Rheinische Post Duisburg

Deutsche wahren Viertelfin­al-Chance

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HERNING (sid) Mit dem höchsten WM-Sieg seit 13 Jahren hat die deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft jeglichen Zweifel am Klassenerh­alt ausgeräumt und ihre geringe Chance auf das Viertelfin­ale aufrechter­halten. Das Team von Bundestrai­ner Marco Sturm gewann nach drei Niederlage­n bei der Weltmeiste­rschaft in Dänemark mit 6:1 (1:0, 3:0, 2:1) gegen WM-Neuling Südkorea. Um zum dritten Mal in Folge die K.o.-Runde zu erreichen, wird der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ein weiterer Erfolg im nächsten Spiel der Gruppe B am Samstag (12.15 Uhr) gegen Lettland aber aller Voraus- sicht nach nicht reichen. Das Team um NHL-Star Leon Draisaitl wird wohl auch gegen die Favoriten Finnland am Sonntag (20.15 Uhr) oder Kanada am Dienstag (16.15 Uhr) punkten müssen.

Stürmersta­r Draisaitl von den Edmonton Oilers (11.), der Nürnberger Yasin Ehliz (21./49.), die Münchner Patrick Hager (30.) und Yannic Seidenberg (53.) sowie Frederik Tiffels von den Wheeling Nailers aus der ECHL (35.) erzielten vor 7092 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen in Herning die Tore für das SturmTeam, das die ersten drei Partien verloren hatte. Zehn Minuten brauchte die DEB-Auswahl, um nach nervösem Beginn das Spiel gegen den krassen Außenseite­r in den Griff zu bekommen.

Die erste Überzahl verhalf ihr zum 1:0: Nur acht Sekunden dauerte es, bis Draisaitl mit einem abgefälsch­ten Schuss die erste deutsche Führung des Turniers erzielte. Fortan spielte sich das Geschehen immer mehr im südkoreani­schen Drittel ab, Torhüter Niklas Treutle musste sich mit Dehnübunge­n warmhalten. Beim zweiten Treffer benötigte das Sturm-Team 63 Sekunden im Powerplay, bis der Puck nach Ehliz Nachschuss im Netz landete. Spätestens nach Hagers 3:0 war das Spiel entschiede­n und der Wider- stand der mit sechs eingebürge­rten Kanadiern verstärkte­n Asiaten gebrochen. Den Treffer der Südkoreane­r erzielte Brock Radunske (58.).

Mit dem Sieg im ersten WM-Duell mit dem Olympia-Gastgeber, dem höchsten seit dem 9:1 im Jahr 2005 gegen Slowenien, vermied die DEBAuswahl einen nervenaufr­eibenden Abstiegska­mpf. Auf dem Weg ins Viertelfin­ale erhält die deutsche Mannschaft aber keine weitere Hilfe aus der NHL. Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl sagte nach dem Play-off-Aus mit Titelverte­idiger Pittsburgh Penguins seine WM-Teilnahme ab. Er sei „angeschlag­en und vertragslo­s“, hieß es.

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