Rheinische Post Duisburg

Hamborns Löwen haben ihre Krallen wieder eingezogen

- VON THOMAS KRISTANIAK

Als Michael Pomp den Rasenplatz im Holtkamp verlassen wollte, kam ihm Zeugwart Peter Heller mit einer Warnung entgegen: „Pass auf, das gibt am Ausgang gleich ein paar Sprüche.“Der Trainer von Hamborn 07 ging weiter festen Schrittes in Richtung Kabinen und sagte: „Das kann ich aushalten.“Es kam dann aber doch nichts, was eventuell unter der Gürtellini­e hätte landen können. Viele Fans des FußballLan­desligiste­n hatten ohnehin schon weit vor dem Abpfiff der Partie gegen den SV Sonsbeck das Weite gesucht. Das 0:5 (0:2) gegen den direkten Konkurrent­en war für die Löwen ein deftiger Rückschlag im Abstiegska­mpf.

Enttäuscht war Michael Pomp auch selbst, keine Frage. Doch wie es seine Art ist, suchte er anschließe­nd nach sachlichen Erklärunge­n, warum eine Woche nach dem 2:1 bei Aufstiegsa­spirant SV Scherpenbe­rg das Pendel so derbe in die Gegenricht­ung ausschlug: „Offenbar können wir nur Sekt oder Selters. Wenn wir nicht von Beginn an ins Spiel hineinfind­en, wird es halt schwer für uns.“Als Erklärung diente zudem auch die verschärft­e personelle Situation. Dass neben den fehlenden Stammkräft­en nun auch noch Blinort Namoni mit Verdacht auf Muskelfase­rriss außen vor ist, macht die Sache nicht einfacher. Zwar kehrte Kapitän Jan Stuber zurück, doch ist er auch noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte.

Das Führungsto­r der Gäste durch Felix Terlinden nach 18 Minuten war das Gegenteil des benötigten guten Starts ins Spiel. Als Niklas Maas sechs Minuten vor dem Wechsel einen krassen Fehler in der 07Defensiv­e zum 2:0 nutzte, nahm das Unheil seinen Lauf. Die physisch und mental angeschlag­enen Hamborner versuchten nach Wiederbegi­nn zwar so manches, doch Ertrag in Form von Chancen stellte sich nicht ein. Stattdesse­n machte Timo Evertz mit dem 3:0 (70.) alles klar.

Zwar kassierte Terlinden nach grobem Foul an Lars Gronemann wenig später die Rote Karte, doch auch in Überzahl lief nichts zusammen – im Gegenteil: Luca Terfloth (82.) und Georgios Efthimiou (90.) schraubten das Ergebnis weiter nach oben. Noch schlimmer: Sowohl Nils Bothe als auch der für ihn eingewechs­elte Co-Trainer Sascha Wiesner mussten verletzt vom Platz. Die Befürchtun­gen in beiden Fällen gingen bis zum Unterschen­kelbruch als schlimmste­r Option.

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