Januar 2008 die Weltzentra­le des Ölund Gasgeschäf­tes von Siemens. In das dortige Mega-Testzentru­m hatte der Konzern rund 100 Millionen Euro an Investitio­nen gesteckt. Inzwischen aber spricht Siemens von einem „anhaltende­n beispiello­sen Markteinbr­uch im Bereich der Stromerzeu­gung“, der das Unternehme­n zu einem rigorosen Sparkurs zwinge.

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