Kein „Schickimicki“an der Schifferbörse
Die Traditionsgaststätte am Hafenmund in Ruhrort wird nur noch für Veranstaltungen genutzt. Die neuen Betreiber Maurizio Vacca und Marco Nikodemus haben Gastronomie-Erfahrung und weitere Betriebe in Bottrop und Oberhausen.
(mo) In der Schifferbörse im Herzen Ruhrorts ist wieder Leben, aber täglich geöffnet wird die Traditionsgaststätte nicht mehr. Die neuen Betreiber, Maurizio Vacca und Marco Nikodemus, setzen auf Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenjubiläen. Weiterhin angeboten werden auch die vorhandenen Seminarräume. Gastronomische Erfahrungen haben die beiden Schifferbörsen-„Kapitäne“reich- lich, Vacca seit 30 Jahren und Nikodemus auch schon seit zwei Jahrzehnten. Sie betreiben das „Bootshaus“am Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen ebenfalls als Event-Location und das „Mulino“in der Bottroper Grafenmühle als À la carte-Restaurant mit italienischer Ausrichtung der Küche. Italienisch soll’s auch in der Schifferbörse zugehen, aber nicht nur. „Mediterrane und internationale Noten“verspricht Vacca. Man wolle stark in Fisch und Fleisch auftreten, aber auch ein kulinarisches Spektrum von Couscous bis Rinderschmorbraten, ergänzt Nikodemus. Produziert werde überwiegend in Bottrop, aber, so Vacca, „wir kochen auch viel vor Ort“.
Eines aber steht fest: „Wir machen hier kein Schickimicki“, sagt Vacca. Schick aber soll es durchaus sein, wenn der Gast es wünscht. Nikodemus: „Vom Seminar bis zur Gala-Hochzeit – alles ist in der Schifferbörse möglich.“Umbauten waren nach der Übernahme des Hauses nicht erforderlich, ein neues Team wurde ohne Hast zusammengestellt. In Ruhrort wolle man sich umsehen nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit, etwa mit dem Binnenschifffahrtsmuseum und mit Passagierschiff-Reedereien. Auch Karnevalisten seien willkommen in der guten Stube des Hafenstadtteils. „Wir wollen ein bisschen Fahrt auf-
Marco Nicodemus nehmen“, versprechen die beiden Gastronomen, und man setze auf das „langfristige Geschäft“.
Zum Hafenfest will die Schifferbörse aber schon dabei sein mit drei Food Trucks auf dem Parkplatz vor dem Haus. Außengastronomie ist fest eingeplant mit einer mobilen Bar samt Überdachung – und natürlich einem exklusiven Blick über den Hafenmund und auf die Mercatorinsel, an der nach den Plänen des Hafens bald noch mehr Flusskreuzfahrtschiffe festmachen sollen. Auch ist auf der Halbinselspitze ein kleiner Park geplant, der irgendwann in der Zukunft auch über eine Fußgängerbrücke von Ruhrort aus erreichbar sein soll. Aber bis dahin wird noch einiges an Wasser den Rhein hinab fließen.
Stark in Fisch und Fleisch, aber auch ein Spektrum von Couscous
bis zum Rinderschmorbraten. „Vom Seminar bis zur Gala-Hochzeit – alles ist der Schifferbörse
möglich“
Gastronom