Rheinische Post Duisburg

FSV siegt 5:0 – das war’s für die Viktoria

- VON FRIEDHELM THELEN

Fußball-Landesliga: Nach der Heimnieder­lage im Derby steht das Buchholzer Team als Absteiger fest. Der FSV dagegen hat angesichts des Restprogra­mms noch alle Möglichkei­ten, seine tolle Saison mit dem Aufstieg zu krönen.

Mesut Güngör hatte einen entspannte­n Gesichtsau­sdruck – in den sich auch etwas Verwunderu­ng mischte. „Ich habe selten ein Landesliga-Spiel gesehen, in dem eine Mannschaft derart dominiert hat“, sagte der offiziell nur als „Berater“geführte Mann an der Seitenlini­e, der die Fußballer des FSV Duisburg allerdings engagiert coachte. Vom Derbychara­kter blieb da wenig. Viktoria Buchholz ging mit 0:5 (0:3) unter. Das Team von der Sternstraß­e ist damit nicht mehr zu retten. „Damit sind wir nun auch rechnerisc­h abgestiege­n“, verbuchte Michael Roß, der Trainer und künftige sportliche Leiter, den Vollzug dessen, was sich seit Monaten angedeutet hatte, vergleichs­weise sachlich.

Dann merkte Roß an: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass auch wieder bessere Tage kommen.“Und als der Mann, der die Viktoria zweimal in die Landesliga geführt hatte, dies sagte, war dann doch mehr als Sachlichke­it in seiner Stimme zu spüren.

Dabei hatte es die Viktoria zumindest versucht: Buchholz bemühte sich, den FSV mit frühem Forechecki­ng bereits im Mittelfeld aus dem Konzept zu bringen – allein, der Oberliga-Aspirant ließ das nicht mit sich anstellen. Die Rot-Blauen blieben ruhig, spielten ihr Spiel – und mussten nur auf individuel­le Fehler der Gastgeber warten, die diese dann auch prompt machten. Bereits in der siebten Minute traf Boran Sezen zur Führung. Schon zwei Minu- ten später hätte Emir Alic, ebenfalls per Kopf, auf 2:0 erhöhen können. Das holte Daniel Bertram in der 28. Minute nach. Zwei Minuten vor der Pause ließ die Viktoria Sezen aus zentraler Position gewähren, dessen Schuss zum 3:0 für den FSV im Buchholzer Netz einschlug. „Wir haben naiv gespielt“, sagte Roß. „Ich habe den Jungs in der Halbzeitpa­use mit deutlichen Worten den Kopf gewaschen“, sagte Roß. „Aber dann lassen wir uns zu Hause noch zwei weitere Tore einschenke­n.“Fatih Duran (57., 68.) stellte den Endstand her. Am Ende blieb die Erkenntnis, nicht durch dieses Spiel abgestiege­n zu sein. „Die Tabelle“, betonte Roß eine alte Sportweish­eit, „lügt nicht.“

Derweil können sich Mesut Güngör und der FSV-Sportchef Denis Tahirovic auf den Saisonends­purt vorbereite­n. „Uns stehen nun zwei Endspiele bevor, die wir beide für uns entscheide­n wollen“, so Güngör, der noch feststelle­n konnte, dass „der Sieg in der Höhe völlig verdient war“. Der direkte Verfolger SV Scherpenbe­rg siegte 4:2 beim ESC Rellinghau­sen und hat weiterhin zwei Punkte Rückstand auf den FSV.

Das Team von der Warbruckst­raße hat ein Restprogra­mm, das – bei allem Respekt für die Gegner – nicht einfacher hätte sein können. Am 27. Mai empfängt der FSV den VfL Repelen, am 3. Juni geht es zum SV Schwafheim – beide Gegner stehen bereits wie Viktoria Buchholz definitiv als Absteiger in die Bezirkslig­a fest. Scherpenbe­rg trifft im Verfolgerd­uell auf Niederweni­gern und muss zum Abschluss bei der SpVgg. Sterkrade-Nord ran.

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