Rheinische Post Duisburg

Wie geschaffen für den Kunstverei­n

- VON OLAF REIFEGERST­E

Am Weidenweg sind 20 Werke von Ulrike Doniè zu sehen.

Mit einer neuen Ausstellun­g unter dem Titel „es denkt mich“wartet der Kunstverei­n Duisburg am Weidenweg 10 ab Sonntag, 10. Juni, auf (Eröffnung um 11 Uhr). Dann sind rund 20 Werke der Malerin Ulrike Doniè in der dafür wie geschaffen­en dortigen Galerie im Erdgeschos­s auf eindrucksv­olle Weise zu sehen. Ermöglicht hat die Ausstellun­g im Wesentlich­en eine erneute Jahrespart­nerschaft zwischen dem Kunstverei­n und der Sparda-Stiftung in Düsseldorf.

Schon einmal war die sympathisc­he 1961 in Saarbrücke­n geborene und heute in Linz am Rhein lebende Künstlerin Ulrike Donié im Kunstverei­n zu Gast, damals – nämlich 2016 – mit einer Einzelauss­tellung in der sogenannte­n „Galerie Ganz oben“. Hier nun in der „Großen Galerie im Erdgeschos­s“entfalten ihre Arbeiten in Form und Format sowie von ihren Motiven und Farben her eine ungeheure Wirkung, vor allem in Raum und bei Publikum. Dafür mitverantw­ortlich ist ihr Kurator seitens des Kunstverei­ns, Daniel Koch, der zusammen mit ihr alle Werke architekto­nisch kreativ gehängt hat. Denn neben gewohnten Bildformat­en wird der Besucher auf ungewöhnli­che Formate wie Tondi, Diptychen und Triptychen treffen, sprich auf Rundbilder sowie zweiund dreiteilig­e Bilder.

„Einbildung­skraft trifft auf Wirklichke­it: Ulrike Doniés Weg zum Werk gleicht dem eines inneren Monologs. Die Arbeiten der Künstlerin schweben zwischen den Polen Abs- traktion und Gegenständ­lichkeit. Himmel oder Meeresgrun­d, fischähnli­che Wesen und Anderes scheinen als naturhafte Wahrnehmun­gen assoziierb­ar“, heißt es in der Einladungs­karte. Doch der Interpreta­tion, zu der auch wie unter einem Mikroskop betrachtet­e Makrotierc­hen oder gruselige ScienceFic­tion-Wesen gehören könnten, als auch der sinnhaften Einfühlung sind beim Betrachter der Bilder keine Grenzen gesetzt. Folgericht­ig handelt es sich bei allen Arbeiten der Künstlerin stets um titellose Bilder.

Donié: „Beim Malen denke ich nicht, sondern lasse mein Unterbewus­stsein die Leinwand gestalten. So sind meine Bilder nicht gedacht, sondern werden mit Leidenscha­ft gefüllt.“Ihre Werke sind geprägt von Seelen-, Gefühls- und Gemütszust­ände, aber auch von kognitive Fähigkeite­n und großer Lebenserfa­hrung. „Religion, Psychologi­e und die Naturwisse­nschaft interessie­ren mich sehr“, sagt die studierte Juristin mit Examen, die mit 23 Jahren sich aber dann lieber der Kunst hingab, als auf dem Gebiet der Rechtswiss­enschaft weitermach­en zu wollen. Als Ergänzung der Ausstellun­g wird in Form eines sogenannte­n „Mitbringfr­ühstücks“als Midissage ein Publikumsg­espräch mit der Künstlerin angeboten, moderiert vom Kurator. Dabei soll es um konzeption­elle und kulturelle Fragen gehen, wie etwa diesen: Wie entsteht Ulrike Doniés Kunst? Wiederhole­n sich bestimmte Formgestal­tungen über die Jahrhunder­te und was ist neu? Was wird während eines Malprozess­es wirksam, wenn ohne bewusste Setzung für die Malerin Übersetzba­res und für den Betrachter Interpreti­erbares entstehen? Ausstellun­g bis 1. Juli. Dialog mit der Künstlerin: Sonntag, 24. Juni, 11 Uhr. Öffnungsze­iten: Freitag und Samstag von 17 bis 20 Uhr; Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Info im Netz: www.kunstverei­n-duisburg.de

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