Erster Handicap-Day beim Rumelner TV
Bei dem Fußballturnier kickten Menschen mit Behinderung gegeneinander. Der Verein wünscht sich mehr Offenheit.
RUMELN Der Ball rollt ins Tor, die Spieler jubeln, das Publikum freut sich mit der Mannschaft: Wer am jetzt auf dem Platz des Rumelner TV zu Gast war, kam richtig ins WMFieber. Die Handicap-Mannschaft des Rumelner TV lud zusammen mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband (BRSNW) zum großen „Handicap-Day Fußballturnier“ein.
Stolz blickte Trainer Stephan Ketels auf die Spieler. Für ihn war es ein besonderer Moment: Erstmalig fand das Fußballturnier für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung statt. „Die Spieler sind die Helden des Tages“, sagte Ketels. Hinter dem Turnier steckt die engagierte Geschichte eines Vaters: „Ich habe mich damals gewundert, dass es im Umkreis kaum Sportmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung gibt“, sagte Ketels. Er selbst ist Vater eines kleinen Sohnes mit Handicap. Kurzerhand suchte Ketels nach Spielern für die inklusive Fußballmannschaft. Und fand jede Menge Zuspruch: Schon im April 2017 startete die Handicap-Mannschaft mit dem Training. Mit dabei: Ketels Sohn Iwan, der heute schon ein geübter kleiner Fußballspieler ist. Gemeinsam mit Sezgin Askin betreut Ketels die Mannschaft. Der 20-jährige Sezgin kam durch seinen Bruder zum Rumelner TV: Sein Bruder hat das Down-Syndrom. Fußball stand dennoch immer ganz oben bei ihm. In der HandicapMannschaft ist sein Traum wahr geworden. Jeder, ganz gleich, welches Handicap er hatte, stand auf dem Platz.
Auch abseits des Fußballs organisieren die Trainer gemeinsame Aktivitäten, Ausflüge etwa in den Zoo oder zum Ponyhof. Große Lebensfreude war überall auf dem Platz zu spüren: Elf Teams aus Duisburg und Umgebung waren gekommen - rund 90 Spieler gaben alles. Die Freude der Familienangehörigen, die am Spielfeldrand kräftig anfeuerten, war nicht zu überhören. Hunderte Besucher kamen während des gesamten Tages. Auf den Spielfeldern sorgten drei Schiedsrichter für einen reibungslosen Ablauf. Eine kleine Stärkung hielten die mehr als 50 ehrenamtlichen Helfer des Rumelner TV bereit, die an den Ständen aushalfen.
Paolo Sabella, Vorsitzender des Rumelner TV, freute sich über die positive Resonanz: „Das Turnier zeigt, wie der Sport verbinden kann. Berührungsängste werden abgebaut.“Der Fußballplatz werde zum Ort, an dem Spieler mit unterschiedlichsten Handicaps Freunde finden. „Sie jubeln genauso über ein gelungenes Tor. Hier sind alle gleich. Niemand sitzt bei der Wahl von Mitspielern am Ende als Letzter auf der Bank.“