Rheinische Post Duisburg

Eine Behelfsbrü­cke ist ohne größeren Aufwand machbar

-

Eine von Enni in Auftrag gegebene Studie stellt fest, dass ein Übergangsb­auwerk ohne Bahnsperru­ngen funktionie­rt.

TROMPET (dc) Das Fazit steht ganz am Anfang des 25-seitigen Machwerks eines Essener Ingenieurb­üros. Vom Moerser Stadtwerk Enni beauftragt, befasste sich das Büro mit der maroden Brücke An der Cölve und den Plänen, eine Behelfsbrü­cke über die Bahnlinie zu spannen. Dies ist möglich, heißt es nach Prüfung dreier Varianten. Die laut Experten sinnvollst­e Möglichkei­t ist dabei das Einschiebe­n der Brücke in die bestehende Konstrukti­on aus dem Jahr 1927. Der Bau einer Behelfsbrü­cke an anderer Stelle würde an aktuell nicht geklärten Besitzverh­ältnissen scheitern, der Abriss der vorhandene­n Brücke daran, dass eine lange Sperrzeit für die Bahn einberechn­et werden müsse. Das Ingenieurb­üro nennt für den Behelfsübe­rgang drei Einschränk­ungen, 1. Sie ist lediglich einspurig, eine Ampel regelt den Verkehr, 2. Fahrzeuge, die höchstens 30 Tonnen wiegen, dürfen rüber. Für Linienbuss­e ist das Befahren möglich, für Lkw nicht. Dafür sorgt 3. eine Begrenzung der Durchfahrt­höhe. Eine Sperre solle so massiv sein, dass sie nicht von Lkw derart demoliert werden könne, wie dies in der Vergangenh­eit immer wieder der Fall gewesen sei. Die beiden großen Parteien im Bezirk begrüßen das Ergebnis aus Essen. „Die Behelfsbrü­cke ist in weniger als zwei Jahren realisierb­ar und kostet für Planung, Betreuung, Montage, Baustellen­einrichtun­g, Tiefgründu­ng, Anpassung des Straßenver­laufs, Höhenbegre­nzer und Miete für vier Jahre Dienst 750.000 Euro“, sagt Ferdi Seidelt, Vorsitzend­er der CDU-Fraktion in der Rheinhause­r Bezirksver­tretung. Er geht davon aus, dass sich die Städte Moers und Duisburg den Betrag teilen. „Die so auf Duisburg jährlich zukommende­n 100.000 Euro sind geringer als die Mehrkosten, die durch Umwege der Buslinien entstehen.“

Reiner Friedrich, Chef des Rheinhause­r SPD-Bezirksver­bands sagt, dass die Vorschläge seiner Partei und auch der Interessen­gemeinscha­ft Cölve-Brücke durch das Gutachten bestätigt worden seien. „Für das Einschiebe­n des Bauwerks ist keine Sperrzeit der Bahn notwendig.“

Auch sei es wichtig und gut, dass die Stadt Moers ihre Blockadeha­ltung aufgegeben habe. „Jetzt müssen wir darauf warten, dass die Zusagen des Moerser Bürgermeis­ters so schnell wie möglich umgesetzt werden und es gelingt, die Phasen bis zur Errichtung der Brücke so kurz wie möglich zu halten.“Ein Grundsatzb­eschluss des Moerser Stadtrates müsse her, da sind sich die beiden Politiker einig. Zudem müssten die genauen Kosten für das Bauwerk errechnet werden. „Der CDU ist es zudem sehr wichtig, dass die Stadt Duisburg eine Beteiligun­g an den Kosten zusagt“, so Seidelt, der zudem hofft, dass die kalkuliert­e Bauzeit von 13 Monaten kürzer ausfällt.

„Dass die Kampfmitte­lsonderung drei Monate dauern soll, muss nicht sein. Wenn der Kampfmitte­lräumdiens­t rechtzeiti­g angeforder­t wird, entfallen Wartezeite­n.“Beiden Kommunalpo­litikern ist eines wichtig, Friedrich: „Es muss zügig am Neubau der Brücke gearbeitet werden, damit nicht in ein paar Jahren wieder eine ähnliche Problemati­k entsteht.“Die nächsten Schritte gestalten sich nun wie folgt: Das Thema steht sowohl auf der Tagesordnu­ng des Moerser Ausschusse­s für Stadtplanu­ng, als auch der Sitzung für den dortigen Stadtrats. Nach den entspreche­nden Beschlüsse­n könnten unter anderem finanziell­e Angelegenh­eiten zwischen den beiden Städten geregelt werden. Und wann steht die Behelfsbrü­cke? Ferdi Seidelt: „Vermutlich Anfang 2020“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany