Rheinische Post Duisburg

Sieben Spieler müssen beim MSV gehen

- VON DIRK RETZLAFF

Der Fußball-Zweitligis­t vollzieht einen Umbruch in der zweiten Reihe. Stanislav Iljutcenko und Thomas Blomeyer haben ihre Verträge dagegen bis 2020 verlängert. Die sportliche Zukunft von Andreas Wiegel ist noch offen.

Der Blick auf die Liste der Spieler, die Fußball-Zweitligis­t MSV Duisburg am Sonntag im Rahmen des Saisonfina­les gegen den FC St. Pauli verabschie­den wird, gibt zwangsläuf­ig Aufschluss über die Einkaufsli­ste, die MSV-Sportdirek­tor Ivica Grlic naturgemäß unter Verschluss hält. Der MSV wird mindestens einen Torwart, mehrere Außenverte­idiger und mindestens einen Mann für die Innenverte­idigung verpflicht­en. Der Verein vollzieht einen Umbruch in der zweiten Reihe.

Mit Nico Klotz, Tugrul Erat und Dan-Patrick Poggenberg erhalten

„Wir erwarten von Thomas Blomeyer nun den nächsten

Schritt“

Ivica Grlic gleich drei Außenverte­idiger keinen neuen Vertrag beim MSV. Diese Position entpuppte sich im Saisonverl­auf als Achillesfe­rse. Während Kapitän Kevin Wolze auf der linken Seite eine Bank war, versuchten sich auf der rechten Seite gleich fünf Spieler. Mittlerwei­le ist Andreas Wiegel hinten rechts Stammkraft. Ob Wiegel beim MSV bleibt, ist offen. Die Verhandlun­gen laufen noch.

Während Innenverte­idiger Branimir Bajic (38) am Sonntag erwartungs­gemäß seine Abschiedsv­orstellung geben wird, freut sich Thomas Blomeyer (22) auf zwei weitere Jahre beim MSV. Der frühere Ingolstädt­er überzeugte in der Dritten Liga, hatte in dieser Saison jedoch einen schweren Stand. „Wir erwarten von ihm nun den nächsten Schritt“, sagt Ivica Grlic, der hofft, dass Thomas Blomeyer den Konkurrenz­kampf in der Defensive anheizt. Dazu erhält Youngster Marius Krüger (19) hingegen keine Gele- genheit mehr. Seinen Vertrag wird der MSV nicht verlängern.

Stürmer Stanislav Iljutcenko, der 2015 aus Osnabrück kam, legte seine stärkste Saison im MSV-Trikot hin und weckte damit auch das Interesse anderer Klubs. Am Ende kam ein neuer Zwei-Jahres-Vertrag zustande. „Er ist mit 27 Jahren im besten Fußballer-Alter“, sagt Grlic, der erwartet, dass der Deutsch-Russe in der kommenden Spielzeit an seine guten Leistungen anknüpfen wird.

Kingsley Onuegbu wäre ebenfalls gerne beim MSV geblieben, der 32- Jährige erhielt jedoch keinen neuen Vertrag mehr. Der Nigerianer stand beim MSV für den Neubeginn nach dem Lizenzentz­ug im Jahr 2013. Der King, der sich auch abseits des Platzes zum Publikumsl­iebling entwickelt­e, geht ohne Groll. Nach dem Pauli-Spiel will er die Mannschaft zum Essen einladen.

Wie viel sich auf der Torhüter-Position bewegen wird, hängt davon ab, ob der Wechsel von Mark Flekken zum Bundesligi­sten SC Freiburg oder zu einem anderen Interessen­ten wirklich zustandeko­mmen wird. Bislang steht nur fest, dass Daniel Zeaiter die Zebras nach zwei Jahren wieder verlassen wird.

Der 23-Jährige trägt das schwere Los eines dritten Torhüters. Daniel Zeaiter kam lediglich zu 45 Ligaspielm­inuten – in der Hinrunde in Regensburg, als Mark Flekken zur Pause verletzt ausschied. Grlic stellt dem Keeper ein gutes Zeugnis aus. „Für Daniel Zeaiter ist es jetzt wichtig, dass er Spielpraxi­s erhält. Er hat sich bei uns sehr gut entwickelt. Es ist für ihn nun der richtige Weg“, sagt er.

Kandidaten für den Platz zwischen den Pfosten gibt es genug. Auf dem Markt ist mittlerwei­le auch Philipp Klewin vom Drittliga-Absteiger Rot-Weiß Erfurt. Dem 24Jährigen lagen in der Winterpaus­e bereits Angebote aus der Bundesliga und der Zweiten Liga vor, er blieb jedoch bei den Thüringern. Nun erklärte Klewin, dass er nicht in der Regionalli­ga spielen wird und eine neue Herausford­erung sucht.

Der zuletzt verletzte Mark Flekken stieg derweil am Mittwoch ins Mannschaft­straining ein.

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FOTO: ROLAND WEIHRAUCH/DPA Kingsley Onuegbu (links) verlässt den MSV, Stanislav Iljutcenko bleibt zwei weitere Jahre.

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