Amtsantritt von J. Edgar Hoover
Fast fünf Jahrzehnte lang dominierte J. Edgar Hoover die bekannteste Polizeibehörde der Welt. Seine beispiellose Karriere begann am 10. Mai 1924. Damals wurde er Chef des Bureau of Investigation (BOI). Die Behörde hatte einen schlechten Ruf: Sie war schlecht ausgestattet und in einen Skandal verwickelt – der frühere Chef hatte zugelassen, dass Agenten Journalisten einschüchterten und Ermittlungen behinderten. Hoover hatte deshalb vor allem ein Ziel: Die Arbeit musste professioneller werden. Hoover richtete eine Datenbank für Fingerabdrücke ein, ebenso ein kriminaltechnisches Labor und eine Ausbildungsstätte. Gleichzeitig erreichte er, dass die Behörde immer mehr Befugnisse bekam. 1935 wurde aus dem BOI das Federal Bureau of Investigation – das FBI. Hoover erlebte als Chef der obersten Polizeibehörde der USA insgesamt acht Präsidenten. Einmal soll er gesagt haben: „Es ist mir egal, wer unter mir Präsident wird“. Belegt ist das natürlich nicht. Aber Hoover war mit Sicherheit einer der mächtigsten Amerikaner seiner Zeit. Er bekämpfte Kommunisten und später die Bürgerrechtsbewegung, er nutzte seinen Apparat gerne für seine Zwecke und schreckte nicht davor zurück, das Gesetz zu brechen. Einige hassten ihn dafür, ignorieren konnte ihn niemand. Nach 48 Jahren an der Spitze von BOI und FBI starb Hoover im Amt. Er erlag 1972 einem Herzinfarkt.