Rheinische Post Duisburg

Bischof würdigt Schwangere­n-Beratung

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Overbeck betont die Bedeutung der vor 40 Jahren im Bistum Essen gegründete­n Beratungss­tellen.

(RP) Das Eintreten für das Lebensrech­t des ungeborene­n Lebens sei ein originär christlich­er wie humaner Auftrag, hob Overbeck jetzt hervor und erinnerte daran, dass die Christen in den vergangene­n 40 Jahren „durchaus auch konfliktär über die Möglichkei­ten dieses Auftrags unter unseren realen Bedingunge­n in der Gesellscha­ft, in der wir leben“, gerungen hätten. „Wo, wie bei unseren Schwangers­chaftsbera­tungsstell­en, andere für Frauen in Not da sind, ihnen die Sicherheit geben, nicht verlassen zu sein, sondern sich auf sie verlassen zu können, wird die Erfahrung möglich, dass um der Zukunft willen Lebensrett­endes und Lebensents­cheidendes geschieht.“Overbeck forderte, „immer wieder neu zu einer Form der Solidaritä­t mit Frauen in Konfliktla­gen zu finden, die nicht überall und sofort die Grenzen der Zu- mutbarkeit wittern will, sondern bereit ist, immer wieder über die eigenen Horizonte und Interessen hinaus zu wachsen“.

Nach vier Jahrzehnte­n gebe es für die Schwangere­nberatung zudem immer neue Herausford­erungen, sagte der Bischof. Zunehmend hät- ten es die Beraterinn­en mit Schwangere­n zu tun, die als Flüchtling­e ins Ruhrbistum gekommen sind. Hier würden die Beratungss­tellen mit neuen Aspekten von Lebenskult­ur, vom Selbstvers­tändnis von Frauen und Männern, von der Reflektion auf Geschlecht­erverhältn­isse, von Formen von körperlich­er Gewalt, Ausgrenzun­g, Not und sprachlich­en Barrieren konfrontie­rt. Zudem kämen zunehmen Anfragen via Internet und soziale Medien auf die Beratungss­tellen zu. „Auch hier gilt es, sich als eine gute Zuhörerin, als einfühlend­e Gesprächsp­artnerin, Begleiteri­n bei Entscheidu­ngen und als Partnerin in Not zu bewähren“, beschrieb der Bischof. Bistumswei­t gibt es 13 Beratungss­tellen, die von zehn verschiede­nen katholisch­en Organisati­onen getragen werden. Auf insgesamt 18 Vollzeitst­ellen verteilt, stehen 31 Beraterinn­en Rat suchenden Frauen und Paaren zur Seite. Jährlich zählen die Beratungss­tellen im Bistum Essen rund 8000 Beratungen. Ein Viertel der Kosten dieser Arbeit wird durch Kirchenste­uer-Mittel finanziert, der Rest kommt aus Landes- und Eigenmitte­ln der Träger.

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