Folgen von Leichtsinn im Krankenhaus erleben
(RP) Am kommenden Donnerstag, 14. Juni, wird das BG Klinikum Duisburg, die Buchholzer Unfallklinik, wieder einmal zu einem riesigen Klassenzimmer. Auf dem Stundenplan für rund 30 Schüler aus der Gesamtschule Duisburg Nord steht dann nicht Deutsch, Englisch oder Mathe, sondern eine ungewöhnliche Verkehrserziehung im Stundenplan. Denn die 15- bis 18-Jährigen erleben am so genannten P.A.R.T.Y.Tag, der bereits zum vierten Mal stattfindet, welche Verletzungsfolgen Leichtsinn, Alkohol und Drogen sowie Übermüdung im Straßenverkehr haben können. Ihre Erlebnisse werden dabei mit Sicherheit nachhaltig sein.
Denn Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte des BG Klinikums Duisburg haben ein fünfstündiges Informations- und Aktionspro- gramm vorbereitet, mit dessen Hilfe die Schülerinnen und Schüler mit eigenen Augen sehen können, welche Stationen ein schwerverletzter Patient nach einem Unfall innerhalb der Klinik durchläuft. Auch eine Notfall-Simulation im Schockraum und ein Reanimationstraining zum Mitmachen stehen auf dem Programm.
Die jungen Gäste lernen aber auch die Arbeit des Rettungshubschraubers „Christoph 9“kennen und besuchen Intensiv- und Normalstation sowie die Bereiche Physiotherapie und Ergotherapie. Ein Höhepunkt ist die Aktion „Dress like Trauma“. Dort werden die Duisburger Jugendlichen von Helfern mit Verbänden, Schienen und Gehstützen ausgestattet wie sie auch viele Traumapatienten benutzen. Sie können so ansatzweise spüren, wel- che Einschränkungen im Alltag durch die Hilfsmittel entstehen. Schock-Videos von beispielsweise schweren Autounfällen, ein Gespräch mit einem querschnittsgelähmten Traumapatienten und eine Demo von Roboteranzügen – so genannte Exoskeletten –, die selbst komplett Gelähmten das Laufen ermöglichen, runden die Veranstaltung ab.
„Der Blick hinter die Kulissen der modernen Unfallmedizin soll den Jugendlichen dabei helfen, gefährliche Lebensweisen zu überdenken und clevere Entscheidungen zu treffen“, sagen die Organisatoren der Veranstaltung Dr. Nikolaus Brinkmann und Dr. Jochen Schröder. Ziel des P.A.R.T.Y.-Tages sei es, Verkehrsunfälle unter anderem durch Drogen oder Leichtsinn in Zukunft möglichst zu vermeiden.