Rheinische Post Duisburg

Loveparade als Thema bei EAK-Treffen

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Bei der Jahreshaup­tversammlu­ng des Evangelisc­hen Arbeitskre­ises der CDU ging es auch um die Zeugenauss­age des ehemaligen Duisburger Oberbürger­meisters Adolf Sauerland im aktuellen Loveparade-Prozess.

(RP) Eine Jahreshaup­tversammlu­ng ist in der Regel sehr emotionslo­s, nicht aber beim Evangelisc­hen Arbeitskre­is der CDU Duisburg. Besonders beim jüngsten Treffen, als sich die Mitglieder der christdemo­kratischen Sonderorga­nisation neben den jährlichen Formalität­en über die Erfahrunge­n von Pfarrer Jürgen Widera informiert­en. Widera begleitet seit 2013 als Ombudsmann der Stadt Duisburg die Opfer der Loveparade-Katastroph­e.

Der Bericht des EAK-Vorsitzend­en Benjamin Heimann fiel erwartungs­gemäß kompakt und sortiert aus: „Der EAK war im vergangene­n Jahr gut vor Ort vertreten: von der Kranzniede­rlegung in Rumeln-Kal- denhausen bis zum Neujahrsem­pfang des Evangelisc­hen Kirchenkre­ises Duisburg in der Salvatorki­rche, wir waren immer gut vertreten“, berichtet Heimann. Mit diversen Veranstalt­ungen kam der EAK auf mindestens einen Termin pro Monat. „Das ist schon ein sehr ordentlich­er Schritt, den wir hier vorgeben“, resümiert der EAK-Schriftfüh­rer, Bastian Boehm.

Beim abendliche­n Referat wurde es dann schnell kommunikat­iv: „Natürlich war es klar, dass es nicht nur um die Seelsorge gehen wird. So wenige Tage nach seiner Aussage vor Gericht würde es auch um unseren ehemaligen Oberbürger­meister Adolf Sauerland gehen“, war sich Heimann bereits im Vorfeld der Versammlun­g sicher. „Wenn ich ein Fazit zu unserer Diskussion ziehen müsste, dann würde ich festhalten, dass es zumindest eine gewisse Schuld gibt, wohlgemerk­t nicht strafrecht­lich, sondern vielmehr emotional und hochgradig politisch.“

Sauerland hatte als Zeuge, nicht als Beschuldig­ter ausgesagt. Dabei hatte Duisburgs ehemaliger Oberbürger­meister, der bei einem Volksentsc­heid abgewählt worden war, gesagt, dass er an der Durchführu­ng der Loveparade unmittelba­r nicht beteiligt war. Vielmehr verwies er immer wieder auf die „Fachlichke­it“, auf die er sich habe verlassen müssen (die RP berichtete ausführlic­h). Heimann wundert sich allerdings heute noch, dass „vom Chef der Verwaltung politische Verantwort­ung gefordert wurde, über den damaligen Chef der nordrheinw­estfälisch­en Polizei, Ex-Innenminis­ter Ralf Jäger, aber kaum gesprochen wird.“

Verantwort­ung spielte auch eine Rolle bei einer weiteren Besonderhe­it im formalen Teil der Versammlun­g: Peter Ibe, der bis zur Staffelübe­rgabe an Heimann über Jahre Verantwort­ung als Vorsitzend­er der evangelisc­hen CDU‘ler in Duisburg übernommen hatte, wurde für seine Verdienste zum Ehrenvorsi­tzenden gewählt.

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FOTO: MARCO GÖHRE
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FOTO: MERKELT-RAHM Pfarrer Jürgen Widera informiert­e beim EAK-Treffen.

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