Hamborns Löwen haben ihre Krallen wieder eingezogen
Als Michael Pomp den Rasenplatz im Holtkamp verlassen wollte, kam ihm Zeugwart Peter Heller mit einer Warnung entgegen: „Pass auf, das gibt am Ausgang gleich ein paar Sprüche.“Der Trainer von Hamborn 07 ging weiter festen Schrittes in Richtung Kabinen und sagte: „Das kann ich aushalten.“Es kam dann aber doch nichts, was eventuell unter der Gürtellinie hätte landen können. Viele Fans des FußballLandesligisten hatten ohnehin schon weit vor dem Abpfiff der Partie gegen den SV Sonsbeck das Weite gesucht. Das 0:5 (0:2) gegen den direkten Konkurrenten war für die Löwen ein deftiger Rückschlag im Abstiegskampf.
Enttäuscht war Michael Pomp auch selbst, keine Frage. Doch wie es seine Art ist, suchte er anschließend nach sachlichen Erklärungen, warum eine Woche nach dem 2:1 bei Aufstiegsaspirant SV Scherpenberg das Pendel so derbe in die Gegenrichtung ausschlug: „Offenbar können wir nur Sekt oder Selters. Wenn wir nicht von Beginn an ins Spiel hineinfinden, wird es halt schwer für uns.“Als Erklärung diente zudem auch die verschärfte personelle Situation. Dass neben den fehlenden Stammkräften nun auch noch Blinort Namoni mit Verdacht auf Muskelfaserriss außen vor ist, macht die Sache nicht einfacher. Zwar kehrte Kapitän Jan Stuber zurück, doch ist er auch noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte.
Das Führungstor der Gäste durch Felix Terlinden nach 18 Minuten war das Gegenteil des benötigten guten Starts ins Spiel. Als Niklas Maas sechs Minuten vor dem Wechsel einen krassen Fehler in der 07Defensive zum 2:0 nutzte, nahm das Unheil seinen Lauf. Die physisch und mental angeschlagenen Hamborner versuchten nach Wiederbeginn zwar so manches, doch Ertrag in Form von Chancen stellte sich nicht ein. Stattdessen machte Timo Evertz mit dem 3:0 (70.) alles klar.
Zwar kassierte Terlinden nach grobem Foul an Lars Gronemann wenig später die Rote Karte, doch auch in Überzahl lief nichts zusammen – im Gegenteil: Luca Terfloth (82.) und Georgios Efthimiou (90.) schraubten das Ergebnis weiter nach oben. Noch schlimmer: Sowohl Nils Bothe als auch der für ihn eingewechselte Co-Trainer Sascha Wiesner mussten verletzt vom Platz. Die Befürchtungen in beiden Fällen gingen bis zum Unterschenkelbruch als schlimmster Option.