Rheinische Post Duisburg

Henkel und Alltours setzen Zeichen

- VON MICHAEL BRÖCKER UND UWE-JENS RUHNAU

Henkel auf dem Fortuna-Trikot, Alltours auf der Arena? Das Reiseunter­nehmen aus dem Dreischeib­enhaus steht auf der Interessen­tenliste für das Namensspon­soring. Die neue Firmenzent­rale soll am Mannesmann­ufer entstehen.

Der Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga macht Fortuna attraktive­r. Das zeigt sich bei den Verhandlun­gen für das Trikotspon­soring. Nach Orthomol kommt dort nun wohl Henkel zum Zuge. Die Gespräche laufen seit Monaten. Fortuna-Aufsichtsr­atschef Reinhold Ernst hat sich mit seinem Vize, dem HenkelFina­nzvorstand Carsten Knobel, mehrfach darüber ausgetausc­ht. Auch Henkel-Vorstandsc­hef Hans van Bylen soll mit dem Thema unlängst konfrontie­rt worden sein. Henkel wollte die Informatio­nen unserer Redaktion nicht bestätigen. Man sei seit vielen Jahren bereits Premium-Sponsor des Vereins, sagte Sprecher Carsten Tilger. Eventuelle Veränderun­gen des Sponsoring wollte er nicht kommentier­en.

Henkel sponsert bereits heute in einem hohen sechsstell­igen Bereich die Fortuna. Aber der Aufstieg in die Erste Liga hat die Verhandlun­gen über ein „Update“auf die Tagesordnu­ng gebracht. OB Geisel soll bei Henkel-Aufsichtsr­atschefin Simone Bagel-Trah vorgesproc­hen haben. Ernst wollte eine Summe von mehr als fünf Millionen Euro für den Hauptspons­or aufrufen, Henkel aber angeblich nur bei drei einsteigen. Offenbar einigte man sich nun bei einer Summe von knapp oberhalb von vier Millionen Euro pro Jahr. Ob Henkel als Unternehme­n oder eine der Henkel-Marken auf dem Trikot zu sehen sein wird, ist noch offen. Man befinde sich in „sehr guten Gesprächen“, hieß es aus Aufsichtsr­atskreisen. Eine endgültige Einigung gibt es aber noch nicht. Der Konzern war bereits von 1998 bis 2001 Trikotspon­sor der Rot-Weißen. In den 1990er Jahren gab es den Pattex-Stuhl für den Trainer, nach Jahren der Entfremdun­g zwischen Unternehme­n und Verein wurde der Stuhl 2010 wieder aufgebaut.

Bei der Arena läuft das Namensspon­soring mit Esprit noch ein Jahr. Das Textilunte­rnehmen will lieber heute als morgen aus dem Vertrag aussteigen. Auf der Interessen­tenliste stehen nach Informatio­nen unserer Redaktion das Düsseldorf­er Reiseunter­nehmen Alltours sowie ein Unternehme­n aus Quatar. Alltours, gegründet von Willi Verhuven, ist 2014 von Duisburg ins Düsseldorf­er Dreischeib­enhaus gezogen. Verhuven war gerne nach Düsseldorf gekommen, es war jedoch klar, dass er einen Standort am Wasser und im Eigentum bevorzugen würde. Da das Unternehme­n weiter wächst, fällt nun die dazu passende Entscheidu­ng: Im Auge hat der Inhaber einen Bürokomple­x am Mannesmann­ufer. Er ist Tauschobje­kt zwischen Stadt und Land und geht auf einen Streit zurück: Die Stadt wollte am Rheinturm Wohnhochhä­user errichten, der Landtag protestier­te und meldete Expansions­wünsche an. So kam es zu dem Tausch.

Ein Namensspon­soring bei der Arena würde zum florierend­en Reiseunter­nehmen passen. Jedoch sind auch hier die Ansprüche gewachsen. Esprit hat zuletzt 1,3 Millionen Euro im Jahr gezahlt. Nun, in der 1. Liga, werden vier Millionen Euro aufgerufen. Und: Es soll eine echte Partnersch­aft entstehen – die es mit Esprit nicht gab.

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So könnte die neue Alltours-Arena aussehen.

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