Oberreiter – Institution seit 1959
Unternehmer Helmut Oberreiter verkauft seit annähernd 60 Jahren Möbel. Nach wie bereitet ihm das Spaß, was er neben seinen treuen Kunden auch seiner Familie verdanke. Längst sind Frau, Nichte und Söhne Bestandteil des Unternehmens.
HOMBERG In den 1960er Jahren gab es in Hochheide und Alt-Homberg sieben Möbelgeschäfte. Heute gibt es nur noch eins. Möbel Oberreiter ist seit 1959 eine Institution im Stadtteil. Im September 1959 eröffnete Helmut Oberreiter als 23-Jähriger sein erstes Ladenlokal auf der Grenzstraße 127. Es war im Saal der Gaststätte Hacking-Guyns, die auch wegen zweier Skulpturen am Eingang „Zu den beiden Pferdeköpfen“genannt wurde. Für den Hochheider mit Leib und Seele ging es im September 1962 weiter zur Moerser Straße 323-325. „Das war damals ein Glückstreffer, denn es waren alle Ladenlokale auf der Moerser Straße vergeben“, erinnert sich Oberreiter.
Heute ist das bekanntermaßen
„Die Moerser Straße war damals ein Glückstreffer, denn es waren alle Ladenlokale vergeben“
anders. Auch die benachbarten Geschäfte, so zum Beispiel das Lebensmittelgeschäft Engfeld an der Moerser Str. 317, wurden mit den Jahren Teil des Möbelgeschäftes. Die bekannte Eisdiele Panciera nutzte Oberreiter in den Wintermonaten als Ausstellung.
Im Jahr 1973 kam das jetzige Möbelhaus an der Moerser Straße 234 in der Hochheider Ladenstadt dazu. Diesmal mietete Oberreiter nicht, sondern kaufte vom Hochheider Baulöwen Josef Kun, der die Weißen Riesen baute und im Juli 1973 in Insolvenz ging. Die Ladenstadt wurde daher erst im Herbst bezugsfertig. 13 Jahre blieb Oberreiter an dieser Stelle. Dann entschied er sich dazu, das Möbelgeschäft vom heimischen Schreibtisch aus zu führen. Er veranstaltete im Winter 1986 einen Räumungsverkauf und vermietete sein Geschäft an einen Videothekenbetreiber.
Der blieb fast zweieinhalb Jahrzehnte, bevor mit dem Internetfern- sehen Videotheken reihenweise aufgeben mussten. 2010 traf es auch den Hochheider Verleih. „Es gab dann einfach keinen soliden Mieter, der für die Immobilie infrage kam“, sagt Oberreiter. Also entschied er sich im August des Jahres 2010 selbst wiederzueröffnen. Oberreiter leitet das Möbelgeschäft noch heute. Seitdem ist sein Möbelhaus auf zwei Etagen mit insgesamt 430 Qua- dratmetern an prominenter Stelle wieder ein fester Anlaufpunkt für Möbelsuchende am Hochheider Markt. „Spaß macht es durch den guten Kundenkontakt, den man hat, natürlich auch noch.“Das hat er vor allem seinen vielen treuen Kunden und der Unterstützung seiner Familie zu verdanken.
So sind auch seine Frau, seine Nichte und einer seiner Söhne un- terstützend mit im Unternehmen tätig. Das Möbelgeschäft in der Ladenstadt versteht sich als Vollsortimenter. Im Angebot sind Küchen, genauso wie Polstermöbel, Fernsehsessel, Schlafzimmer, Boxspringbetten, Einzelbetten, Matratzen in unterschiedliche Härten und dekorative Wohnaccessoires. Was nicht in der Ausstellung ist, kann kurzfristig geliefert werden. Ein wei- teres Aushängeschild ist der 45 Jahre alte Auslieferungs-Lkw mit dem Kennzeichen MO-NV 20H. Der weiße Mercedes mit dem roten Logo aus dem Jahr 1973 leistet noch immer gute Dienste bei der Auslieferung und war lange Zeit eines der letzten Fahrzeuge mit einem MOKennzeichen. Ein echtes Hochheider Original – wie Helmut Oberreiter.