Genug Nahrung für die Koalas
Eine Kooperation zwischen Duisburger Zoo und Düsseldorfer Flughafen garantiert, dass auch künftig Eukalyptus aus Miami eingeflogen werden kann. Der Import der Pflanze ist wichtig, um die Beuteltiere ausreichend zu ernähren.
Die Versorgung der Koalas im Duisburger Zoo ist gesichert. Wie der Tierpark gestern offiziell bekannt gegeben hat, besteht eine Kooperation mit dem Flughafen Düsseldorf. Per Direktflug werden wöchentlich jeweils rund 100 Kilogramm Eukalyptus von Miami nach Deutschland geflogen, um die Beuteltiere mit ausreichend Nahrung zu versorgen.
„Ein Koala ernährt sich ausschließlich von Eukalyptusblättern“, weiß Tierpfleger Mario Chindemi. „Als Futterpflanze eignen sich aber nur knapp 50 Arten, weil Koalas sehr wählerisch sind.“Die Kooperation mit dem Flughafen
Astrid Stewin, Zoo-Chefin Düsseldorf sei sehr wichtig, um Pflanzen aus Miami zu besorgen. „Eukalyptus ist eine saisonale Pflanze und schwankt in der Qualität“, ergänzt der 54-Jährige. „Auf unserer eigenen Plantage wächst Eukalyptus nur in den Sommermonaten“, ergänzt Zoo-Vorstandsvorsitzende Astrid Stewin. Für den Rest des Jahres sei der Tierpark auf Importe angewiesen.
Astrid Stewin erklärt darüber hinaus die Notwenigkeit hinter der Kooperation mit dem Flughafen: „Nach der Insolvenz von Air Berlin hatten wir keinen Partner mehr, der die Transportkosten übernimmt.“Die notwendige Hilfe sei von heute auf morgen weggefallen und man habe andere Lösungen wählen müssen. Besonders für die Tiere sei das ein Problem gewesen, wie Chindemi sagt. Die sieben Koalas würden jeweils Blätter im Wert von 35 Euro pro Tag fressen. „Die Tiere nehmen täglich bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichts an Nahrung auf“, erklärt der Tierpfleger. Ein ausgewachsener Koala wiege bis zu zehn Kilogramm. „Die Tiere satt zu bekommen, ist ein hoher finanzieller Aufwand“, erklärt Chindemi, der sicher ist: „Ohne die Kooperation mit dem Flughafen Düsseldorf gäbe es keine Koalas mehr im Duisburger Zoo.“
Die Vereinbarung mit dem Flughafen Düsseldorf ist eine mit gegenseitigem Nutzen, sagt Volker Grün vom Duisburger Zoo. Im Gegenzug zum Eukalyptus erhält der Flughafen eine Patenschaft für den Koala Gooni – was aus der Sprache der australischen Ureinwohner übersetzt Traum heißt.
Ein Mal in der Woche werden bis zu 100 Kilogramm des speziellen Grünfutters von Miami nach Deutschland geflogen und in den Zoo gebracht. Die nächste Lieferung erfolgt am 9. Mai. „Das Ziel ist, zwei Mal in der Woche eine Ladung Eukalyptus zu erhalten“, sagt Stewin. Teilweise sei der Transport eine logistische Herausforderung. „Beispielsweise darf Eukalyptus nicht trocken werden“, verrät Michael Hanné, Geschäftsführer vom Flughafen Düsseldorf. „Ansonsten essen Koalas ihn nicht mehr.“Er sei sich aber sicher, dass der Flughafen diese Aufgabe meistern könne – auch, weil er schon viele Tiertransporte organisiert hätte.
Die Vereinbarung zwischen Zoo und Flughafen ist zunächst auf drei Jahre angelegt. „Die Partnerschaft ist zwar formell befristet“, sagt Thomas Schnalke, Sprecher der Geschäftsführung des Düsseldorfer Flughafens. „Aber im Anschluss ist sie dauerhaft geplant“, macht er dem Tierpark, den Pflegern und den Zoo-Besuchern ein Versprechen. Schnalke verspricht zudem: „Wir sorgen dafür, dass die Nahrung immer pünktlich da ist.“
Für den Düsseldorfer Airport ist die Partnerschaft mit dem Zoo in der Nachbarstadt eine echte Herzensangelegenheit und Ehrensache. „Das Koala-Zuchtprogramm des Duisburger Zoos gehört weltweit zu den erfolgreichsten und renommiertesten außerhalb Australiens“, sagt Schnalke. Tierpfleger Chindemi bestätigt das: „Es gibt nur 38 Tiere in ganz Europa.“Davon seien viele im Zoo am Kaiserberg nachgezüchtet worden. „Als wir erfahren haben, dass es bei der Versorgung der Tiere mit frischem Eukalyptus wegen der hohen Lieferkosten zu Engpässen kommt, war es für uns keine Frage, uns bei der Versorgung der Tiere finanziell zu engagieren“, berichtet Thomas Schnalke.
„Auf unserer eigenen Plantage wächst Eukalyptus nur in den Som
mermonaten.“