Rheinische Post Duisburg

Die Quälgeiste­r sind zurück

- VON JAN-NIKOLAS PICKER

Zwei Jahre nach der Leinwandpr­emiere zeigt Sat.1 den vierten Film der erfolgreic­hen Reihe „Alvin und die Chipmunks“.

BERLIN (dpa) Alvin und seine schrillen und zuweilen nervtötend­en Streifenhö­rnchen sind nicht nach jedermanns Geschmack. Aber trotzdem haben sie weltweit eine starke Fangemeind­e hinter sich. Allein der vierte Film der Reihe („Alvin und die Chipmunks: Road Chip“) spielte seit 2015 weltweit etwa 235 Millionen Dollar (umgerechne­t rund 200 Millionen Euro) ein. Nach der deutschen Kinopremie­re Anfang 2016 findet der Animations­film nun auch Eingang ins frei empfangbar­e Fernsehen und ist heute auf Sat.1 zu sehen.

Im Zusammensp­iel mit echten Schauspiel­ern und den drei animierten Nagern Alvin, Simon und Theodore geht es, mal wieder, um den Ziehvater Dave Seville. Er hat sich in Samantha verliebt. Alvin und Co. vermuten eine bevorstehe­nde Verlobung, als die beiden nach Miami reisen. Eigentlich kein Problem – wäre da nicht Samanthas unausstehl­icher Sohn Miles, dem keine Schikane zu viel ist. Auf keinen Fall möchten die Streifenhö­rnchen mit so jemandem verwandt sein – und eigentlich möchten sie Dave auch nicht teilen. Also heißt es: heimlich hinterher in Richtung Miami, bevor es zu spät ist. Doch das ist als Streifenhö­rnchen gar nicht so einfach.

Alvin, der Tollpatsch und ChaosAnfüh­rer, Simon, der Intellektu­elle, und Theodore, das Pummelchen, wären allerdings nicht die bekannten drei Chipmunks, wenn sie nicht auch hier jedes noch so schwere Hindernis meistern würden. Dabei singen die vierbeinig­en Musiker auch gern in gewohnter Pieps-Manier so oft wie möglich ein Lied. Das ist für einige Zuschauer schon Strapaze genug. Nun aber stimmen die drei Hörnchen-Mädels, die „Chippetes“, immer wieder mit ein. Ein Alptraum-Sextett für jeden, der gerne seine Ruhe hat.

Die ursprüngli­che Idee für die Musikgrupp­e der Streifenhö­rnchen ist übrigens schon über 50 Jahre alt. 1958 hatte US-Musiker Ross Bagdasaria­n, der sich auch David Seville nannte und der menschlich­en Hauptfigur im Film damit die Vorlage gab, die Figuren Alvin, Simon und Theodore ins Leben gerufen, für deren Piepsstimm­en ihr Gesang einfach schneller abgespielt wird. Etliche Cartoons wurden seitdem produziert, 2007 kam der erste von nun vier animierten Filmen mit Schauspiel­ern in die Kinos – und Alvin und Co. wurden mal wieder zu Stars.

Die Chaoten-Truppe hat auch in diesem Teil einigen Schabernac­k in petto, der ab und an für Lacher gut ist. Die eigentlich­e Geschichte trumpft nicht mit viel Tiefsinn auf, doch das erwartet die Zielgruppe kleiner Streifenhö­rnchen-Fans auch nicht. So nervig die laute Musik und die quietschen­den Stimmen für jeden Älteren auch sein mögen, Kinder erfreuen sich an den Neuauflage­n bekannter Pop-Songs und den frechen, aber liebenswer­ten Streifenhö­rnchen.

Ob die Einschaltq­uote an diesem Samstag hoch sein wird, bleibt allerdings zweifelhaf­t: Das ZDF zeigt ab 20.45 Uhr live das Finale der Champions League zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid – auch wenn die Begegnung ohne deutsche Beteiligun­g ist, dürften viele Familienvä­ter eine gute Ausrede haben, nicht unbedingt die Scherze von drei nervigen Nagern aus der Medienwelt ertragen zu müssen. „Alvin und die Chipmunks: Road Chip“, Sat.1, Sa., 20.15 Uhr

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FOTO: DPA Auf ihrem Weg nach Miami muss das Streifenhö­rnchen-Trio etliche Abenteuer meistern. Vor allem Kinder haben ihren Spaß an den schrillen Zeichentri­ckfiguren und ihren Gesangsein­lagen.

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