Rheinische Post Duisburg

Der Klassenerh­alt des MSV ist nach Sieg gegen die TSG greifbar nah

- VON THOMAS KRISTANIAK

Frauenfußb­all: Geldona Morina und Yvonne Zielinski verlängern ihre Verträge und treffen zum 2:0.

In der vergangene­n Woche hatten Geldona Morina und Yvonne Zielinski ein klares Zeichen für ihre Zukunftspl­anung gesetzt. Die beiden Fußballeri­nnen des MSV Duisburg verlängert­en ihren Vertrag bei den Zebras um ein Jahr. Es steht außer Frage, dass sie weiter erstklassi­g kicken wollen – und am Sonntag legte das Duo auf dem Platz entspreche­nd nach: Morina und Zielinski erzielten die entscheide­nden Tore zum 2:0 (0:0)-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim, durch den der Verbleib in der Bundesliga auf einmal greifbar nah ist.

Es gab diesmal nicht die spielerisc­hen Glanzlicht­er, wie sie das Team beim 2:0 gegen den 1. FFC Frankfurt an den Tag gelegt hatte. Dafür war der Einsatzwil­le unbändig. Oder wie es Trainer Thomas Gerstner nachher ausdrückte: „Unser Passspiel nach vorn war zwar nicht katastroph­al, aber echt schlecht. Dafür ist über die Zweikämpfe, die Aggressivi­tät und das Pressing am Ende das passiert, was wir wollten.“Den Willen zum Erfolg demonstrie­rte der Coach eine Viertelstu­nde vor Schluss höchstpers­önlich, als er Rechtsvert­eidigerin Marina Himmighofe­n vom Feld nahm und mit Steffi Weichelt eine zusätzlich­e Angreiferi­n ins Rennen schickte.

Mit einem Punkt hätten die Gastgeberi­nnen womöglich am Ende auch leben können. Die nicht ordentlich zu Ende gespielten Angriffe sorgten dafür, dass Chancen im Strafraum die Ausnahme blieben; gefährlich waren die Duisburger­innen vor allem bei Schüssen aus der Distanz wie jenem von Barbara Dunst aus 18 Metern in der 79. Minute, den TSG-Keeperin Friederike Abt gerade noch aus dem Winkel boxte.

Hoffenheim, zuvor schon den MSV-Abstiegsko­nkurrenten Köln und Jena unterlegen, machte nicht den Eindruck, etwas abschenken zu wollen, spielte aber insgesamt unter den eigenen Möglichkei­ten. Richtig gefährlich wurden die Kraichgaue­rinnen nur einmal – und da rutschte den MSV-Fans unter den 565 Zuschauern das Herz auch ganz gewaltig in die Hose: Nach 72 Minuten tauchte Judith Steinert halblinks frei vor dem Tor auf, doch Lena Nuding zeigte mit einer starken Fußparade, warum ihr kommender Abgang nach Freiburg den Zebras so weh tun wird.

Einige Duisburger­innen pumpten in der Schlusspha­se schon gewaltig, ließen sich jedoch vom Adrenalin nach vorn treiben. Das wurde dann in der 86. Minute auch endlich belohnt: Die Gästedecku­ng hatte bei mehreren Schussvers­uchen immer ein Bein dazwischen, bekam die Kugel aber nicht geklärt, die am Elfmeterpu­nkt bei Geldona Morina landete – und die albanische Nationalsp­ielerin drückte sie mit purer Kraft ins Netz. In der Nachspielz­eit machte Yvonne Zielinski dann alles klar: Nach starker Vorarbeit von Steffi Weichelt schloss sie problemlos aus kurzer Distanz ab und startete dann zu einem Jubellauf vor die Haupttribü­ne, die sich über zahlreiche Kusshände freuen durfte.

MSV: Nuding – Himmighofe­n (76. Weichelt), Harsanyova, Kirchberge­r, Radtke – Zielinski, Wu, Martini (73. Morina), Richter – Dunst, Anonma (90./+3 Ciesielska).

Tore: 1:0 Morina (85.), 2:0 Zielinski (90./+2).

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FOTOS: THORSTEN LINDEKAMP Hier reicht’s noch nicht: Gästekeepe­rin Friederike Abt schnappt Yvonne Zielinski die Kugel weg. Kurz vor Schluss traf sie aber zum 2:0.

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