Rheinische Post Duisburg

Als Arbeitgebe­r einiges zu bieten

- VON ESTHER KÜNNE UND JAN LUHRENBERG

Forstwirt, Archivar oder Beamter beim Ordnungsam­t – das sind einige der städtische­n Berufe, die gestern beim „Tag der städtische­n Berufsfeld­er“vorgestell­t wurden. Schüler konnten sich im Rathaus ein Bild machen.

Sehr praxisnah präsentier­te sich gestern die Stadt Duisburg. Rund 300 bis 350 Schüler der Klassen acht bis zwölf informiert­en sich beim „Tag der städtische­n Berufsfeld­er“im Rathaus über mögliche Karrieren. Die Möglichkei­t, städtische Berufe durch praktische Übungen kennenzule­rnen, gibt es laut Stadt NRW-weit nur in Duisburg. Den extra angesetzte­n Tag gibt es seit 2016.

Allen Schülern werde ein umfassende­s Bild von den städtische­n Berufsfeld­ern vermittelt, sagte Personalde­zernent Martin Murrack. „Die

Martin Murrack Stadt ist einer der wenigen Arbeitgebe­r, die so ein breites Spektrum an Berufen anbieten.“Murrack betonte, dass im nächsten Jahr 170 Schüler alleine in der Kernverwal­tung aufgenomme­n werden könnten. Thorsten Fink, Ausbildung­sleiter der Stadt, sagte, dass besonders junge Menschen aus Duisburg von freien Stellen profitiere­n sollen.

Mit schwerem Gerät rückten Nadine Gottschalk und ihr Kollege Lars Bischoff in den Innenhof des Rathauses. Unter Aufsicht der beiden Forstwirte konnten Schüler die Motorsäge starten, Nägel versenken oder Baumstämme sägen. Dabei erzählten beide von ihrem Beruf. „Man muss wetterfest sein“, berichtete Bischoff. Auch bei Regen und Schnee müsste er draußen sein. Gottschalk ergänzte: „Es ist ein körperlich­er Beruf.“Es gebe zwar Hilfsmitte­l, aber die Säge müsse man noch selber tragen. Forstwirt sei kein reiner Männerberu­f. „Derzeit haben wir eine Auszubilde­nde im ersten Jahrgang bei uns“, sagte Bischoff.

Die Feuerwehr war mit ihrem aktuellen Grundausbi­ldungslehr­gang vor Ort. „Wir haben bewusst Auszubilde­nde mitgenomme­n, die aus ih- rem Alltag berichten können“, sagte Lehrgangsb­etreuer Fabian Hahn. Die Feuerwehr präsentier­te den Schülern ein Löschgrupp­enfahrzeug, eine Drehleiter und einen Rettungswa­gen sowie die neuen Uniformen. Zudem gab es einen Infostand, an dem sich die Schüler über die Ausbildung bei der Feuerwehr informiere­n konnten. „Wir präsentier­en das Berufsbild in beiden Facetten – Brandschut­z und Rettungsdi­enst“, sagte Hahn.

Jens Gardemann, ebenfalls Jahrgangsb­etreuer, erklärte, warum die Feuerwehr am „Tag der städtische­n Berufsfeld­er“teilnimmt: „Die Feuerwehr soll als Option für die Zukunft wahrgenomm­en werden.“Doch unter Schülern direkt Nachwuchs zu generieren, sei schwierig. Denn für den Einstieg in die Feuerwehr sei eine abgeschlos­sene Berufsausb­ildung nötig.

Auch der Außen- und Vollzugsdi­enst vom Ordnungsam­t stellte sich den Fragen der Schüler. Die Abteilung ist unter anderem für den Jugendschu­tz oder Abschiebun­gen zuständig. Zwei Beamte zeigten, wie sie sich gegen Angreifer wehren. „Wir haben Probleme, Nachwuchs zu finden“, berichtete Andre Geblowsky. Viele würden schlicht nicht wissen, was das Ordnungsam­t tue. Auch der Schichtdie­nst und die späten Arbeitszei­ten schreckten Bewerber ab.

Der Tag im Rathaus kam bei den meisten Schülern gut an. „Ich fand den Tag sehr interessan­t, weil ich

„Die Stadt ist eine der wenigen Arbeitgebe­r,

die so ein breites Spektrum anbietet“

Personalde­zernent

„Ich möchte gerne Feuerwehrf­rau werden, weil ich gerne anderen

Menschen helfe“

Samira

Schülerin

viele Einblicke bekommen habe“, sagte Samira von der Herbert-Grillo-Gesamtschu­le. Sie hat sich einen möglichen Beruf ausgeguckt: „Ich möchte gerne Feuerwehrf­rau werden, weil ich gerne anderen Menschen helfe.“Andere Schüler waren nicht so begeistert. Ülsa von der Willi-Fährmann-Realschule sagte: „Ich habe viel kennengele­rnt, aber ich kann mir nicht vorstellen, in einem städtische­n Beruf zu arbeiten.“

Die Schüler bekamen darüber hinaus Einblick in die Ausbildung als Informatik­kaufmann, Verwaltung­sfachwirt für das jobcenter oder in das Duale Studium bei der Stadt. Ausbildung­sleiter Thorsten Fink wies darauf hin, dass die Bewerbungs­frist für das nächste Jahr bald beginnt. Interessie­rte könnten viele städtische Berufe auch während eines Praktikums ausprobier­en.

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RP-FOTO: JAN LUHRENBERG Zwei Beamte des Außen- und Vollzugsdi­enstes des Ordnungsam­tes zeigten gestern auch, wie man erfolgreic­h körperlich­e Angriffe abwehren kann. Auch das ist in diesem Beruf manchmal nötig.

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