Rheinische Post Duisburg

Schuhhaus Schlatholt verlässt Duisburg

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Die Filiale in der Königsgale­rie weicht einem Wechsel in der Einkausmal­l und ist bereits geschlosse­n. Der Abverkauf findet in einem Laden nebenan bis zum 31. Juli statt.

(U.S.) Wieder verlässt ein Traditions­unternehme­n Duisburg. Das Schuhhaus Schlatholt, das 1899 von Hermann Schlatholt in Gelsenkirc­hen-Buer eröffnet wurde und dessen Duisburger Filiale schon zu Zeiten des alten Pelzerhaus­es am Sonnenwall existierte, wird gut sechs Jahre nach dem Einzug in die Königsgale­rie geschlosse­n.

Das große Ladenlokal mit den Eckschaufe­nstern zum Sonnenwall hin, ist bereits leergeräum­t. Der Laden „Phil’s Curve und Company“, mit dem Thomas Schmelzer, Geschäftsf­ührer der Permactum GmbH, auf ein jüngeres Publikum zielte, dient in der Mall noch bis zum 31. Juli für den Abverkauf von Schuhen.

„Mir tut es um Schlatholt leid, und auch für Duisburg ist das schade“, bedauert Jan Harm, Center Manager der beiden von Klepierre betriebene­n Duisburger Einkaufsze­ntren Forum und Königsgale­rie. „Das war ein alteingese­ssener Schuhfilia­list in Duisburg.“Aber nachdem das Unternehme­n nun erneut in die Insolvenz geraten sei, habe man im beiderseit­igen Einvernehm­en die Mietverträ­ge früher gekündigt, erklärt Harm.

Das hört sich bei Rechtsanwa­lt Robin Schmahl, der das Insolvenzv­erfahren im Auftrag der Kanzlei Marc d’Avoine (Wuppertal und Solingen) leitet, ganz anders an: „Mit der Insolvenz von Permactum hat die Schließung der Filiale in Duisburg überhaupt nichts zu tun, sondern damit, dass der Betreiber Klepierre andere Pläne hat.“Erst im Sommer 2017 hatte die Permactum GmbH als alleiniger Gesellscha­fter alle zwölf Filialen des Traditions­schuhhause­s übernommen. Das war 2016 erstmals in finanziell­e Schieflage geraten und hatte im Zuge eines Schutzschi­rmverfahre­ns einen Sanierungs­plan entwickelt und sich von sieben Filialen getrennt. Im März dieses Jahres muss- te dann auch Permactum beim Amtsgerich­t Gelsenkirc­hen einen Insolvenza­ntrag stellen.

Dennoch ist Robin Schmahl davon überzeugt, dass eine Sanierung des Unternehme­ns möglich und realistisc­h ist. „Es gibt mehrere Investoren, die ihr Interesse bekundet haben“, erklärte Schmahl. „Die Lä- den laufen gut, und wir wären auch gern in der Duisburger Königsgale­rie geblieben.“Doch Klepierre habe die Fläche für einen anderen Schlüsselm­ieter gebraucht. „Da gibt es eine Riesenschi­eberei in dem Einkaufsze­ntrum, die von Klepierre aus Paris streng gelenkt wird“, sagt Schmahl. In diesem Zusammen- hang sei Schlatholt ein anderes Ladenlokal angeboten worden, das aber keine akzeptable Alternativ­e gewesen sei. Deshalb sei nun dieser Weg gewählt worden. Aus dem Blick sei Duisburg für Permactum aber nicht, betont Schmahl. „Aber wir kümmern uns jetzt um die Sanierung.“Und Klepierre müsse erstmal seinen Verschiebe­bahnhof regeln. Dann erst werde man entscheide­n können, ob Duisburg noch eine Option für das Traditions­schuhhaus ist.

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FOTO: JÖRG SCHIMMEL Das Schuhhaus Schlatholt hat seine Filiale in der Duisburger Königsgale­rie bereits verlassen. In Ladenlokal nebenan läuft bis Ende Juli der Abverkauf. In das attraktive Ladenlokal mit Schaufenst­ern zum Sonnenwall hin zieht bald der...

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